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SSRI und Harnblasenentleerungstörungen

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  • SSRI und Harnblasenentleerungstörungen

    Hallo Frau Dr. Pipping!

    Vor vielen Jahren nahm ich zuerst regelmäßig, dann ausschleichend Seroxat/Paroxat wg. einer Angststörung und PA. Bei diesen SSRI zeigten sich damals kaum Nebenwirkungen, auch das Absetzen verlief ohne Komplikationen. Vor drei Jahren stellte sich eine Harnblasenentleerungsstörung ein, die nach eingehender urologischer Abklärung eine psychogene Ursache haben könnte. Die Beschwerden bestehen fort und haben die früheren Ängste und PA zurückgebracht. Vom Arzt bekam ich Sertralin verordnet, hatte nach wenigen Tagen der Einnahme ( jeweils 50 mg ) extreme Störungen beim Wasserlassen, fast bis zum Harnverhalt. Ich habe dann mit jeweils 25 mg ausgeschlichen und im Netz recherchiert, was man alternativ nehmen könnte - SSRI wahrscheinlich nicht, die bei mir aufgetretene Nebenwirkung war immer aufgeführt! Wenn es ein geeignetes Präparat gibt, würde ich mich über eine Antwort freuen. Erfahrungen der Community sind natürlich auch erwünscht! (8))
    Gruß Tony H.


  • Re: SSRI und Harnblasenentleerungstörungen


    Hallo,

    würde mich gern ausführlich wegen Ihrer Frage belesen und bitte deshalb um etwas Geduld.

    Dr. Heike Pipping

    Kommentar


    • Re: SSRI und Harnblasenentleerungstörungen


      Frau Dr. Pipping,
      vielen Dank, dass Sie sich überhaupt mit meiner Anfrage beschäftigen.
      Ich habe mich in den letzten Tagen im Internet noch etwas kundig gemacht, wobei man als Laie doch ziemlich verunsichert werden kann.
      Außer den von mir genannten SSRI kämen sicherlich auch AD früherer Jahre in Betracht, bei Wikipedia stand etwas von trizykllischen bzw. atypischen AD. An anderer Stelle fand ich, dass Trazodon ( atypisches AD ) möglicherweise ein geeignetes Medikament sein könnte, allerdings hätte es eventuell mehr NW als die neueren SSRI, insbesondere Priapismus stelle ich mir ziemlich unangenehm vor.
      Mein Hausarzt und der Urologe verfügen nicht über die speziellen Kenntnisse, um mir helfen zu können, ich sollte mir Rat in der Apotheke holen.
      Mein Apotheker ist vor kurzem in den Ruhestand gegangen, ich habe Hemmungen seinen Nachfolger anzusprechen. ()
      Ich hoffe auf baldige Nachricht von Ihnen

      Mit freundlichem Gruß
      Tony H.

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      • Re: SSRI und Harnblasenentleerungstörungen


        Hallo,

        nach Ihrer Ergänzung stellt sich die Frage, warum Sie die Angststörung nciht von einem Spezialisten behandeln lassen. Diese verfügen über umfangreiche Erfahrungen mit Psychopharmaka und insbesondere auch deren Nebenwirkungen.

        Ich melde mich wieder, bitte noch um etwas Geduld.

        Mit freundlichen Grüßen
        Dr. Heike Pipping

        Kommentar



        • Re: SSRI und Harnblasenentleerungstörungen


          Liebe Frau Dr. Pipping!

          Ihr Verweis auf die Erfahrungen von Spezialisten ist grundsätzlich richtig, endete in meinem Fall aber enttäuschend. Auf Überweisung meines Urologen war ich bereits vor zwei Jahren bei einem erfahrenen Arzt für Neurolgie und Psychiatrie. Ich berichtete von der Diagnose einer mutmaßlichen psychogenen Harnblasenentleerungsstörung, eine Verbindung zu meiner Angststörung mit Panikattacken sei aus seiner Sicht wahrscheinlich, mein Leiden aber nicht so schlimm, dass ich eine Therapie bei ihm beginnen könnte. Er verschrieb mir das SSRI Seroxat, welches ich aus den Jahren zuvor bereits kannte. Ich hatte von den aktuellen Miktionsstörungen erzählt, deswegen hätte er mir das Medikament gar nicht verordnen dürfen, er müsste doch die Nebenwirkungen gekannt haben. Ich habe es dann nach einigen Wochen wieder abgesetzt, weil es für die Harnblasenaktivität nicht gut war, den Grund fand ich im Beipackzettel, hatte ich früher offenbar überlesen.. Durch die lange Leidenszeit gerät man irgendwann wieder in eine depressive Phase, mein Urologe riet mir zu einem weiteren Termin bei einem Psychiater. Ich wohne auf dem flachen Land, die eigene und die angrenzende Kreisstadt liegen ca. 25 km von meinem Wohnort entfernt und die Anzahl der Spezialisten ist überschaubar. Ich habe also bei einigen Fachärzten angerufen, Wartezeit für den Ersttermin 6-8 Wochen, ein Therapieplatz frühestens ab 3-6 Monaten! Die Frage zu dem Medikament beantworteten die Helferin im Prinzip ähnlich, Herr oder Frau Doktor hätte dazu keine Zeit, ich könnte doch einen APOTHEKER fragen. Mein Urologe hatte nur Erfahrungen mit Sertralin, welches er gelegentlich seinen männlichen Patienten verordnet, um eine gewünschte Nebenwirkung auszulösen. Diese stellte sich bei mir auch ein, leider musste ich es wegen der geschilderten Miktionsstörungen absetzen.
          Da ich hier im Forum darauf aufmerksam wurde, dass die Arzneimittelberatung von einer Apothekerin betreut wird, hatte ich einfach nur Hoffnung!!

          Mit freundlichem Gruß
          Tony H.

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          • Re: SSRI und Harnblasenentleerungstörungen


            Hallo,

            vielen Dank für Ihre Geduld. Ich habe mich inzwischen ausführlich über das Problem Antidepressiva und Harnverhalt belesen.

            Ungeeignet bei Harnverhalt sind alle Antidepressiva mit anticholinerger Komponente


            Zu den Antidespressiva OHNE anticholinerge Komponente gehören: Citalopram/Escitalopram, Agomelatin, Fluvoxamin, Johanniskraut, Venlafaxin.

            Es sind also mehrere Möglichkeiten offen, die Sie beim Arzt ansprechen könnten.
            Dabei wäre es von Vorteil, wenn der verordnende Arzt Erfahrungen mit Patienten hat, die diese Medikamente nehmen. Vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit für einen Spezialisten in der weiteren Umgebung?

            Für Nachfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
            Mit freundlichen Grüßen
            Dr. Heike Pipping

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