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Antibiotika bei Grippe??

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  • Antibiotika bei Grippe??

    Hallo

    ich habe hier gelesen, dass es sich bei einer Erkältung und bei Grippe um Virustypen handelt.
    Zur Zeit leide ich unter einer Erkältung mit Schnupfen, Husten und enormen Kopfschmerzen.
    Mein Arzt hat mir Antibiotika verschrieben.
    Warum hat mein Arzt dies verschrieben, obwohl es doch nur gegen Bakterien hilft?
    Was würde passieren, wenn ich jetzt Antibiotika einnehme, aufgrund meiner Erkältung?
    Vielen Dank für Ihre Information.

    Viele Grüße
    Uinonah


  • RE: Antibiotika bei Grippe??


    "ich habe hier gelesen, dass es sich bei einer Erkältung und bei Grippe um Virustypen handelt.
    Zur Zeit leide ich unter einer Erkältung mit Schnupfen, Husten und enormen Kopfschmerzen.
    Mein Arzt hat mir Antibiotika verschrieben.
    Warum hat mein Arzt dies verschrieben, obwohl es doch nur gegen Bakterien hilft?"

    Das müssen Sie Ihren Arzt fragen.
    Oft kommt es z.B. bei Virusinfekten zu sog. bakteriellen Superinfektionen, d.h. Bakterien vermehren sich zusätzlich zu den Viren. Hinweise wären eitriger (gelber) Schleim beim Schneuzen oder Auswurf beim Husten, eitrig entzündete Mandeln etc.

    "Was würde passieren, wenn ich jetzt Antibiotika einnehme, aufgrund meiner Erkältung? "

    Wenn es sich nur einen viralen Infekt handelt: Gar nichts.
    Wenn auch Bakterien beteiligt sind: Vermutlich geht es schneller vorbei.

    Unabhängig davon:
    Falls Sie bereits angefangen haben, das Antibiotikum zu nehmen, nehmen Sie es bitte auf jeden Fall bis zur letzten Tablette weiter! Die Gefahr von Resistenzbildung ist sonst vergrößert.

    Thomas

    Kommentar


    • RE: Antibiotika bei Grippe??


      Hallo uinonah

      Du verwechselst hier etwas.
      Erkältung (auch gern allgem als grippaler Infekt bezeichnet) u. "echte Grippe" sind zwei verschiedene paar Schuhe, wenn die symptomatischen Beschwerden auch nahezu gleich ausfallen können.
      Deiner Schilderung nach spricht einiges dagegen. Hier dürfte es sich tatsächlich um eine bakterielle Infektion der oberen Atemwege handeln, dazu gehören neben Nase, alle Nebenhöhlen die Luftröhre u. wenn es gemein wird auch die Lunge. Das ist der normale Weg eines dementsprechenden Infektes, wenn er sich ausbreitet.
      Unter den genannten Voraussetzungen macht eine Antibiotikatherapie einen Sinn, damit wird eine Ausbreitung der Erreger verhindert.
      Wichtig ist hierbei, sich an die Dosierung u. v. allem den Zeitplan bei der Einnahme zu halten. Milchprodukte u. stark Mineralstoffhaltige Nahrungsmittel sollten vor u. nach der einnahme mindestens 2 Std. zeitversetzt verzehrt werden, da es hier zu Resorptionstörungen des Medikamentes kommen kann.
      Innerhalb der nächtsten 24 Std. (nach Einnahmebeginn), sollte eine sehr deutliche Besserung der Symptome eintreten. Betreff der begleitenden Kopfschmerzen könnte sich hier nach der ersten Tbl. schon innerhalb weniger Std.
      einiges tun, wenn Präparat u. Dosierung gut gewählt wurden.
      Das Medikament sollte bei Wirksamkeit noch einige Tage über die Symptomfreiheit hinaus genommen werden.
      Jedenfalls die Packungsbeilage beachten.
      Gruß Minou



      Kommentar


      • RE: Antibiotika bei Grippe??


        Hallo,
        hinzufügen möchte ich, daß bei der aktuell häufigen Viruserkrankung starke Kopf- und Gliederschmerzen auftreten, Fieber und meistens auch starker Husten.
        Für die Behandlung einer Viruserkrankung, die innerhalb der ersten zwei Tage erkannt wird, steht jetzt ein Medikament zur Verfügung (Tamiflu), das sehr hilfreich sein kann, wenn es wirklich eine VIrusinfektion ist.

        Mit freundlichen Grüßen
        Dr. Heike Pipping

        Kommentar



        • RE: Antibiotika bei Grippe??


          Gibt es inzwischen eine Studie, die eine klinisch relevante Verkürzung der Grippesymptomaik unter Tamiflu nachweisen konnte?

          Thomas

          Kommentar


          • RE: Antibiotika bei Grippe??


            Tamiflu (Oseltamivir) ist ein Pro-Drug des aktiven Metaboliten (Oseltamivircarboxylat). Der aktive
            Metabolit ist ein selektiver Inhibitor der
            Neuraminidasen von Influenzaviren.
            Neuraminidasensind Glykoproteine, die auf der
            Oberfläche des Virions lokalisiert sind. Die
            enzymatische Aktivität der viralen Neuraminidasen
            ist entscheidend für die Freisetzung
            von neu gebildeten Viruspartikeln aus
            infizierten Zellen und für die weitere Verbreitung
            infektiöser Viren im Körper.
            Oseltamivircarboxylat hemmt Influenza A und
            B-Neuraminidasen in vitro.
            Oral gegebenes Oseltamivir hemmt die Influenza A und
            B-Virusreplikation und Pathogenität in vivo in Tiermodellen der Influenzainfektion bei antiviralen Expositionen vergleichbar denen, die beim Menschen mit 75 mg zweimal
            täglich erreicht werden.
            Die antivirale Aktivität von Oseltamivir gegenüber
            Influenza A und B wurde in experimentellen
            Provokationsstudien an gesunden Freiwilligen bestätigt.
            Die IC50-Werte von Oseltamivir für die Neuraminidase
            von klinisch isolierter Influenza A lagen zwischen 0,1 nM und 1,3 nM, und von Influenza B bei 2,6 nM. Höhere IC50-Werte
            für Influenza B, bis zu einem Medianwert von 8,5 nM, wurden in publizierten Studien beobachtet.

            Reduzierte Sensitivität der viralen Neuraminidase
            In klinischen Studien bei natürlich erworbener
            Infektion fand man bei 0,34 % (4/1177) der Erwachsenen und Jugendlichen und bei 4,5 % (17/374) der Kinder zwischen
            einem und 12 Jahren vorübergehend Influenza- A-Viren mit einer verringerten Neuraminidase-Empfindlichkeit gegenüber Oseltamivircarboxylat. Influenza-B-Neuraminidase mit reduzierter Empfindlichkeit ist
            weder in Zellkulturen noch in klinischen Studien nachgewiesen worden.
            Kreuzresistenz zwischen Zanamivir-resistenten
            Influenzamutanten und Oseltamivirresistenten
            Influenzamutanten wurde in vitro beobachtet. Es liegen noch keine hinreichenden Informationen vor, um das Risiko der Entstehung einer Oseltamivir-Resistenz und Kreuzresistenz in der klinischen Praxis zu beurteilen.

            Therapie der Influenzainfektion
            Oseltamivir wirkt nur bei durch Influenzaviren
            hervorgerufenen Krankheiten. Statistische Analysen werden deshalb nur für influenzainfizierte Patienten dargestellt. In der
            Gesamtanalyse der Patienten in Therapiestudien, welche sowohl Influenza-positive wie -negative Patienten umfasst (ITT), reduzierte sich die primäre Wirksamkeit proportional
            zur Anzahl der Influenza-negativen Patienten. In der gesamten Behandlungspopulation wurde eine Influenzainfektion bei 67 % (Spanne 46 % bis 74 %) der eingeschlossenen Patienten festgestellt. Von den
            älteren Patienten waren 64 % Influenzapositiv, und von den Patienten mit chronischen kardialen und/oder respiratorischen Erkrankungen waren 62 % Influenza-positiv.
            In allen Phase-III-Therapiestudien wurden die Patienten nur in dem Zeitraum eingeschlossen, währenddem Influenza in der lokalen Bevölkerung auftrat.

            Erwachsene und Jugendliche ab 13 Jahren:
            Die Patienten wurden aufgenommen,
            wenn sie sich innerhalb von 36 Stunden nach Auftreten der Symptome meldeten, Fieber >=37,8°C, begleitet von wenigstens einem respiratorischen Symptom (Husten,
            verstopfte oder laufende Nase oder Halsschmerzen),
            und wenigstens ein systemisches Symptom (Myalgie, Schüttelfrost/ Schweißausbrüche, Unwohlsein, Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen) hatten.
            In einer Gesamtanalyse aller Influenza-positiven
            Erwachsenen und Jugendlichen (n=2413), die in die Therapiestudien einbezogen waren, verkürzte Oseltamivir 75 mg zweimal täglich über einen Zeitraum von 5 Tagen die mediane Erkrankungsdauer der Influenza um ungefähr einen Tag von 5,2 Tagen (95 % Konfidenzintervall 4,9 – 5,5 Tage)
            in der Placebo-Gruppe auf 4,2 Tage (95 % Konfidenzintervall 4,0 – 4,4 Tage) (p<=0,0001).
            Der Anteil der Personen, bei denen bestimmte
            Komplikationen der unteren Atemwege (hauptsächlich Bronchitis) diagnostiziert und mit Antibiotika behandelt wurden, wurde von 12,7 % (135/1063) in der Placebo-
            Gruppe auf 8,6 % (116/1350) in der mit Oseltamivir behandelten Population reduziert (p=0,0012).
            Therapie der Influenza bei Hoch-Risiko- Populationen:
            Die mediane Erkrankungsdauer der Influenza
            wurde bei älteren Patienten (W65 Jahre) und bei Patienten mit chronischen kardialen und/oder respiratorischen Erkrankungen, die Oseltamivir 75 mg zweimal täglich während 5 Tagen erhielten, nicht signifikant verkürzt.
            Die Gesamtdauer des Fiebers wurde in den mit Oseltamivir behandelten Gruppen um einen Tag verkürzt. Bei älteren Influenzapositiven Patienten reduzierte Oseltamivir
            signifikant die Inzidenz bestimmter Komplikationen
            der unteren Atemwege (hauptsächlich Bronchitis), die mit Antibiotika behandelt wurden, und zwar von 19 % (52/268) in der Placebo-Gruppe auf 12 % (29/250) in der mit Oseltamivir behandelten Patientengruppe (p=0,0156). Bei Influenza-positiven Patienten mit chronischer kardialer und/oder respiratorischer Erkrankung betrug die kombinierte Inzidenz von Komplikationen der unteren Atemwege (hauptsächlich Bronchitis), die mit Antibiotika behandelt wurden, 17 % (22/133) in der Placebo-Gruppe und 14 % (16/118) in der mit Oseltamivir behandelten Gruppe (p=0,5976).

            Therapie der Influenza bei Kindern:
            In einer Studie mit ansonsten gesunden Kindern
            (65 % Influenza-positiv), im Alter zwischen
            1 und 12 Jahren (mittleres Alter 5,3 Jahre), die Fieber (W37,8 tC) und entweder Husten oder Schnupfen hatten, waren 67 %
            der Influenza-positiven Patienten mit Influenza A und 33 % mit Influenza B infiziert. Die Therapie mit Oseltamivir, innerhalb von 48 Stunden nach Auftreten der Symptome begonnen, verkürzte die Zeitspanne bis zur Beschwerdefreiheit (definiert als die gleichzeitige Rückkehr zu normaler Gesundheit
            und Aktivität und das Abklingen von Fieber, Husten und Schnupfen) um 1,5 Tage (95 % Konfidenzintervall 0,6 – 2,2 Tage; p<0,0001) verglichen mit Placebo. Oseltamivir reduzierte die Inzidenz akuter Mittelohrentzündung
            von 26,5 % (53/200) in der Placebo- Gruppe auf 16 % (29/183) bei den mit Oseltamivir behandelten Kindern (p=0,013). Eine zweite Studie wurde mit 334 asthmatischen
            Kindern im Alter zwischen 6 und 12 Jahren, von denen 53,6 % Influenzapositiv waren, durchgeführt. In der mit Oseltamivir
            behandelten Gruppe wurde die mediane Dauer der Erkrankung nicht signifikant verkürzt. Am Tag 6 (letzter Behandlungstag) hatte sich in dieser Population der FEV1-
            Wert um 10,8 % in der mit Oseltamivir behandelten Gruppe erhöht, verglichen mit 4,7 % unter Placebo (p=0,0148).
            Therapie der Influenza B-Infektion:
            Insgesamt 15 % der mit Influenza infizierten Population war mit Influenza B infiziert, der Anteil lag zwischen 1 und 33 % in den einzelnen Studien. Die mediane Erkrankungsdauer
            bei mit Influenza B infizierten Patienten zeigte zwischen den Therapiegruppen in den einzelnen Studien keinen signifikanten Unterschied. Daten von 504 mit Influenza B
            infizierten Patienten wurden über alle Studien
            gepoolt analysiert. Oseltamivir reduzierte die Zeit bis zum Abklingen aller Symptome um 0,7 Tage (95 % Konfidenzintervall 0,1 – 1,6 Tage; p=0,022) und die Dauer des Fiebers (>=37,8°C), Hustens und Schnupfens um einen Tag (95 % Konfidenzintervall 0,4 – 1,7 Tage; p<0,001) im Vergleich zu Placebo.
            Prophylaxe der Influenza
            Die Wirksamkeit von Oseltamivir zur Prophylaxe
            der natürlich auftretenden Influenzaerkrankung
            wurde in einer Postexpositions- Prophylaxestudie in Haushalten und zwei saisonalen Prophylaxestudien gezeigt. Der primäre Wirksamkeitsparameter für alle diese
            Studien war die Inzidenz laborbestätigter Influenza.
            Die Virulenz von Influenzaepidemien ist nicht
            vorhersagbar und variiert innerhalb einer Region und von Saison zu Saison, deshalb variiert auch die erforderliche Patientenzahl, die prophylaktisch behandelt werden muss,
            um einen Fall von Influenza zu verhindern (,,number needed to treat‘‘, NNT). Postexpositions-Prophylaxe: In einer
            Studie wurde Oseltamivir 75 mg einmal täglich an Personen (davon 12,6 % gegen Influenza geimpft), die in Kontakt mit einem Influenzafall (Indexfall) standen, beginnend innerhalb von 2 Tagen nach Auftreten der Symptome beim Indexfall und über einen Zeitraum von 7 Tagen angewendet. Die Influenza- Diagnose konnte bei 163 von 377 Erstfällen bestätigt werden. Oseltamivir senkte signifikant die Inzidenz der klinischen Influenza-Erkrankung bei den Kontaktpersonen der bestätigten Influenzaindexfälle von
            24/200 (12 %) in der Placebo-Gruppe auf 2/205 (1 %) in der Oseltamivir-Gruppe (92 % Reduktion, (95 % Konfidenzintervall (6 – 16), p<=0,0001). Die NNT bei Kontaktpersonen echter Influenzafälle betrug 10 (95 %
            Konfidenzintervall 9 – 12) und 16 (95 % Konfidenzintervall
            15 – 19) innerhalb der gesamten Population (ITT), unabhängig vom Infektionsstatus des Indexfalles.
            Prophylaxe während einer Influenzaepidemie
            in der Bevölkerung: In einer gepoolten Analyse von zwei weiteren Studien, welche mit ungeimpften, ansonsten gesunden Erwachsenen durchgeführt wurden, reduzierte
            Oseltamivir 75 mg einmal täglich, angewendet während 6 Wochen, signifikant die Inzidenz klinischer Influenza-Erkrankung von 25/519 (4,8 %) in der Placebo-Gruppe auf 6/520 (1,2 %) in der Oseltamivir-Gruppe
            (76 % Reduktion, (95 % Konfidenzintervall 1,6 – 5,7); p=0,0006) während eines Influenzaausbruchs
            in der Bevölkerung. Die NNT in dieser Studie betrug 28 (95 % Konfidenzintervall 24 – 50).
            In einer Studie mit älteren Bewohnern von Pflegeheimen, von denen 80 % in der betreffenden Saison geimpft worden waren, senkte Oseltamivir 75 mg einmal täglich
            während 6 Wochen angewendet signifikant die Inzidenz der klinischen Influenza-Erkrankung von 12/272 (4,4 %) in der Placebo- Gruppe auf 1/276 (0,4 %) in der Oseltamivir-
            Gruppe (92 % Reduktion, (95 % Konfidenzintervall 1,5 – 6,6); p=0,0015). Die NNT in dieser Studie betrug 25 (95 % Konfidenzintervall 23 – 62).

            Spezielle Studien zur Beurteilung der Verringerung
            des Risikos von Komplikationen wurden nicht durchgeführt.

            Stand: Dezember 2004

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