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Internetversand von Medikamenten

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    hallo

    Ich weiss ja zwar nicht, ob Sie hier noch weiter lesen. Doch ich will Ihnen mal ein paar Gedanken zu einer voll schlimmen Internettseite aufschreiben. Um welche andere Seite kann es sich wohl handeln, als um die letzhin vielumsprochene?

    Aus Neugierde musste ich sie natürlich auch gleich öffnen und kam auf folgenden Beitrag:

    http://www.europeanrxdrugs.com/de/cipro.htm

    Ich war VOLL ENTSETZT!!!! Ich möchte mich nicht genauer dazu äussern, denn dass ich und weshalb ich entsetzt bin, ist wohl klar.

    Doch ich habe mir weitere Gedanken dazu gemacht. Denn etwas stimmt da wirklich nicht! Weshalb kommt ein Internet-Unternehmen auf die Idée, rezeptpflichtige Antibiotika so mir nicht's Dir nicht's zu versenden? Ja weshalb nur? Weshalb finden sie überhaupt Käufer? Und genau hier liegt der Punkt.

    Sie kennen meine Geschichte ein wenig und wissen oder können vermuten, weshalb ich folgende Tatsachen weiss:

    Gewisse schwere chronische Erkrankungen benötigen teure, medikamentöse Behandlungen, damit es dem Patienten ein wenig erträglich geht. Doch leider reicht das Budget der Ärzte für diese Behandlungen nicht aus. Der Arzt hat also keine Möglichkeit, dem Patienten die nötige Therapie zu verschreiben. Was passiert? Der Patient weiss, welche Medikamente ihm helfen und er bräuchte. Doch was hilft ihm das, wenn der Arzt sie ihm aus Kostengründen nicht verschreiben kann? In der Verzweiflung kauft der Patient diese Medikamente über den Schwarzhandel oder im Internet. Das ist die einzige Möglichkeit für ihn, an eine für seine Krankheit gerechte Therapie zu kommen.

    Dazu möchte ich meine persönliche Erfahrung anfügen, damit verständlich wird, dass ich nicht irgendwelche Behauptungen aus dem Ärmel schüttle:

    Es war im Jahre 1996, als ich nach jahrelanger schleichend und schubweiser schlimmer werdender Erkrankung meine Diagnose bekam. Die Diagnose stand fest. Doch Behandlung? - Nein! Weshalb nicht? Das fragt bitte die Götter!

    So lebte ich also mit einer Krankheit, die nicht behandelt wurde. Dadurch wurde sie natürlich nicht besser. Es kam so weit, bis ich im Jahre 2000 (Nostradamus lässt grüssen), mich nur noch im Dämmerzustand befand. Wollte ich aufstehen, um meine nötigsten Bedürftnisse zu verrichten, fiel ich etwa alle zwei Schritte bewusstseinsgetrübt bis bewusstlos zusammen. So landete ich in einer Klinik. Die Diangose? War bald gefunden. Wieder die selbe wie im Jahre 1996. Behandlung? - Nein! Weshalb nicht? Das wissen die Götter!

    Ich jedoch wurde nun endlich ein bisschen hellhöriger. Was ist das eigentlich für eine Erkrankung, welche mir das Leben so schwer macht? Dank intensiver Symptombehandlung schaffte ich den Weg in eine Bücherei. Dort machte ich mich kundig. Bald erkannte ich, welche Stunde geschlagen hatte. Ich fand einen Spezialisten und Adressen für Selbshilfegruppen. Dort wurde mir schnell klar, welche Behandlung ich verpasst hatte. Eine seeeeeeeeeeehr kostspielige Behandlung!

    Zum Spezialisten ging ich noch nicht, weil ich dachte; was ein Spezialist kann, müssen doch auch andere Ärzte können. Doch diese schickten mich von einem Arzt zum andern auf eine unüberschaubare Odyssée. Bis ich schliesslich an jemanden verwiesen wurde, der mir wieder diese Erkrankung diagnostizierte. (Obwohl ich ihm nicht's davon erzählte. Denn irgendwie konnte ich es halt immer noch nicht glauben, dass ich sie hätte, da ich ja noch nie behandelt wurde.)

    Endlich wurde eine Behandlung eingeleitet. Doch dass diese zu "billig" war, erkannte ich schon, bevor ich überhaupt damit begonnen hatte. (Hab mich ja inzwischen intensiv kundig gemacht in medizinischer Literatur.) Trotzdem vertraute ich dem sogenannten Spezialisten, da ich halt immer noch nicht recht glauben konnte, dass ich eine so bescheuerte Erkrankung hätte, welche nur mit sehr teuren, unangenehmen Behandlungen in den Griff zu kriegen ist.

    Nach der zu billigen Therapie machte ich mich im Jahre 2001 trotzdem selbstständig auf den Weg zu dem anerkannten Spezialisten. Dies, da es mir halt wirklich sehr mies ging.

    Dieser Spezialist klärte mich auf. Ich hätte das Anrecht auf eine richtige Therapie. Doch bei mir sei die Krankheit (dank Verschleppung) schon so weit fortgeschritten, dass ich eh nie wieder gesund werde. Ich sei schon so schwach, dass ich die Therapie gar nicht mehr verkraften würde. Doch trotzdem könne man die Therapie bei mir versuchen. Nur eines steht noch im Wege. Sie ist so teuer! Das würde meine Krankenkasse doch nicht bezahlen. Eigentlich müsste ich die Therapie in meinem Zustande stationär machen. Doch das könne ich gleich vergessen. Und ich solle jaaa nicht mit der Therapie beginnen, bevor ich keine Kostengutschift meiner Krankenkasse besitze. Eine Budget-Erleichterung wäre, wenn ich die Therapie bei ihm ambulant machen würde. Doch da hätte ich halt mit der Eisen- und der Strassenbahn zwei Stunden für einen Weg. Wenn ich meine, dass ich das schaffen würde? (Da lachte er ja selber darüber, dieser Spezialist!)

    Es begann also ein Hin- und Her- diskutieren. Dieser Spezialist redete schon fast spöttisch, weil er wusste, dass niemand so eine teure Behandlung übernehmen würde. Trotzdem empfahl er mir, doch in meiner Stadt herumzufragen, wer mir auf sein Verschreiben hin diese Therapie machen würde.

    So nahm ich Kontakt auf mit etlichen Ärzten. Teilweise wurde ich hinbestellt und es wurde mir schon von einigen Ärzten Hoffnung gemacht, dass sie mir helfen würden. Doch als sie das ganze Therpieschema überblickten sagten sie: Nee! Zu teuer. Und werden sie gesund von? Nöö! Es wird ihnen höchstens besser gehen. Brauchen sie das? Bhö?!

    Unterdessen habe ich in den Selbsthilfe-Gruppen von einem weiteren Spezialisten im Land gehört. Was macht er? Dieser verschreibt so lange teure Behandlungen, bis es seinen Patienten besser geht. Was ist die Folge von? Er hat massivste Probleme mit Krankenkassen und ähnlichem. Er muss immer aufpassen, dass er noch weiter praktizieren kann. Obwohl er schon so vielen Patienten mit meiner Erkrankung geholfen hat, darf er nicht mehr von uns behandeln. Statt dessen muss er noch etliche andere Patienten nehmen, damit das mit dem Budget irgendwie aufgeht. So arbeitet er Tag und Nacht sehr hart. Und muss weitere Patienten abschieben, welche leidend wieder in's Leere entlassen werden.

    Und genau diese verzweifelten, schwer kranken Menschen wissen, dass ihnen die teure Therapie gut tun würde. Oder sie habe schon Teile dieser Therapie erfahren und eine Verbesserung verspürt. Was machen diese Patienten in der misslichen, aussichtslosen Lage? - Sie schauen, dass sie auf irgendeinem Wege an die Medikamente herankommen.

    Und gerade deshalb verstehe ich es, dass es für viele Patienten die letzte Hoffnung bedeutet, im Internett auf skurillen Seiten verschreibungspflichtige Medikamente so mir nicht's, Dir nicht's einzukaufen.

    Hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt, einen der letzten Plätze bei meinem Spezialisten zu ergattern; -- wer weiss? Vielleicht hätte ich auch jemanden nach Spanien, Rumänien oder wohin auch immer geschickt, um mir diese Medikamente zu besorgen. Oder wer weiss? Vielleicht wäre ich auf die Seite: http://www.europeanrxdrugs.com/ gestossen und hätte mich dort mit den nötigen Mitteln eingedeckt.

    Fazit: Dass es soweit kommt oder kommen musste, haben wir dem ganzen System zu verdanken! Schuldig sind nicht nur die "bösen" Betreiber von solchen "schlimmen" Internett-Seiten.

    Hiermit schliesse ich mit den freundlichsten Grüssen.

    Ihr 102.Dalmatiner.

    P.S.: Mir verschreiben auch gute Proffessoren Medikamente, als Mittel der letzten Wahl, welche in unserem Land verboten sind. Was bleibt mir anderes übrig, als sie illegal zu beziehen? Meine Ärzte würden sich leider strafbar machen, wenn sie es mir besorgen würden. Doch sie wissen, dass es die besten und einzigen Mittel sind, die in meinem Falle indiziert sind.

    So weit ist unsere Gesellschaft!!!!

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