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Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...

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  • Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...

    Es ist schwierig, meine Situation zu beschreiben - ich möchte es aber versuchen...

    Ich hatte mich 10 Jahre um meine Oma gekümmert, mit der es immer wieder Streitigkeiten gab, lange nach einem Job gesucht und bin dabei in ein Loch gefallen...

    Dazu hatte ich noch ein großes Problem: niemand durfte in meiner Wohnung meine weiß gestrichenen Wände berühren, hatte sie jemand berührt, muss ich die neu streichen, was immer mühsamer wurde, weshalb ich niemand mehr in die Wohnung ließ.

    Wenn ich Möbel kaufte, schaute ich die von allen Seiten an. Selbst Mini-Kratzer konnte ich nicht akzeptieren.

    Ich bereitete mich immer "auf die nächste Wohnung" vor, wo ich dann "eine tolle Wohnung" haben wollte - dies war für mich die Ausrede, warum ich eine sehr lange Zeit in einer perfekt gestrichenen Wohnung (Wände) ohne Möbel (keine Kratzer) wohnte - weil ich mich "auf die nächste Wohnung" vorbereitete...

    In der nächsten Wohnung war es dann aber genauso...

    Die Anfangs-Euphorie war spätestens dann vorbei, wenn die Wände frisch gestrichen waren und ich Möbel kaufen wollte.

    Ich kaufte sie, brachte sie zurück (IKEA)...

    Dann ging ich für 2 Jahre ins Ausland (bin noch da). Ich hatte AirBnB-Wohnungen, die alle nicht perfekt waren, aber das störte mich nie, weil ich wusste, dass ich dort nur temporär wohnen werde.

    Dann fand ich eben eine Wohnung für 1 Jahr - die war schön, gemütlich, die Wände waren aber nicht gestrichen und ich fühlte mich dennoch wohl. Ich dachte, dass ich endlich es geschafft habe, diesen Krampf/Zwang abzulegen - aber unter dem Strich war ich nur zufrieden, weil ich wusste, ich werde ausziehen und dann werde ich IN DER NÄCHSTEN Wohnung alles neu haben.

    Nun bin ich in der nächsten Wohnung und habe Vertrag für 3 Jahre... die Wohnung ist schön, dennoch ist es das Erste was ich machen möchte: die Wände streichen. Und dann zu IKEA zu gehen und neue Möbel zu kaufen - die ich dann wahrscheinlich wieder zurückbringen möchte.

    Es wirkt auf mich so, als hätte ich auch Angst, irgendwo sesshaft zu sein. Ich hatte jetzt eine Beziehung (1,5 Jahre) und wir wohnten sogar zusammen und mir wurde immer gesagt, dass ich ein ganz toller Mensch bin, usw.. man bei mir aber immer das Gefühl haben muss, dass ich meine Sachen packe und gehe.

    Das hätte sogar stimmen können - in Stress-Situationen.

    Dabei bin ich nahezu Stress-resistent...

    Irgendwie habe ich Angst, es mir irgendwo gemütlich zu machen - obwohl ich den Wunsch habe. Sehnlichst!

    Ich lebe noch immer im Ausland, spreche hier die Sprache noch nicht, weil es immer geplant war, dass ich nicht lange bleibe. Bin aber nun 28 Monate hier...

    Mit meiner Beziehung habe ich täglich Kontakt, wir schätzen einander...

    Was noch auffällt: ich muss fast immer günstig kaufen und versuche, mit wenig finanziellem Aufwand immer das Optimum zu kriegen. Das ist nicht schlecht, ich weiß, aber das Problem: wenn ich etwas kaufe, was teuer ist, werde ich unruhig, will es nicht behalten und fühle mich erst besser, wenn ich es zurückgebracht oder verkauft habe. Dann gehe ich etwas "Günstigeres" kaufen...

    Ich kann also nichts Wertvolles behalten, auch Gegenstände (wie Möbel) müssen eben raus, weil ich einfach nichts besitzen kann/will...

    Das ist furchtbar... :-(

    Was könnte das sein???



  • Re: Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...

    Es sind Neurosen.
    Da bist wohl doch nicht so stressresistent wie du denkst, denn Zwänge haben die Funktion eine Illusion der Kontrolle aufrecht zu erhalten und werden durch Stress verschlimmert.

    Das Einzige was da hilft, ist versuchen es auszuhalten dem nicht nachzugeben, dann wird es irgendwann besser und am Besten wäre eine begleitende Psychotherapie, um Strategien zu entwickeln wie du das aushalten kannst und dem Ganzen vielleicht auch die Spitze zu nehmen indem du verstehst was dich dazu bringt und welche Mechanismen dahinter stecken.

    Man muss aber nicht unbedingt die Ursache kennen um etwas dagegen tun zu können, dadurch dass solche Störungen im Kern ziemlich gleich sind, ist die Art der Therapie ohnehin schon vorgegeben und hat Aussichten auf Erfolg, ganz unabhängig davon ob man die Ursachen kennt oder nicht.
    Das kennen der Ursache hilft auch nicht unbedingt so viel weiter, weil das nicht die Zwänge auflöst, das Sicherheitsbedürfnis durch die Ausübung bleibt dennoch vorhanden, das zu beenden geht nur auf die harte Tour des sein Lassens.

    Kommentar


    • Re: Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...

      Mit meiner Beziehung habe ich täglich Kontakt, wir schätzen einander..
      Wo lebt denn deine Beziehung und wie ist es wenn ihr zusammen lebt, hast du da auch diese Probleme?
      Wie lange seid ihr zusammen und was sagt sie zu deinen Macken?

      Kommentar


      • Re: Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...

        Es sind Neurosen.
        Da bist wohl doch nicht so stressresistent wie du denkst, denn Zwänge haben die Funktion eine Illusion der Kontrolle aufrecht zu erhalten und werden durch Stress verschlimmert.

        Das Einzige was da hilft, ist versuchen es auszuhalten dem nicht nachzugeben, dann wird es irgendwann besser und am Besten wäre eine begleitende Psychotherapie, um Strategien zu entwickeln wie du das aushalten kannst und dem Ganzen vielleicht auch die Spitze zu nehmen indem du verstehst was dich dazu bringt und welche Mechanismen dahinter stecken.

        Man muss aber nicht unbedingt die Ursache kennen um etwas dagegen tun zu können, dadurch dass solche Störungen im Kern ziemlich gleich sind, ist die Art der Therapie ohnehin schon vorgegeben und hat Aussichten auf Erfolg, ganz unabhängig davon ob man die Ursachen kennt oder nicht.
        Das kennen der Ursache hilft auch nicht unbedingt so viel weiter, weil das nicht die Zwänge auflöst, das Sicherheitsbedürfnis durch die Ausübung bleibt dennoch vorhanden, das zu beenden geht nur auf die harte Tour des sein Lassens.


        Ich weiss nicht, ob es Stress ist, denn ich bin eigentlich sehr belastbar. Wenn andere schon schlapp machen, laufe ich noch immer. Wie auf Duracell...

        Wie ich schrieb kann ich es aushalten, weil oder wenn ich weiß, dass es nur temporär ist. Beispielsweise hatte ich dieses "ich muss die Wohnung streichen" in jeder dieser 3 Wohnungen im Ausland, aber ich konnte damit leben, es nicht zu tun, weil ich immer wusste, dass ich sowieso nur temporär in dieser Wohnung bleiben werde. Denn ich tröstete mich damit: okay, jetzt lebe ich provisorisch, ABER DIE NÄCHSTE WOHNUNG wird toll. Dann bin ich in der nächsten Wohnung, muss aber die Wände streichen, damit alles weiß ist, dann Möbel kaufen und in mir ist eine große Freude, denn ich will ja zur Ruhe kommen und es gemütlich haben. Doch dann bin ich fertig mit allem, setze mich hin und anstatt zu genießen, dass alles neu und schön ist, fühle ich, dass ich jetzt gebunden bin, bleiben soll, usw... - und dann verkaufe ich wieder alles oder bringe es zu IKEA zurück...

        Dann wohne ich monatelang ohne Möbel, weil es "ja eh nur eine Übergangslösung" ist. Und dann suche ich neue Wohnung, um es "dort schön zu haben", neue Möbel zu kaufen, usw... - und am Ende beginnt wieder alles von vorne...

        Ich hatte 10 Jahre in meiner ersten Wohnung gewohnt, dann 1,5 Jahre in der 2., etwa 2 Jahre in der 3., dann 9 Jahre in der 4. und ein halbes Jahr in der 5., dann 4 Jahre in der 6. und jetzt bin ich seit 2 Jahren etwa im Ausland und musste anfangs dauernd umziehen, weil nicht geplant war, dass ich so lange bleibe, hier wohne ich nun 1 Jahr (mein Vertrag läuft Ende August ab) und ich könnte bleiben - aber ich suche schon wieder... um neue Möbel zu kaufen, es gemütlich zu haben.

        Aber ich habe jetzt schon Angst, dass es wieder von vorne losgeht.

        So lange ich weiß, dass etwas nur temporär ist, kann ich vieles ignorieren, aber wenn ich etwas für länger haben soll, kommen diese Neurosen hoch

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        • Re: Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...


          Wo lebt denn deine Beziehung und wie ist es wenn ihr zusammen lebt, hast du da auch diese Probleme?
          Wie lange seid ihr zusammen und was sagt sie zu deinen Macken?
          Wir haben uns getrennt... nach 1,5 Jahren... wir lebten aber die vollen 1,5 Jahre zusammen, aber abgesehen davon dass ich etwas pingelig war, konnte ich meine Neurose in Grenzen halten, weil ich immer dachte oder wusste, dass diese Situation in dieser oder jener Wohnung nur temporär ist. Da konnte ich mich damit arrangieren. Meine Bez sagte mal, dass sie mich mehr lieb, dass es immer so wirkt, als könnte ich gehen. Ich wäre nicht gegangen, aber ich hatte es sehr wohl in mir. Sie sagt nicht viel zu meinen Macken, weil man die nach außen nicht so sehr merkt... ich kämpfe eher innerlich mit mir selbst.

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          • Re: Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...

            Vielleicht mal eine Psychotherapie machen, auch um dein Denken und deine Einstellung zu analysieren und so zu verändern dass du das Thema Wohnung anders sehen kannst, eben gemütlicher ohne solche Rundumschläge und ohne Befürchtungen.

            Du musst also an dir arbeiten, um das ändern zu können und dazu wäre Hilfe nicht schlecht.

            Kommentar


            • Re: Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...

              "konnte ich meine Neurose in Grenzen halten"

              Gibt es auch noch andere Bereiche, die Sie belasten?

              Es ist wahrscheinlich, dass auch andere Lebensbereiche betroffen sind - außer den weißen Wänden. Diese Frage wäre für eine Psychotherapie ziemlich wichtig...

              Kommentar



              • Re: Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...

                "konnte ich meine Neurose in Grenzen halten"

                Gibt es auch noch andere Bereiche, die Sie belasten?

                Es ist wahrscheinlich, dass auch andere Lebensbereiche betroffen sind - außer den weißen Wänden. Diese Frage wäre für eine Psychotherapie ziemlich wichtig...

                Guten Tag!

                Das ist ziemlich schwierig zu beantworten.

                Ich bin im normalen Leben eher Perfektionist, was für andere meistens gut ist, weil immer alles nahezu perfekt ist, was ich mache. Ich würde nicht sagen, dass ich darunter leide.

                Zwischenmenschlich kann ich "supergut" Menschen für immer aus meinem Leben streichen. Ich bin ein extrem hilfsbereiter Mensch, dadurch gewinne ich auch viele Menschen für mich, aber dann passieren einfach Dinge, die mich stören - und ich spreche sie an, ziehe mich aber sofort zurück.

                Meine letzte Beziehung liebte mich sehr und ich würde auch sagen, dass ich sie liebte, aber dennoch hatte sie oft das Gefühl, dass sie mir weniger bedeutet, als ich ihr. Am Ende ging aber SIE ;-)

                Alles in allem bin ich etwas seltsam, nicht "normal", würde ich sagen, aber all das ist nichts, was mich belastet.

                Belasten tut mich aber, dass meine Wände weiß sein müssen und deshalb darf sie niemand berühren. Ich hatte schon die Idee mit stylischer Tapete, aber dann muss man ja die Wände berühren und wenn die Tapeten kleben, muss ich sie entfernen und die Wände wieder streichen.

                Das ist ein Kreislauf.

                Wenn ich es mal schaffe, über diese Sache hinwegzukommen (temporär), dann laufe ich sofort Möbel kaufen, um mich selbst zu manipulieren. Denn ich weiß, wenn ich nicht sofort gehe, kommen die Wände wieder in den Vordergrund (endlos streichen). Dann habe ich aber die Möbel, freue mich kurz, dass alles schön ist - und plötzlich wirken die Möbel wie Ballast, den ich loswerden MUSS.

                Dann bringe ich die Möbel zu Ikea zurück - und auf einmal fühle ich mich besser...

                Dann lebte ich oft monatelang ohne Möbel, die Wohnung total geputzt, weiße Wände, die niemand berührt hat, Parkettboden ohne Kratzer - und auf einmal kam der Postbote, brachte ein Paket und lehnte sich gegen die Wand.

                Ich zuckte zusammen - und eine Stunde später fuhr ich zu OBI Farbe kaufen.

                Jetzt lebe ich im Ausland. Was anfangs nur für ein paar Monate geplant war, ist jetzt schon über 2 Jahre. Die Wohnung hier ist ganz neu, war ein Erstbezug, als die Möbel kamen, lehnten sich die Arbeiter gegen die Wände. Ich zuckte wieder zusammen, hielt es aber aus, weil ich mir dachte: okay, neue Wohnung, aber nur temporär. Irgendwann gehe ich hier weg und DANN werde ich in einer neuen Wohnung alles perfekt haben.

                Und jetzt ist die Zeit gekommen, wo mein Vertrag hier abläuft... und ich sollte den nächsten Schritt machen und entweder hier bleiben und eine fixe Wohnung haben, oder nach Deutschland zurückzugehen.

                In beiden Fällen hätte ich gerne eine perfekte Wohnung. Weiße Wände, kratzerfreier Parkettboden... aber spätestens dann, wenn ich das haben werde, muss ich Möbel kaufen - und dann geht alles wieder von vorne los.

                Ich würde sagen, dass ich extrem hart zu mir selbst bin und harte Massstäbe auch an andere lege. Es ist relativ einfach, mich zu enttäuschen und dann ziehe ich mich zurück. Deshalb habe ich auch keine Freunde mehr. Und dennoch fehlt mir niemand, weil ich viel lese, viel reise, dauernd etwas mache. Manchmal würde ich gerne Kaffee trinken gehen, das mache ich mit der Ex-Beziehung, denn wir sind "Freunde"...

                Normal bin ich nicht - aber wer ist das schon.

                Auch wenn ich hier wirres Zeugs schreibe - wirklich belasten tut mich "nur" diese Situation mit der Wohnung. Ich werde wohl nie eine gemütliche Wohnung haben können, weil mich entweder die Wände oder die Möbel oder BEIDES stören.

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                • Re: Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...

                  Aber wenn du deinen Perfektionismus nicht ausleben könntest, die Dinge nicht so perfekt sind wie du es dir vorstellst, dann würde es dich doch sicher auch belasten, oder?

                  Du hast mal über diene Freundin geschrieben, sie hat die deutsche Sprache nicht so erlernen können wie du es als Anspruch hattest.
                  Das hat dich doch auch belastet?

                  Ich denke dich belasten schon Dinge die nicht zu deinem Bedürfnis passen, wie sie nach deinem Gefühl sein sollten, nur dass du das was du nicht ändern kannst vielleicht besser verdrängst und die Wohnung kannst du ja ändern, also steigerst du dich da hinein.

                  Vielleicht belastet dich mehr als du denkst, nur dass du es über die Wohnung kompensierst, dadurch nicht spürst was dir wirklich zu schaffen macht.

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                  • Re: Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...

                    Aber wenn du deinen Perfektionismus nicht ausleben könntest, die Dinge nicht so perfekt sind wie du es dir vorstellst, dann würde es dich doch sicher auch belasten, oder?

                    Du hast mal über diene Freundin geschrieben, sie hat die deutsche Sprache nicht so erlernen können wie du es als Anspruch hattest.
                    Das hat dich doch auch belastet?

                    Ich denke dich belasten schon Dinge die nicht zu deinem Bedürfnis passen, wie sie nach deinem Gefühl sein sollten, nur dass du das was du nicht ändern kannst vielleicht besser verdrängst und die Wohnung kannst du ja ändern, also steigerst du dich da hinein.

                    Vielleicht belastet dich mehr als du denkst, nur dass du es über die Wohnung kompensierst, dadurch nicht spürst was dir wirklich zu schaffen macht.
                    Ja, das kann sein. Vielleicht versuche ich mit der Wohnung sehr viel anderes zu kompensieren... vieles ist vielleicht nicht gut, manches läuft nicht perfekt - und die Wohnung muss dann herhalten. Dort muss alles ganz perfekt sein. Möglicherweise mein Schneckenhaus... wo ich mich zurückziehen kann.

                    Das kann zutreffen, ja..

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                    • Re: Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...

                      Hi Nutella

                      Du hast viele Tricks im Koffer, um eventuellen Schmerzen zu entgehen, um diesmal nicht mehr zu leiden und dennoch, das Leid verfolgt dich, deine ganzen Strategien helfen nicht wirklich, so diffizil du auch an ihnen feilst.

                      ich habe grinsen müssen bei deinen Erzählungen und hab mich in manchen Bereichen selbst gefunden, weil...so bin ich auch. Oder sagen wir, so was habe ich auch in mir drin. Ich gehe aber trotzdem ganz normal weiter, als ob es das nicht gäbe.

                      Wieso identifizierst du dich mit deinen Marotten? Wenn man Kinder hat, dann übernimmt man ja auch nicht deren Eigenheiten, man kennt sie, weiß von ihnen, aber man macht sie nicht nach.

                      Hast du vor, es dir gemütlich zu machen, dann mach es, egal, wie dein inneres Kind motzt, schockiert neeeeeinn ruft und brüllt und durchzudrehen anfängt, machs TROTZDEM, was du vor hattest und hast.

                      Verbring ein paar Tage in diesen unerträglichen Zuständen, beobachte sie, leide oder zittere halt mal ordentlich, ........aber geh trotzdem den Plan umsetzen, der dir vorschwebt(e).

                      Eigentlich müsstest du längst stärker sein, als deine Laster. Was wär dabei, wenn du dich jetzt mal zu einem Wettkampf bereit erklärst: ich gewinne, nicht du, mit deinen Bemühungen, DICH durchzusetzen, ich setze MICH jetzt durch, denn ICH bin der Chef im Haus, nicht du. Das mache auch ich so.
                      Hunderte Hürden habe ich schon gemeistert gegen meine inneren Sorgen, Vorbehalte, Bedenken und Feinheiten, die mir das Leben schwer gemacht haben.
                      Ich habe mir aufgeschrieben, was ich wirklich möchte und wo ich sein will, das ziehe ich durch, ob Streik ausgerufen wird oder nicht, ich lass mich nicht mehr aufhalten, meine Ziele auszuleben und sie noch während meiner Lebenszeit zu erreichen.

                      Also, schreib auf, was du gut finden würdest und echt klasse und lege diesen Zettel vor dir hin.
                      Arbeite mit Affirmationen, die sind wie Selbsthypnose und wirken wie Zaubersprüche. Rede das herbei, was du magst, nicht das, was du nicht magst.

                      Mir fällt auf, dass du wie ein Gebet immer das gleiche sagst: ich kann nicht aushalten, dass jemand die Wand berührt, ich muss zurücktragen, was mir das Leben schenken möchte, ich werde immer komplizierter...

                      Sag das Gegenteil vor: ich liebe das Leben, mich freuts, dass ich ein besonders ordentlicher Mensch bin, ich habs gern, wenn man mir hilft und überhaupt, ich find alles richtig und nett. Auch, wenn jemand in dir behauptet, das ist nicht so, du bist meschugge, du bist beknackst, du bist leider einer, der keine berührten Wände aushalten kann, dann grinse und sag: doch. Kann ich und ich lass ab nun zu, was du mir ständig verbieten möchtest..bäh..

                      Lach mal, über dich und über die inneren Vorgänge, die es zu überwinden gilt, deren Wahrheitsgehalt überprüft werden darf mal und umgeworfen werden sollte mal. Wir alle sind solchen Schutzmechanismen ausgeliefert. Das sind unsere sprichwörtlichen Schatten und über die gilt es zu springen.

                      Angenommen, jemand meint, du hast grünes Haar, obwohl du brünett bist...... ab nun bist du ständig am Erzählen: meine grünen Haare stören mich, ich muss etwas dagegen unternehmen, ich schäme mich dafür.... so ungefähr machst du derzeit.
                      Obwohl du ganz normal wohnen könntest, lässt du zu, dich deiner Einbildung zu unterwerfen. Du GLAUBST, was dir da vorgemacht wird. Das ist ein kleiner Fehler. Du sollstest schmunzeln und wenigstens einmal keine Panik kriegen, statt dessen extra und absichtlich NICHT reagieren wie früher.

                      Murkse deine Macken lieber ab, bevor du deine Lebensfreude immer umbringen lässt.

                      Es ist wahnsinnig lustig, den Kampf aufzunehmen gegen seine Widrigkeiten, probiers, du wirst sehen, richtig stolz macht es, sich von einem Sieg zum anderen zu bewegen. Immer besser wirst du dich fühlen, je öfter du gerade das machst, was du angeblich nicht aushalten kannst.

                      Kommentar


                      • Re: Die weißen Wände und die Unfähigkeit, mich irgendwo fallen zu lassen...

                        Hi Nutella

                        Du hast viele Tricks im Koffer, um eventuellen Schmerzen zu entgehen, um diesmal nicht mehr zu leiden und dennoch, das Leid verfolgt dich, deine ganzen Strategien helfen nicht wirklich, so diffizil du auch an ihnen feilst.

                        ich habe grinsen müssen bei deinen Erzählungen und hab mich in manchen Bereichen selbst gefunden, weil...so bin ich auch. Oder sagen wir, so was habe ich auch in mir drin. Ich gehe aber trotzdem ganz normal weiter, als ob es das nicht gäbe.

                        Wieso identifizierst du dich mit deinen Marotten? Wenn man Kinder hat, dann übernimmt man ja auch nicht deren Eigenheiten, man kennt sie, weiß von ihnen, aber man macht sie nicht nach.

                        Hast du vor, es dir gemütlich zu machen, dann mach es, egal, wie dein inneres Kind motzt, schockiert neeeeeinn ruft und brüllt und durchzudrehen anfängt, machs TROTZDEM, was du vor hattest und hast.

                        Verbring ein paar Tage in diesen unerträglichen Zuständen, beobachte sie, leide oder zittere halt mal ordentlich, ........aber geh trotzdem den Plan umsetzen, der dir vorschwebt(e).

                        Eigentlich müsstest du längst stärker sein, als deine Laster. Was wär dabei, wenn du dich jetzt mal zu einem Wettkampf bereit erklärst: ich gewinne, nicht du, mit deinen Bemühungen, DICH durchzusetzen, ich setze MICH jetzt durch, denn ICH bin der Chef im Haus, nicht du. Das mache auch ich so.
                        Hunderte Hürden habe ich schon gemeistert gegen meine inneren Sorgen, Vorbehalte, Bedenken und Feinheiten, die mir das Leben schwer gemacht haben.
                        Ich habe mir aufgeschrieben, was ich wirklich möchte und wo ich sein will, das ziehe ich durch, ob Streik ausgerufen wird oder nicht, ich lass mich nicht mehr aufhalten, meine Ziele auszuleben und sie noch während meiner Lebenszeit zu erreichen.

                        Also, schreib auf, was du gut finden würdest und echt klasse und lege diesen Zettel vor dir hin.
                        Arbeite mit Affirmationen, die sind wie Selbsthypnose und wirken wie Zaubersprüche. Rede das herbei, was du magst, nicht das, was du nicht magst.

                        Mir fällt auf, dass du wie ein Gebet immer das gleiche sagst: ich kann nicht aushalten, dass jemand die Wand berührt, ich muss zurücktragen, was mir das Leben schenken möchte, ich werde immer komplizierter...

                        Sag das Gegenteil vor: ich liebe das Leben, mich freuts, dass ich ein besonders ordentlicher Mensch bin, ich habs gern, wenn man mir hilft und überhaupt, ich find alles richtig und nett. Auch, wenn jemand in dir behauptet, das ist nicht so, du bist meschugge, du bist beknackst, du bist leider einer, der keine berührten Wände aushalten kann, dann grinse und sag: doch. Kann ich und ich lass ab nun zu, was du mir ständig verbieten möchtest..bäh..

                        Lach mal, über dich und über die inneren Vorgänge, die es zu überwinden gilt, deren Wahrheitsgehalt überprüft werden darf mal und umgeworfen werden sollte mal. Wir alle sind solchen Schutzmechanismen ausgeliefert. Das sind unsere sprichwörtlichen Schatten und über die gilt es zu springen.

                        Angenommen, jemand meint, du hast grünes Haar, obwohl du brünett bist...... ab nun bist du ständig am Erzählen: meine grünen Haare stören mich, ich muss etwas dagegen unternehmen, ich schäme mich dafür.... so ungefähr machst du derzeit.
                        Obwohl du ganz normal wohnen könntest, lässt du zu, dich deiner Einbildung zu unterwerfen. Du GLAUBST, was dir da vorgemacht wird. Das ist ein kleiner Fehler. Du sollstest schmunzeln und wenigstens einmal keine Panik kriegen, statt dessen extra und absichtlich NICHT reagieren wie früher.

                        Murkse deine Macken lieber ab, bevor du deine Lebensfreude immer umbringen lässt.

                        Es ist wahnsinnig lustig, den Kampf aufzunehmen gegen seine Widrigkeiten, probiers, du wirst sehen, richtig stolz macht es, sich von einem Sieg zum anderen zu bewegen. Immer besser wirst du dich fühlen, je öfter du gerade das machst, was du angeblich nicht aushalten kannst.


                        Hallo, vielen Dank für so viel Text Ich hab auch schmunzeln müssen...

                        Ich denke, das was Du geschrieben hast, mache ich eh schon teilweise. Es war - vor fast 5 oder gar 10 Jahren - viel ärger. Da konnte ich gar nichts aushalten, was Wände, Möbel, etc... betrifft und da ging es mir auch nicht sonderlich gut.

                        JETZT kann ich damit leben (bin eben schon zwei Jahre im Ausland und wohnte in insgesamt 5 Unterkünften (die ersten 3 Monate in 3 AirBnB-Unterkünften, ab dann 12 Monate in einer Wohnung und nun 12 Monate in der aktuellen Wohnung, das ist hier so, dass man Verträge nur für 1 Jahr kriegt und immer wieder verlängern KANN - was ich auch vorhabe). Also als ich diese neue Wohnung im August 2018 bekam, war die gerade fertiggestellt. Erstbezug. Alles neu, alles schön gestrichen, meine Partnerin und ich zogen ein, fuhren auch hier zu Ikea, kauften paar Möbel, brachten sie nach Hause, bauten sie zusammen und da erkannte ich, dass da wohl einige Male mit der Farbe ausgebessert wurde. Im Schrankraum beispielsweise. Kurz dachte ich: eigentlich sollte ich streichen... ließ es dann aber... und konnte mich damit arrangieren, weil es sowieso befristet hier war/ist. Ich wusste in mir: ach, das ist für ein Jahr und DANN werde ich die perfekte Wohnung haben.

                        ABER: die perfekte Wohnung wird es nicht geben, das weiß ich ja auch, weil das mein ICH nicht zulässt. Sofort würde es etwas geben, was ich kritisieren würde, spätestens, wenn dann alles fertig ist. Dann könnte es passieren, dass ich auf dem Sofa sitze und denke: habe ich die Wände in der richtigen Reihenfolge gestrichen??? Und wenn ich es nicht mehr weiß, muss ich neu streichen...

                        So ginge das...

                        Ich nehme mich schon mit Humor, das, was ich hier schreibe, IST schon die Light-Version von meinem Problem. Das alles war viel, viel schlimmer. Da kann ich eh nur noch Lachen...

                        Wenn ich mich selbst therapieren möchte, käme ich zu diesem Ergebnis: ich hatte mich viele Jahre lang um meine inzwischen sehr alte Mutter gekümmert. Damals hatte ich sie - sie war Anfang 70 - zu mir ins Nebenhaus geholt, ihr die Wohnung eingerichtet, alles neu, sie liebte diese Wohnung ("Das ist mein Paradies"), denn ich wollte für sie da sein (Nebenhaus) und ihr ein schöneres Leben machen.

                        Ich dachte damals: wenn sie da wohnt, kann ich mich einfacher um sie kümmern und noch dazu war diese Wohnung in einer tollen Gegend mit Einkaufsstraßen, vielen Cafes, Restaurants, auch die Theater und Kinos waren nur 5-10 Minuten entfernt, usw...

                        ABER ich hatte mich geirrt, denn es gab andauernd Zoff und Reibereien mit Mutter, denn meine Mutter ist in vielen Fällen eine sehr egozentrische Person (ich könnte Geschichten erzählen...;-) und im Laufe der Jahre wurde ich immer trauriger und wollte am Ende nicht mal mehr Freunde treffen.

                        Während ich dort früher gerne lebte und viel ausging, gab es mit der Zeit fast kein Cafe mehr, wo wir keine Streits oder Zank hatten und speziell DA begann diese Zeit mit den Wänden.

                        Als Psychologe würde ich sagen: die Wohnung musste immer perfekter und perfekter werden, weil diese Gegend dort immer vergifteter und vergifteter wurde. Das ist wahr: all meine Cafes, wo ich früher gerne hin ging, mied ich auf einmal, ich zog mich mehr und mehr zurück, traf wirklich die letzten 8-10 Monate, bevor ich ins Ausland ging, gar niemanden mehr...

                        Mutter wohnte dort 10 Jahre - und in diesen 10 Jahren ist relativ viel passiert.
                        Ich kann nicht sagen, dass ich je ein einfacher Mensch bin, ich hatte - wie alle - Macken, aber so richtig los ging es erst, als Mutter dort wohnte...

                        (als ich 18 war, zog SIE aus, weil sie es mit mir nicht aushielt, wie sie immer sagte - es ist dann eine Ironie, dass sie mit knapp über 70 "zurück kam")

                        Nach 10 Jahren war sie dann so krank (oder sagte, dass sie es ist), dass sie nun im Betreuten Wohnen lebt...

                        Dass viele der Streits nicht an mir lagen, unterstreicht die Tatsache, dass sich die ganze Familie von ihr abgewendet hatte. Nur noch zwei Personen und ich besuchen sie... - und alle in der Familie sagten mir, dass ich mehr auf mich selbst schauen sollte...

                        Zurück zum Thema: ich ließ niemanden in meine Wohnung, weil es der einzige Ort war, wo noch nicht gestritten oder gezankt wurde. Meine Wohnung war klein, ich war Single, ich kaufte Ikea und Kare-Zeugs, man kann da stylisch-moderne Möbel kriegen, die nicht sonderlich teuer sind, ich wollte weiße Wände, putzte ziemlich viel - und ließ niemanden in meine Wohnung.

                        Also dass meine Wohnung der einzige Ort war, der sozusagen noch nicht vergiftet war. Deshalb musste die Wohnung auch noch perfekt sein. Die Wände, der Parkettboden, die Möbel durften nicht den kleinsten Kratzer haben...

                        Es war mir aber völlig egal, als ich Freunde besuchte und dort Unordnung herrschte, denn das war nicht meine Wohnung, das ging mich nichts an, ich war aber immer froh, wenn ich dann in meine "pseudo-perfekte" Wohnung kam...

                        Auch wenn das hier anders wirkt, ich bin eigentlich okay mit mir selbst. Ich würde nur gerne dieses Wohnungs-Dilemma aus meinen Kopf kriegen. Ich könnte immer wieder AirBnB-Wohnungen buchen, die kleine Flecken auf den Wänden haben oder nicht perfekt sind, weil ich weiß, dass das nur temporär ist, dass das nicht "meines" ist, dass ich hier nicht so lange bleiben werde - und dann werde ich später die perfekte Wohnung haben.

                        Und ja, ich könnte dieses SPÄTER hinausziehen... aber das bedeutet, dass ich immer auf dem Sprung wäre, mich nie irgendwo fallen lassen kann, weil es ja sowieso nur "temporär" ist, wo ich wohne. Ich wäre dann immer nur Gast...

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