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Loperamid

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  • Loperamid

    Hallo,

    kann Loperamid den Darm schädigen, gewöhnt sich der Darm an das Medikament und dann die natürliche Darmbewegung gestört ist?

    Oder warum wird das sonst nur in Ausnahmefällen empfohlen?
    Was könnte ich dann bei einem Reizdarm, beim Durchfall benutzten?

    Danke für die Antwort
    Gruß
    Kim



  • RE: Loperamid


    Hallo Kim_

    Bei längerfristigen Störungen (2-3 Tg.) keine Eigentherapie anwenden u. den Facharzt aufsuchen.
    Abklären was Ursache sein könnte, möglicherweise Magen-Darm-Infekt, Nahrungmittelunverträglichkeiten, Vitalstoffmangel etc.

    Schau mal hier rein:
    http://www.netdoktor.de/medikamente/100005060.htm
    Das v. Dir beschriebene Medikament wäre ohne Absprache u. Kontrolle des beh.
    Arztes kontraindiziert.
    Leider ist nichts über den Verlauf od. die mögl. Ursachen, sowie Untersuchungen der Störungen bekannt.
    Gruß Minou

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    • RE: Loperamid


      Bei Reizdarm ist eine längere Einnahme von Loperamid sicher nicht sinnvoll. Der Einsatz von Loperamid sollte nur in Einzelfällen erfolgen, und auch dann nur für kurze Zeit.

      Beim Reizdarm muss die "Ursache" für diesen erkannt werden, denn Sie können ja das Loperamid nicht ewig nehmen (allein schon wegen der Nebenwirkungen!!!). Wichtig ist auf jeden Fall eine ausgewogene Ernährung und eine Reduktion des Stress auf ein erträgliches Maß.

      Gute Besserung!

      Kommentar


      • RE: Loperamid


        hallo mr x und fr. dr. Pipping,

        ich lese hier immer wieder, dass man loperamid nur in einzelfällen einnehmen soll.
        da kommen bei mir zweifel auf, ob das bei meinem durchfall auch das falsche ist.
        ich nehme loperamid zwei mal täglich ein, da ich nach einnahme von GLIVEC als nebenwirkung durchfall bekomme.
        wäre da ein anderes medikament besser als loperamid?

        lg jannina

        Kommentar



        • RE: Loperamid


          Hallo Jannina,

          nein, in Ihrem Falle wird diese Therapie wohl sinnvoll sein. Für den Einsatz von Loperamid gilt, dass es nur dann eingesetzt werden soll, wenn die Ursache nicht behandelbar ist (also z.B. bei einem Infekt etc.). In Ihrem Falle wird es wohl keine Möglichkeit geben, da Glivec für die Therapie Ihrer CML (davon gehe ich aufgrund des Medikamentes wohl zurecht aus, oder?) benötigt wird. Im Rahmen von Nebenwirkungen bei Chemotherapien ist das Loperamid ein gerne, häufig und mit Erfolg eingesetztes Medikament.

          Vom Einsatz von Loperamid sollte dagegen abgeraten werden bei Infekten des Magen-Darm-Traktes (Viren, Bakterien, etc.), da diese ausgeschieden werden müssen und ggf. entsprechend gesondert therapiert werden müssen. Ebenfalls falsch ist ein Einsatz beim s.g. Reizdarm; durch die langanhaltende "Therapie" würde das Risiko von Elektrolytstörungen steigen. Der Reizdarm muss deswegen kausal behandelt werden.

          Zusammenfassend, in Ihrem Falle ist der Einsatz von Loperamid meiner Ansicht nach gerechtfertigt. Auch auf die Nebenwirkungen bei längerfristigen Einnahmen (v.a. Elektroloytstörungen) wird im Rahmen der bei Ihnen sicherlich regelmäßigen durchgeführten Blutentnahmen automatisch geachtet.

          Gute Besserung!

          Kommentar


          • RE: Loperamid


            hallo mr x,

            danke für ihre schnelle antwort ;-) und die ausführliche erklärung.

            ihre annahme mit cml war ein volltreffer.
            da bin ich aber froh, dass es bei meinem durchfall das richtige medikament ist. es hilf auch immer sofort.
            eingentlich sollte ich gar nicht nachfragen, da ich das loperamid von meinem doc ja verschrieben bekomme und ich vertraue ihm voll und ganz ;-) *kopfsenk*

            es ist schon vorgekommen, dass ich kaliummangel hatte. mein bmi ist auch 16 vor paar monaten noch 14,da geht es ganz schnell,glaube ich.
            seit ich aber gesund zunehme und alles über gesunde ernährung in der kur gelernt habe und die vielen zusatzpräparate einnehme ( u.a.durch ihre empfehlung hier auch das fresubin) ist ein kaliummangel nicht mehr vorgekommen.
            blutkontrolle findet auch jede woche statt.

            lg und danke
            jannina

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            • RE: Loperamid


              Wie schön, dass Sie einen Arzt gefunden haben, dem Sie vertrauen können. Das ist wirklich sehr wichtig!

              Ihr Kaliummangel ist wohl vermutlich auf die Einnahme von Glivec zurückzuführen. Das ist eine Nebenwirkung, die dort beschrieben ist. Aber durch regelmäßige Blutkontrollen, wie Sie ja bei Ihnen durchgeführt werden, kann man dem rechtzeitig entgegenwirken.

              Wie gesagt, problematisch ist der Einsatz von Loperamid eher bei Selbstmedikation, da die Patienten nicht über den korrekten Gebrauch und die Gefahren Bescheid wissen können. Deswegen kann ich eine Einnahme von Loperamid ohne Verordung durch den Arzt nicht empfehlen. In Ihrem Falle sieht das aber wirklich anders aus, also keine Sorge!

              Alles Gute und gute Besserung!

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              • RE: Loperamid


                Hallo Jannina und mr x,

                eine Sache verstehe ich dabei nicht und Jannina sei mir nicht böse aber ich würde das gerne besser verstehen. Warum entscheidet man sich für eine Therapie mit diesen Tabletten, wenn diese so böse Nebenwirkungen haben und wenn ich das richtig mal gelesen habe nicht heilen. Wäre da eine Knochenmarktransplantation nicht besser? man wird da doch geheilt. Du bist doch erst 27 Jahre alt.

                Danke für die Erklärung und lieben Gruß
                Ineressierte

                Kommentar


                • @interessierte


                  hallo interessierte,
                  nein ich bin nicht böse, wenn du das fragst, das ist eine frage, die man sich stellen darf und auch soll.
                  das ist natürlich eine schwierige entscheidung, da beide alternativen unbekannte haben. letztlich wird man erst in vielen jahren wissen, ob der eigene weg funktioniert hat - und auch dann wird man nicht wissen, ob der andere weg vielleicht besser oder schlechter gewesen wäre.

                  ich stand vor vier jahren vor der wahl und habe mich damals nach abwägung von chancen und risiken der alternativen (wobei glivec damals noch sehr experimentell war und man noch keine mehrjährige erfahrung hatte) für den weg einer kombination von glivec mit niedrig dosiertem interferon entschieden. heute nur glivec.

                  delbrücks buch "Knochenmark- und Blutstammzelltransplantation nach Krebs" war für mich damals eine entscheidungshilfe, da es mir klarmachte, dass heilung nicht das einzige therapieziel sein muss, und da es die möglichen komplikationen und deren intervention recht verständlich darstellt.

                  es könnte ja auch gut sein, dass man mit medikamenten wie glivec oder auch AMN107 und Dasatinib (oder Kombinationen davon) die krankheit bis ins hohe alter auf minimalem niveau halten kann - ähnlich vielen anderen chronischen erkrankungen. dies war und ist meine persönliche hoffnung. aus dieser perspektive heraus sehen viele ärzte die kriterien für das durchführen einer stammzelltransplantation ja auch immer strenger, und "jung = transplantation" gilt heute nicht mehr zwangsläufig.

                  ich war nach der diagnose bei einem chefarzt hat mich dort mit sehr deutlichen worten gedrängt, eine KMT zu machen. Ich war in stuttgart und dort war man der meinung, ich sei doch noch jung und würde die KMT schon überstehen. Ich war in einer anthroposophischen klinik in schwaben, die mir von alternativtherapien bei leukämie abgeraten haben. Ich habe einen bekannten US-Arzt angemailt und er fragte mich, ob ich denn wirklich noch ernsthaft über die KMT nachdenke. Und ich habe Prof. Hochhaus in mannheim gesprochen, der mir die verschiedensten optionen ausführlich und ehrlich erklärt hat. aufgrund dessen beratung und viel vertrauen entschied ich mich, in einer studie Glivec+IFN zu versuchen, aber dabei auch festzulegen, bei nicht ausreichendem ansprechen nach 12 monaten nicht mehr hoffnungsvoll bis zum fortschreiten herumzulaborieren, sondern dann eine KMT zu machen. meine werte waren schon nach 6 onaten super und insofern kam es zum glück nicht soweit. ob die KMT mir in zukunft erspart bleibt, kann niemand ahnen, aber ich habe nach überwindung der diagnosekrise schon schöne vier jahre hinter mir - ob die ohne die CML auch so intensiv gewesen wären, weiss ich natürlich nicht.

                  aber das ist mein weg und war meine entscheidung, und diese ist natürlich nicht allgemeingültig. ich kann jeden verstehen, der die KMT macht, weil er mit der unsicherheit des medikamentenwegs nicht umgehen möchte und nach 12 monaten klar wissen möchte, woran er ist - oder weil der medikamentenweg eben nicht möglich ist. für mich war unsicherheit nie ein problem, aber eigentlich immer ein "gutes leben", weil einen schon morgen vor der tür der LKW überfahren kann. die CML hat mich auch insofern im kopf verändert und ich habe über die CML viele unheimlich nette leute kennengelernt, denen im und am leben vieles wichtig ist.

                  ich habe viele KMT-patienten und Glivec-patienten kennengelernt, und in beiden gruppen gibt es gute und schlechte beispiele, wie es laufen kann. es ist natürlich nicht fair, im leben, bei mir mit 23 ,vor einer solchen wahl in unsicherheit zu stehen - aber andererseits, wie gesagt: eine prüfung wie die führt mich vielleicht auch im eben weiter.

                  ein wenig nachdenkliche grüße,
                  jannina

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                  • RE: Loperamid


                    hallo mr x,

                    vielen dank, sorge besteht nicht mehr ;-))

                    lg jannina

                    Kommentar



                    • RE: @interessierte


                      Eine wirklich bewegende Geschichte. Solche Geschichten machen mich im Krankenhaus wirklich immer wieder nachdenklich. Alles Gute für Sie!

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                      • RE: Loperamid - janina u. mrx


                        Hallo an beide

                        Janina,
                        Dir wünsche ich alles Gute u. weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg.
                        mrx,
                        hervorragende Beiträge, auch Dir viel Erfolg
                        Gruß Minou

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                        • RE: @interessierte


                          Hallo Jannina,
                          auch ich bin wirklich bewegt nach deinen Worten. Ich bewundere deine Stärke und Entschlossenheit.Ich sehe mich gerade zurück, mit 23 Jahren und kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen so eine schwierige Entscheidung treffen zu müssen.Ich hätte wahrscheinlich gleich einer KMT zugestimmt. Du hast dich informiert und das finde ich sehr gut, wow sogar bei einen US- Arzt, denn dadurch hast du bestimmt geahnt, was für dich der bessere Weg sein wird, der bis heute funktioniert. Trotz Nebenwirkungen kein Jammern sondern eine positive Einstellung zu der Krankheit und zum Leben.Du bist durch die CML bestimmt auch gelassener gegenüber anderen Problemen des Lebens geworden und genießt einfach dein Dasein.
                          Ich werde ab heute zwei mal überlegen, sich über ein Problem aufzuregen, denn ich werde an dich und deine Worte denken. Danke Jannina, du hast mich wirklich nachdenklich gestimmt und mir auch die Augen geöffnet was wichtig ist.
                          Ich wünsche dir weiterhin viel viel Kraft und sei stolz auf dich.
                          Lieben Gruß
                          Interssierte

                          Kommentar


                          • RE: Loperamid - janina u. mrx


                            Danke dafür. Macht mir aber auch immer viel Spaß, wenn ich anderen helfen kann. :-)

                            Kommentar


                            • RE: @interessierte


                              hallo interessierte, mr x und Minou,

                              vielen herzlichen dank für die guten wünsche.

                              der glaube an das positive der leukämie ist sehr wichtig für mich, ich glaube an mein schicksal und die hoffnung. vieles im leben gibt mir kraft: bei mir konnte ich über die zeit beobachten, dass ich von mal zu mal weniger ängstlich den ergebnissen der beckenkammpunktionen entgegenfieberte und mir von mal zu mal weniger sorgen machte. da die intervalle zwischen den entnahmen und untersuchungen größer wurden, normalisierte sich das leben schritt für schritt - oder wurde sogar entspannter, da ich bei vielem gelassener eingestellt bin als noch vor der diagnose, und die prioritäten und ziele meines lebens neu geordnet habe. die leukämie ist ein normaler, aber nicht bestimmender teil meines lebens geworden. ich kann sehr gut damit leben. mir ist auch bewußt, dass es einige noch schlimmere formen der leukämie gibt und dass es mich noch ganz gut erwischt hat. jeder der sich ein wenig damit auskennt, gibt mir auch recht.
                              ich bewundere auch die ärzte und die krankenschwestern, die sich mit so vielen schicksalen auseinandersetzen müssen aber auch wollen und auch einer gewissen verarbeitungsphase benötigen, mir reicht schon mein leben.
                              danke, dass es menschen gibt, die das machen und helfen wollen.

                              ich drücke auch ihnen hier ganz fest die daumen für ein erfülltes und glückliches leben.

                              lg jannina

                              ps. aber nicht dass ihr hier denkt, ich bin ein moralprädiger ;-))

                              Kommentar


                              • Re: RE: Loperamid


                                Hallo mr x

                                angesichts des Alters dieses threads ein wohl lediglich "akademischer" Einwurf:

                                Ist denn die Diagnose "Reizdarm" nicht eben gerade das Eingeständnis, dass die Suche nach einer *URSACHE* das Ergebnis "Null" gebracht hat, also, wenn du so willst, die Bankrotterklärung ist, die in der Regel mit dem unsäglichen "Damit müssen Sie eben leben" abgeschlossem wird???
                                Ist denn "Reizdarm" nicht eben gerade das Synonym für "schade: schlecht, aber keine Ahnung wie und was und warum"; deshalb (welch geniale Wortschöpfung): Reizdarm = funktionelle Darmerkrankung = Wir kennen die Ursache nicht, haben aber einen hübschen Namen dafür (es gibt noch viele andere solche Sternstunden der Medizin!).
                                Wie wäre es, Betroffenen zu raten, Loperamid nach Rücksprache mit ihrem Arzt getrost ad libite zu nehmen und entsprechende ärztliche Überwachung der möglichen selteneren Nebenwirkungen mit ihm zu vereinbaren.
                                Es ist eine so unglaubliche Verbesserung der Lebensqualtität von Betroffenen mit Loperamid zu erreichen, dass alles andere wohlwollend relativiert werden sollte.

                                Kommentar


                                • Re: RE: Loperamid


                                  Toxikologische Eigenschaften

                                  a) Akute Toxizität
                                  Studien zur akuten Toxizität mit Loperamid
                                  zeigten keine spezifischen toxischen Effekte.

                                  b) Chronische Toxizität
                                  Studien mit Loperamid zeigten keine spezifischen
                                  toxischen Effekte.

                                  c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial
                                  Loperamid ist nur unzureichend bezüglich
                                  mutagener Wirkungen untersucht.
                                  Bisherige Tests verliefen negativ. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potenzial liegen nicht vor.

                                  d) Reproduktionstoxizität
                                  In tierexperimentellen Studien wurden bei
                                  der Applikation von maternal nicht toxischen
                                  Dosen keine toxikologisch relevanten Effekte
                                  auf Fertilität, Embryoletalität und Laktation
                                  beobachtet. Anhaltspunkte für teratogene
                                  Wirkungen wurden nicht festgestellt. Beim
                                  Menschen konnte Loperamid in der Muttermilch
                                  nachgewiesen werden. Es liegen keine
                                  Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung
                                  in der Schwangerschaft vor.

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