#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung

    Sehr geehrte Frau Dr. + Forum,

    ich habe eine kurze Frage bzgl. der Medikation meines Vaters mit Alzheimer (o.ä.).
    Mein Vater bekommt seit geraumer Zeit, ca. 18 Monaten, seine Medikamente gelöst, d.h. die meisten in Tropfenform, und eine Schmelztablette darin gelöst. Morgens und mittags Axura, Risperdal und Baldrian Hetterich, abends Risperdal, Baldrian und Mirtazapin.
    Von allem keine besonders große Dosis, d.h. wir bewegen uns gerade so am Limit, er bekommt gerade soviel, wie er braucht um keine wahnhaften Anwandlungen und Aggressionen zu bekommen und nicht mehr, da wir keine guten Erfahrungen mit z.B. mehr Risperidon haben.
    Nun haben wir die letzten 2 Wochen aufgrund bestimmter Umstände die Tropfen für mittags schon morgens zusammengestellt, so dass die pflegende Person ca. 5-6 Stunden später nur noch Saft darauf giessen musste und verabreichen. Und nun zur Frage:

    Kann es sein, dass sich diese Medikamente Axura/Baldrian/Risperdal wenn zulange offen im Glas und vermischt in ihrer Wirkung beeinträchtigen? Denn auf einmal wird mein Vater wieder anders, was wir nur kennen wenn wir eine Dosisänderung versuchten. Seine Nerven sind wieder schlechter, allerdings, und das geht immer Hand in Hand, ist er etwas aufgeweckter und redet mehr und schläft kürzer und unruhiger (ansonsten schläft er inzwischen fast unnormal... extrem tief und unbewegt).
    Vielen Dank für Ihre Meinung
    Gruß, Flieder


  • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung


    Medikamentencocktails sind generell problematisch. Ihr solltet die Tropfen einzeln geben und eigentlich auch nicht mit der Schmelztablette vermischen. Schmelztabletten sollen auf der Zunge zergehen und nicht im Magen wirken. Durch diese Medikamentencocktails können die Medikamente miteinander reagieren und die normale Wirkungsweise ist nicht mehr gewährleistet. Es kann gut gehen, es muss aber nicht. Generell sollten Tropfen höchstens eine halbe Stunde vor der Gabe zurecht gemacht werden.

    Kommentar


    • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung


      Hallo,

      Zwischen Risperdal und Mirtazapin kann es Wechselwirkungen geben; Risperdal vermag die Symptome einer Demenzerkrankung zu verschlechtern, wenngleich es gerne dafür verwendet wird, Patienten ruhigzustellen.

      Habt ihr schon mal den Neurologen gewechselt? Würde vielleicht etwas bringen.

      Viele Grüße,
      Braunauge

      Kommentar


      • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung


        Hallo,
        uns wurde gesagt, dass wir die Tropfen gemeinsam verabreichen können, was das ganze vereinfacht, wenn man sowieso 3x am Tag Medikamente verabreicht und sonst noch genug zu tun hat. Bisher haben wir dies ja nun auch lange so betrieben, nur jetzt haben wir den Mix eben noch ein paar Stunden bis mittags in der gemischten Form vorgehalten...
        Darf ich fragen, warum nicht länger als eine halbe Stunde vor Gabe?
        Vielen Dank schonmal
        Grüße, Flieder

        Kommentar



        • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung


          Hallo,
          wie äußern sich die Wechselwirkungen?
          Risperdal ist natürlich ein "Teufelszeug", geben wir auch sehr vorsichtig und mit eher schlechtem Gewissen; leider aber bei meinem Vater notwendig, er war schon im Delir und hat lange genug Ängste und Psychose gehabt.
          Nach unseren Schilderungen geht jeder Arzt gerne von der Empfehlung einen Absetzversuch zu machen ab. Aber auch wir haben ein paar Mal Arzt gewechselt, weil wir gemerkt haben wie uninteressiert und unsensibel die Ärzte auf Berichte von eindeutiger Wirkung des Risperdals reagierten und mit leichtfertigen Dosissteigerungen umgingen. Jetzt ist mein Vater nicht ruhig gestellt sondern kann wieder am Leben eingeschränkt teilnehmen und ist wach!
          Problem ist, dass sich myoklonische Anfälle eingestellt haben... also wer damit Erfahrung hat gerne melden... danke
          Gruß, Flieder

          Kommentar


          • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung


            weil Inhaltsstoffe verfliegen können. Da die Wirkung sich verändert, ist es ja auch naheliegend, dass irgendetwas anders ist. Wer hat denn gesagt, dass ihr die Tropfen bedenkenlos mischen könnt? Ich halte das für eine sehr mutige Aussage. Zwei verschiedene miteinander vermischte Tropfen sind im Prinzip ein neues Medikament. Medikamentencocktails zu beurteilen ist nicht ganz so einfach. Ich würde es jedenfalls nicht machen. Als Krankenschwester oder Altenpflegerin lernt man das in jeder fachspezifischen Fortbildung.

            Kommentar


            • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung


              Flieder schrieb:
              wie äußern sich die Wechselwirkungen?
              Beispielsweise in einer Erniedrigung der Krampfschwelle.

              Viele Grüße,
              Braunauge

              Kommentar



              • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung


                Hallo Braunauge,
                echt? Und das bezieht sich explizit auf die Wechselwirkung von Risperdal mit Mirtazapin, oder nur auf einen der Wirkstoffe?
                Gibt es dazu irgendeinen Hinweis/Literatur/Anhaltspunkt, den hätte ich so gerne.
                Sollte es auf der Wechselwirkung beruhen, wäre natürlich ganz schwer zu überlegen, ob man das Mirtazapin nicht absetzt. Mein Vater erhält es sowieso hauptsächlich zum Durchschlafen, und ich habe irgendwann die Dosis sowieso schon reduziert auf eine halbe Schmelztablette, d.h. nur noch 7,5mg.... aber die Myoklonien sind erschreckend und machen uns mehr Angst als derzeit die Demenz (Stürze nach dem Aufstehen in der Nacht und morgens)
                Herzlichen Dank schonmal im Voraus
                Flieder

                Kommentar


                • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung


                  Ich meine, dass uns dies die Ärzte bestätigt haben, dass wir mischen dürfen; aber nicht dass wir das dann stundenlang stehen lassen dürfen.
                  Wenn allerdings die Inhaltsstoffe so leicht verflüchtigen, dann wäre ja die Gefahr dass der Inhalt meiner Flaschen wenn ich mich dem Ende der Flasche nähere, schon etwas weniger Wirkstoff hat, oder? Denn auch wenn man die Flaschen immer verschließt und nicht in der Sonne läßt etc.... aber wahrscheinlich viel geringfügiger als wenn das dann im Trink-Glas offen da steht.
                  Eine Mischung dürfte nur eine Wirkstoffänderung bedeuten, wenn die Inhaltsstoffe chemisch miteinander reagieren, das würden sie im Magen aber dann auch...
                  Viele Grüße, Flieder

                  Kommentar


                  • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung


                    nun gut, da du es besser weißt, sollten wir die Diskussion beenden.

                    Kommentar



                    • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung


                      Flieder schrieb:
                      Hallo Braunauge,
                      echt? Und das bezieht sich explizit auf die Wechselwirkung von Risperdal mit Mirtazapin, oder nur auf einen der Wirkstoffe?
                      Gibt es dazu irgendeinen Hinweis/Literatur/Anhaltspunkt, den hätte ich so gerne.
                      Jedes dieser beiden Medikamente für sich genommen kann die Krampfschwelle erniedrigen (deshalb ist es auch sinnvoll, vor jeder neuen Verordnung von Antidepressiva oder Neuroleptika erst mal ein EEG zu machen). Durch die gleichzeitige Verabreichung kann es zu einer Verstärkung dieser Nebenwirkung kommen.
                      Normalerweise müßten die Packungsbeilagen Hinweise auf diese Nebenwirkung enthalten; falls nicht, dann jedenfalls die Fachinformation.

                      Viele Grüße,
                      Braunauge

                      Kommentar


                      • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtigung


                        Hallo,

                        zusätzlich zu den geäußerten Bedenken bezüglich der Krampfschwelle und möglicher Wechselwirkungen gebe ich zu bedenken, daß Saft kein geeignetes Lösungsmittel für Medikamente ist. Bitte die Tabletten am besten in Leitungswasser oder Tee auflösen. Sind denn auch alle zerteilten Tabletten wirklich zum Auflösen geeignet? Wurde das geprüft?

                        Viele Grüße
                        Dr. Heike Pipping

                        Kommentar


                        • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtig


                          Huh, nicht gleich beleidigt sein, sondern bitte richtig lesen, das war eigentlich eine Frage....
                          Ich weiss es nicht besser, sondern es interessiert mich.
                          Grundsätzlich sehe ich ein solches Forum nicht als Basis auf der man Auseinandersetzungen austrägt, sondern auf welcher man Erfahrungen austauscht
                          Schönen Abend!
                          Flieder

                          Kommentar


                          • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtig


                            Hallo,
                            soweit ich mich durchgelesen habe, war Risperidon wohl noch zu neu am Markt um eindeutige Aussagen treffen zu können, ob die Krampfschwelle dadurch gesenkt wird; eigentlich hieß es nein. Allerdings wenn man einen Arzt frägt, dann meint dieser immer dass das vorkommen kann. Für Mirtazapin scheint das auf alle Fälle angezeigt. Wir werden wohl den Versuch starten, nach Absprache mit dem Arzt (der meist eh zustimmt), und das Mirta mal absetzen, langsam, d.h. erst noch eine Zeit nur ein Viertel Tablette. Drückt uns die Daumen, dass damit das Problem gebessert wird, denn das Risperdal absetzen... da weiß ich nicht wie es weitergehen soll...
                            Viele Grüße, Flieder

                            Kommentar


                            • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtig


                              Sehr geehrte Frau Dr. Pipping,

                              wir werden die Tropfen nun nicht mehr vorbereiten, sondern nur noch "frisch" zusammenmischen. Bzgl. Saft haben wir zumindest darauf geachtet, dass wir möglichst keine Citrusfrüchte hierfür verwendet haben, sondern eigentlich möglichst immer roten Traubensaft. Dies entstand dadurch, dass mein Vater in seiner Extremangst-/Psychosenzeit die Tabletten nicht mehr schluckte, und man uns riet die Tropfen in etwas Saft zu verabreichen, was wir nun ja schon 18 Monate praktizieren. Wir könnten dies auch in Wasser machen, und einen Saft gleich hinterher reichen, für den Geschmack, aber wäre das nicht das gleiche wiederum?

                              Bei den gelösten Tabletten handelt es sich nur im Mirtazapin-Schmelztabletten, alles andere ist in Lösung. Wie oben schon beschrieben, möchte ich so und so versuchen es abzusetzen.

                              Kann mir denn jemand eine Hoffnung machen, dass die schweren Myoklonien meines Vaters im frühen Stadium nach dem Absetzen des Mirtazapins, evtl. weil dann wenigstens keine Wechselwirkung mit dem Risperdal stattfindet, besser werden?

                              Freundliche Grüße,
                              Flieder

                              Kommentar


                              • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtig


                                Es besteht auch durchaus die Möglichkeit, dass man die Medikamente zeitlich versetzt geben muss. Das ist nebenbei nicht nur bei Tropfen, sondern auch bei Tabletten so. Viele Ärzte haben keine Ahnung davon, welche Medikamente miteinander reagieren und welche man auf verschiedene Arten gar nicht anwenden darf. Im Zweifelsfall hilft hier nur die Nachfrage beim Apotheker. Auch wegen einer generellen Wechselwirkung der Medikamente ist man dort richtig aufgehoben. Man sollte dann wirklich alle Medikamente mitnehmen und vorweisen. Der Apotheker kennt die genauen Wirkungen und wird genau sagen können, wie ein Medikament eingenommen werden muss, kann, darf.

                                Liebe Grüße
                                Beate

                                Kommentar


                                • Re: Abmischung Tropfen/ Wirkungsbeeinträchtig


                                  Guten Abend,
                                  uns wurde gesagt, dass wir diese zusammen verabreichen können, ich frage aber nochmal gerne eine Apothekerin. Das einzige an was ich mich erinnern kann und einen guten Hinweis fand - bevor wir reinen Baldrian verabreichten wurde uns durch eine andere Apothekerin ein Mischpräparat Baldrian/ Johanniskraut/ Melisse verkauft. Zu dem hat uns dann eine andere Apothekerin geraten Johanniskraut nie zusammen mit Medikamenten zu geben, da die Medis dann zu schnell über die Leber abgebaut werden.
                                  Auch liebe Grüße, Flieder

                                  (leicht verzweifelt, da mein Vater anscheinend die Nachwirkungen gerade auslebt, die wohl - hoffentlich richtig gedeutet - die zu frühe Vermischung der Medis mit sich gebracht haben - er ist abends wieder aggressiv, was wir nun lange nicht mehr hatten - ich weiß das dauert wieder etwas bis sich der Pegel wieder eingestellt hat)

                                  Kommentar

                                  Lädt...
                                  X