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Zyprexa/ Zoloft

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  • Zyprexa/ Zoloft

    Hallo,
    ich (38 J./ verh./ 2 Kd.) leide seit 3 Jahren an Depressionen. Kann seit dem auch nicht mehr arbeiten - bin ständig total überlastet, teilweise sehr gereizt und gestresst und heule oft, war 6 Monate in stationärer Behandlung und habe verschiedene Medikamente bisher verordnet bekommen. Anfangs Aponal vom Hausarzt, was zwar die Traurigkeit nahm, aber eben eine starke Gewichtszunahme bewirkte. Damit kam ich nicht klar und die Therapeuten in der Klinik gaben mir Seroxat, Tagonis, jetzt mein ambulanter Therapeut Zoloft und zusätzlich Stilnox. Da ich aber unter sehr starken Schlafproblemen seit Jahren leide und es mit dem abendlichen Grübeln nicht besser wird, ich außerdem eine Abhängigkeit von Stilnox befürchte (nehme diese deshalb nicht täglich) verordnete er mir Zyprexa. Ich soll nur 2,5 mg nehmen, um den Schlaf anzustoßen sozusagen. Meine große Angst zuzunehmen ließ meinen Therapeuten lange nach einem Mittel suchen und wir hoffen, dass die geringe Dosierung nicht solche starken Nebenwirkungen hat. Ich muss sagen, dass ich zwar sehr dünn bin und auch sehr darauf achte, ich aber trotzdem auf keinen Fall zunehmen will. Ich möchte wissen, ob die Einnahme von Zoloft (50 -100 mg nehme ich je nach Zustand dauerhaft) und Zyprexa sich miteinander vertragen und welche Nebenwirkungen sich bei dauerhafter Einnahme einstellen. Heute früh bin ich trotz der geringen Dosierung total müde und schlapp. Meine Augen sind geschwollen. Und das bei nur 2,5 mg Zyprexa. Gibt es eine Alternative bezüglich der Schlafstörungen? Baldrian hilft absolut nicht. Ich weiß auch nicht, warum das alles so lange dauert. Ich verstehe das einfach nicht. Warum hört trotz mittlerweilen fast 150 Therapien diese sehr wechselhafte Stimmung nicht auf? Ich will, dass ich endlich wieder motivierter bin und nicht täglich von meinen Gefühlen hin und her geworfen werde. Sobald ich mich anstrenge oder kleine Verpflichtungen habe, ist mir alles zuviel. Könnte platzen vor Wut und ziehe mich dann meistens in mein Bett zurück. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht mal was ich habe. Hört sowas nicht auch mal auf?

    Liebe Grüße

    Andrea


  • RE: Zyprexa/ Zoloft


    Liebe Andrea,

    ich meine, dass eine Familientherapie dringend anzuraten ist.
    Es ist erwiesen, dass Mütter ein deutlich höheres Risko tragen an Depressionen zu erkranken, leider, muss man sagen.

    Kein Arzneimittel der Welt vermag krankmachendes Umfeld bzw. soziale Beziehungen zu therapieren.

    Zwischen Zyprexa und Zoloft ist das vermehrte Auftreten schwerer unerwünschter Wirkungen beschrieben.
    Die Kombination beider Stoffe sollte daher möglichst vermieden werden.
    Ist die Kombination jedoch unumgänglich so ist ärztlicherseits eine sorgfältige elektrokardiographische Überwachung angezeigt, da u.a. die Gefahr von Herzrythmusstörungen besteht, ebenso wie die Überwachung der Neuroleptikablutspiegel wichtig ist.
    Aufgrund der relativ langen Wirkdauer der Arzneistoffe treten die NW erst nach einigen Wochen in Erscheinung.
    Das Risiko für das Auftreten der sog. "Torsades de pointes" (= Sonderform des Herzjagens (Tachykardie) mit vorübergehendem Vorhofflimmern) besteht vor allem im höheren Lebensalter, bei bereits bestehenden Herzerkrankungen, bei höherer Dosierung beider Arzneistoffe (Olanzapin und Sertralin), bei Kalium- und Magnesium-Ionen Mangel sowie Bradykardie (verlangsamte Herzschlagfolge).
    Die Kombinationstherapie mit dem Neuroleptikum und dem Serotonin Reuptake Hemmer kann bei einer behandlungsresistenten Schizophrenie jedoch sinnvoll eingestzt werden (?)

    p.s.
    Eltern geben Depressionen und Ängste an ihre Kinder weiter.
    Wenn Eltern unter Angstzuständen und Depressionen leiden, sind ihre Kinder häufig von den gleichen oder ähnlichen Leiden betroffen. Der amerikanische Psychiater Joseph Biedermann vom Massachusetts General Hospital untersuchte den Einfluss der Eltern auf emotionale Störungen der Kindern.
    Biedermann untersuchte die Psyche von Kindern, deren Eltern entweder nur an Depressionen, nur an Angstzuständen, an beiden oder an keinen psychischen Erkrankungen leiden. Dabei stellte der Psychologe fest, dass Kinder oft ähnliche Leiden haben wie ihre Eltern. So erhöht sich bei Kindern, deren Eltern unter Angst und Beklemmung leiden das Risiko, die gleichen psychischen Störungen zu entwickeln. Kinder von Eltern mit Depressionen sind dagegen besonders gefährdet, selbst an Depressionen, Angst vor sozialen Kontakten und Zerstörungswut zu leiden. Zeigten die Eltern jedoch Depressionen und Angstzustände, entwickeln ihre Kinder oft die verschiedensten Angststörungen und leiden besonders unter der Angst vor Isolation.
    Biedermann kommt zu dem Schluss, dass das familiäre Umfeld einen erheblichen Einfluss auf das psychische Befinden der Kinder und die Ausprägung bestimmter Störungen hat. Er hofft, dass seine Erkenntnisse betroffenen Kindern hilft:
    "Es kommt darauf an, wachsam zu sein. Zu erkennen, dass gewisse Kinder bereits in einem sehr jungen Alter stark gefährdet sind, an emotionalen Störungen zu leiden, kann dazu führen, dass ihnen auch zu einem früheren Zeitpunkt geholfen wird."
    (aus Scientific American)

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    • RE: Zyprexa/ Zoloft


      Hallo,
      vielen Dank für die umfangreiche Antwort. Es ist ganz sicher so, dass meine Mutter ein psychische Störung hat, die sie jedoch niemals einsehen und geschweige denn behandeln lassen würde. Meine ältere Tochter 16 J. wird zukünftig ebenfalls von einer Jugendpsychologin behandelt, da sie genau wie Du schreibst, sich minderwertig und zum Teil auch isoliert in der Klasse fühlt.

      Mich betreffend befinde ich mich in einem Kreislauf von Gedanken. Ich besuche zweimal die Woche einen Therapeuten, und ich bin mir durchaus meiner Vorgeschichte meiner Kindheit bewusster geworden. Weiß, dass vieles darin veruracht ist. Aber ich will diesen Gemütszustand einfach so nicht mehr haben. Ich kann mich damit nicht abfinden, dass ich mit Gefühlen und Belastungen oder sagen wir mal von mir empfundene Forderungen nicht umgehen kann. Es zieht mich alles runter. Ich wünschte mir eine Tablette, die mich wach und somit mir mehr Energie gibt und mich gleichermaßen mich abends schlafen lässt. Das Problem liegt in meinem Ungang mit Menschen.

      Mein Therapeut hat mir auch Melperon verschrieben, die ich ausprobieren möge, um zwischen Zyprexa und Melperon wählen zu können, um festzustellen - was mir besser hilft. Wäre diese Alternative besser?

      Liebe GRüße

      Andrea

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      • RE: Zyprexa/ Zoloft


        ich sagte ja, dass kein Arzneimittel der Welt (bisher zumindest nicht) derartige Probleme lösen kann.
        Allenfalls ist eine Hilfestellung zum Durchbruch aus der Verstimmung möglich, meist sogar schneller als nur mit psychotherapeutsichen Methoden. Im übrigen ist das "Gedankenkreisen" solange notwendig und hilfreich, da nur durch menatle Fortschritte überhaupt eine dauerhafte Genesung ermöglicht wird.
        Im Falle einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung bist Du allerdings der Psychotherapeuten "liebstes Kind", weil die Störung langwierig behandelt werden muss und daher eine stete Abrechnungsquelle für den Therapeuten darstellt.;-)

        Eine Empfehlung welches Medikament das bessere sei vermag ich mit meinen bescheidenen Erfahrungen nicht zu geben. Dies wird Dir hier auch niemand ernsthaft beantworten können.

        Somit verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
        Ex

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