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Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

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  • Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

    Ich hoffe, hier vielleicht einige Anregungen zu bekommen.

    Zu meiner Geschichte: Sorry, wird ziemlich lang.

    Hatte vor zwei einhalb Jahren einen Krankenhausaufenthalt, wo meine Spritzenphobie auch entstanden ist. Vorher hatte ich zwar auch bereits leichte Angst, aber ich würde es vorher nicht als krankhaft bezeichnen.
    In diesem Krankenhausaufenthalt wurde die ersten zwei Zugänge falsch legt und ich hatte über Tage höllische Schmerzen bei jeder Infusion und Bewegung, teilweise sogar beim normalen tiefen Einatmen. Leider hat mir keiner geglaubt, ich wurde vielmehr immer angeschrien und als hysterisch abgestempelt.
    Nach diesen fünf Tagen war es erstmal vorbei bei mir mit Spritzen im allgemeinen, ich konnte nicht mehr. Leider hat man wieder meine immer stärker werdene Angst nicht ernstgenommen und so kam es dass die nächsten zwei Zugänge unter körperlicher Gewalt gegen meinen Willen gelegt wurden. Es war nicht medizinisch notwendig und auch nicht rechtmäßig, da ich zu diesem Zeitpunkt bereits volljährig war. Aber das ist diesem Krankenhaus leider komplett egal.

    Jedenfalls seitdem ist es komplett vorbei. Durch eine chronische Krankheit - Morbus Crohn - muss ich regelmäßig zu Blutabnahmen und Infusionen.
    Ich bekomme immer komplette Panik. Hyperventiliere, zittere, habe Flashbacks von den Erlebnissen im Krankenhaus, kann nichts mehr sagen, bekomme nichts mehr mit, habe teilweise Angst an der Panik zu sterben etc. Und reiße den Arm sofort weg, wenn ich nur die Nadel in mir spüre, sollte es überhaupt so weit kommen. Deshalb muss immer jemand den Arm festhalten. Oftmals bereits um überhaupt an meinen Arm zu kommen.
    Es kam sogar schon vor, dass ich durch die extreme Panik so Kraft entwickelte, dass mich mehrere Personen halten mussten. Es wurde aber immer gefragt, ob ich dem auch zustimme, also kein Zwang in dem Sinne. Trotzdem erinnert mich dies an die Situationen im Krankenhaus. Ich kann auch in dem Moment nicht mehr zwischen Realtität und Vergangenheit unterscheiden.

    Ich habe schon einige Beruhigungsmittel u. a. leichte wie Bachblüten Rescue Tropfen und Neurexan genommen, ohne Erfolg. Auch starke Mittel wie Tavor und Dormicum zeigten in der Situation keinste Wirkung, erst hinterher.
    Emla Creme habe ich auch probiert. Die Panik verhindert es auch nicht.

    Mache seit einem halben Jahr eine Psychotherapie. Die Psychologin ist auf Verhaltenstherapie, Traumatherapie und Hypnose spezialisiert. Trotzdem mache ich keine Fortschritte.
    Diagnose ist Spritzenphobie und Anpassungsstörung mit Symptomen posttraumatischer Belastung (eigentlich eine PTBS, darf man aber so nicht nennen)

    Habe bereits bei einem anderen Unterforum geschrieben, da jetzt auch ein Diabetesverdacht besteht. Also ich bräuchte echt Hilfe auf welche Art immer. Eine erneute Krankenhaus Einweisung oder gar mögliche Operationen würde ich nie zustimmen. Außerdem habe ich mir vier Wochen keine Thrombosespritzen genommen und auch die Tetanusimpfung verweigert. Also langsam wird die Phobie zu einem immer größeren Problem.

    Danke fürs Lesen.
    Hoffe, jemand könnte mir irgendeinen Tipp geben.



  • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

    Was sagt denn die Therapeutin dazu, welche Ansätze noch versucht werden könnten?

    Bist du bei einem Psychiater in Behandlung?

    Ich glaube nicht dass dir Ratschläge für Selbsthilfemaßnahmen in dieser Situation weiter helfen können, die helfen nicht gut und schnell genug um zeitnah Flashbacks in den Griff zu bekommen.

    Ich würde auf die Kombination Psychiatrie und Psychotherapie setzen, schauen ob der Psychiater noch Ideen für Medikamente hat und diese versuchen und mit der Therapeutin besprechen wie es weiter gehen soll, was es noch für Möglichkeiten gibt, ob sie noch Ideen hat und wie sie die Erfolgsaussichten einschätzt.
    Wenn da nicht viel bei rum kommt, könnte auch über eine Tiefenentspannung wie EMDR nachgedacht werden, kann aber auch schwere NW haben, die aber meist durch eine gute Betreuung aufgefangen werden können und stabil sollte man dafür auch sein.

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    • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

      Ganz lieben Dank für deine schnelle Antwort.

      Da ich auch große Angst vor Ärzten, insb. Psychiater habe, weigere ich mich komplett nochmal zu einem zu gehen.

      Der erste hat mir ein Verdacht auf eine Depression vermutet, sonst nichts. Es ist definitiv keine Depression. Sondern ein Trauma. Die zweite hat gemeint, ich seine einfach hysterisch bei den Nadeln, solle mich halt nicht so anstellen, ansonstens sei ich psychisch komplett gesund. Und andere Ärzte glauben leider dann so einen Scheiß.

      Mit meiner Therapeutin ist es so eine Sache. Sie ist eher homöopatisch bzw. spirituell eingestellt. Sie meint mit Selbst-Hypnose würde ich es erreichen, dass ich meinen Arm ruhig halten kann und auch keine Schmerzen spüre. Ich glaube aber an den Ansatz gar nicht.

      EMDR und Traumakonfrontation unter Hypnose wurde bereits versucht, ich gerate da aber so extrem in Panik, weil ich nicht unterscheiden kann, ob ich im Trauma bin oder nicht. Es musste dann abgebrochen werden.
      Außerdem habe ich vor ihr auch Angst und kann nicht komplett entspannen.

      Das Problem ist ja auch, dass ich nicht die traumaauslösende Situation meiden kann. Ich werde ja somit regelmäßig mindestens alle zwei Monate getriggert.

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      • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

        Und das war ein Psychiater, der sagte du sollst dich nicht anstellen und du bist psychisch gesund?

        In deiner Gegend scheinen ziemlich martialische Vertreter dieser Zunft zu praktizieren, meist ist es ja bei Medizinern relativ normal dass man dort mit psychischen Störungen Probleme bekommt, aber auf die Psychiater und deren ernst nehmen, kann man sich wiederum meist verlassen.
        Da hast du echt großes Pech.

        Da ist es aber auch schwierig Alternativen zu finden, eine psychosomatische Klinik wäre sicher eine, auch der Versuch es mit einem anderen Therapeuten zu probieren.
        Es ist ja schon wichtig da mit einer ordentlichen Therapie ran zu gehen, gerade weil die Phobie, besser gesagt das Trauma, noch nicht so lange besteht und je schneller das behandelt wird desto besser die Aussichten.

        Wenn es therapeutisch nicht funktioniert, bleibt meiner Meinung nach auch nicht viel mehr übrig als es mit einem Psychiater und ggf der Verschreibung eines Medikaments gegen Ängste zu versuchen, was allerdings auch wieder Blutabnahmen nötig macht aber wenn es wirken sollte wärs ja ok.

        So wie du deine Therapeutin schilderst, würde ich auf jeden Fall schauen dass ich eine andere finde, Homöopathie kann zwar sinnvoll sein, auch weil durch den Placeboeffekt Vorgänge freigesetzt werden die die Medizin gerade erst für sich entdeckt und die auch nicht so viel mit Einbildung zu tun haben wie man dachte, aber sie hat eben auch ihre Grenzen und keinen wirklichen Wirkstoff.
        Wenn es um solch schwere Erkrankungen geht, dann kommt man mit Bachlüten und Co nicht weit, der Versuch mit einem Angst lösenden Antidepressiva ist da sicherer und ich denke du solltest es versuchen.

        Aber schau auf jeden Fall, dass du eine/n Therapeuten/In findest wo du ernst genommen wirst und keine Angst haben musst, Therapien bringen rein gar nichts wenn Angst statt Vertrauen vorherrscht, bzw. die Chemie nicht stimmt und gerade bei einem Trauma muss diese unbedingt stimmen.

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        • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

          Danke für deine Antwort.

          Ja es war ein Psychiater. Auch die Psychologen sind bei uns nicht viel besser. Ich war damals bei vier unterschiedlichen.
          Die erste meinte ich solle mir doch einfach von einem fremden Arzt am besten noch im KH Blut abnehmen lassen ohne Festhalten und ohne dass ich wegziehe. Dann wäre meine Angst weg.
          Die zweite meinte dann müsse mir eine Vollnarkose gegeben werden. Außerdem hat sie mir statt der Phobie eine Panikstörung mit Panikattacken unterstellt.
          Die dritte war einfach komplett überfordert.

          Ich hab auch schon öfters über einen Therapeutenwechsel nachgedacht. Ist das überhaupt so einfach möglich? Ich denke auch dass ich eher generell vor jedem Psychologen Angst habe.

          Stationär möchte ich eigentlich nirgends hingehen. Nach einer Reha letztes Jahr wegen Morbus Crohn haben sich die gesamten Probleme nur verstärkt.
          Mir wurde falls ich wirklich Diabetes habe eine bestimmte Diabetes Klinik empfohlen, die auch zusätzlich pychologisch die Patienten betreut. Ich weiß aber nicht ob ich den Mut aufbringen kann dann dort hinzugehen.

          Mir wurden auch noch Betablocker im anderen Forum empfohlen. Bin bei der letzten Blutabnahme noch im Liegen ohnmächtig geworden.
          Ich denke auch dass ich irgendwelche Medikamente brauche. Muss ich da unbedingt zum Psychiater? Darf mir nicht der Hausarzt auch was verschreiben?
          Lieber als Antideprssiva wär mir irgendein "Notfall"medikament, was ich nur in den Situationen nehmen kann.

          Trotzdem danke. Du hast mich mit deinen Antworten zum Nachdenken angeregt.

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          • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

            Klar kann auch der HA so etwas verschreiben, allerdings kennen die sich meist eher mit den gängigen Medikamenten aus und wenns schwierig wird endet ihr Ärztelatein, sie sind eben nicht die Fachärzte.
            Ein Psychiater hat da die nötigen Erfahrungswerte und den Überblick über alle infrage kommenden Medikamente, sowie die Möglichkeiten die Dosierung auszureizen und die "möglichen" NW dabei möglichst unter Kontrolle zu behalten..
            Ein HA hat sich nie so intensiv damit beschäftigt, wie es ein Psychiater tun muss.

            Ob du den Therapeuten wechseln kannst hängt davon ab inwieweit die Therapie verbraucht wurde, auch welche Therapieform du machst und ob diese auch wechselst oder nicht.
            Da müsstest du dich an den entsprechenden Therapeuten wenden und ggf auch an die KK.

            Ich denke es wäre sinnvoll ein Mittel zu nehmen dass durchgehend wirkt, so dass du dann auch positive Erfahrungen machen kannst bei einer Blutabnahme, die dann helfen die Phobie zu überwinden, bei einem Notfallmedikament bist du ja trotzdem der Panik ausgeliefert, bis es Wirkung zeigt.
            Aber, ich bin da natürlich kein Fachmensch.

            Klar, auch ein Trauma ruft Panikattacken und Angststörungen hervor, das kann man oft nicht so einfach trennen, die Unterschiede bestehen manchmal vor allem in der Ursache.
            Also auch Traumata sind eng mit Angststörung und Panikattacke verknüpft, genauso wie wie eine Angststörung aus einem Trauma entstehen kann was gar nicht so selten ist.
            Ich frage mich aber gerade, welche Vollnarkose ohne Spritzen und Zugang auskommt?

            Die Frage ist in der Tat ob du den Mut aufbringst das Wagnis einer Behandlung einzugehen, aber ohne wirst du wohl damit leben müssen und es verfestigt sich eventuell je länger das besteht, braucht also dann auch länger zur Besserung wenn es behandelt wird und mit einer Behandlung kann man natürlich die Leidenszeit immens verkürzen.

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            • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

              Noch was, dass Benzos erst verzögert wirken kenne ich auch.
              Da kann es schon helfen diese Verzögerung zu kennen und das Medi dementsprechend früher zu nehmen, ggf. dann nochmal eine vor der Untersuchung.
              Auch bei der Dosierung kann man schauen ob sie vielleicht zu niedrig ist.
              Da jeder anders darauf reagiert, auch je nach Verfassung und es durchaus auch davon abhängt ob und wie wie viel man vorher gegessen hat, muss man ein wenig probieren.
              Auch die Einnahme anderer Medikamente, die Gewöhnung an Alkohol oder andere Substanzen, kann einen Einfluss auf die Wirkung haben, dazu muss keine Sucht vorliegen sondern einfach nur eine Gewöhnung an die Wirkweise der Sedierung.

              Das "Experimentieren" sollte aber nur in Absprache des Arztes gemacht werden und natürlich die Ausnahme sein.

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              • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                Ich würde einen Kurs besuchen, wo man über glühende Kohlen läuft zuletzt.
                Dort lernt man, wie man diesen Schalter umlegt, der dafür zuständig ist, dass man etwas "angeblich Schlimmstes" gar nicht registriert.

                Wegen dem mache ich Übungen und Trainings, indem ich in Eiswasser steige, barfuss über spitze Steine laufe, oder im Schnee spazieren gehe. Das ist, wie wenn man sich wegblendet, noch bevor man zum Nachdenken kommt.

                Manchmal überlege ich, wie ich machen würde, wenn ich Bungy-Jumpen müsste, ( ich habe riesige Angst vor Abgründe gehabt und das wäre echt eine Mutprobe ohnegleichen für mich)- ich würde mich ausliefern, hingehen zum Abgrund und nicht denken, sondern springen und alles wegblenden, bis ich wieder hochgezogen werde. Wie Luft anhalten geistig, so ungefähr. Nur so ginge es bei mir. Spritzen fürchte ich auch schrecklich- da würde ich auch, nicht hinsehen, ausschalten, bis es vorbei ist. Das ist, wie totstellen ungefähr. Das geht, ich bin da schon recht geübt in so etwas, darum scheint mir die Methode, es einfach hinzunehmen, "leer und nicht anwesend" am praktischsten.

                Über die Hölle drüberfliegen lernen..nur, wie bringt man das wem bei?

                Bei mir hat es angefangen, als ich mal in einem Buch darüber gelesen habe, wie man am besten mit seinen Ängsten umgeht. Ich weiß nicht mehr, welches Buch das war. Aber ich weiß noch, dass man empfohlen hat, absichtlich diese Situationen zu suchen, die Angst machen und sich eine solche Angst nach der anderen regelrecht auszuliefern, bewusst und zielgerade, egal, was man dabei fühlt. Durchgehen.
                Dann bin ich eben mal am Badesee auf dem drei Meter-Turm rauf und für mich, ( mir zuliebe) gesprungen. Angst, du kannst mich mal. Ich wage es, dich meistere ich. Es war wie wenn ich einen Eid abgelegt hätte. Mich können eure Fesseln nicht mehr gefangen halten, ich befreie mich. So ungefähr.

                Das tut unvorstellbar gut, bewusst so eine Grenzsetzung zu sprengen. Hinterher ist man aufgewühlt und einfach nur stolz. So geht es mir.

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                • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                  Danke Tired.
                  Ich werde einfach mal den HA fragen, ob ihm noch was einfällt. Die Idee, die Benzos früher einzunehmen, ist glaub ich gut. Vllt geht auch eine Kombination mit Beta-Blockern oder so. Dauermedikamente möchte ich erstmal gar nicht mehr zusätzlich einnehmen. Ein Medikament gegen Crohn hat mir eine Pankreatitis und jetzt letztendlich Diabetes beschert.

                  Die Diabetesklinik scheidet erstmal aus, ich habe zwar leider tatsächlich Diabetes, muss aber jedenfalls noch nicht Insulin spritzen. Jedoch steht das Thema selbst Blutzuckermessen zur Debatte.

                  Ein Therapeutenwechsel gestaltet sich auch als schwierig. Ich habe jetzt mal gegoogled und in unserer Umgebung gibt es nur meine Therapeutin als Traumatherapeutin sowie einige Heilpraktiker.

                  Zum Thema nadelfreie Narkose es gibt tatsächlich Möglichkeiten über eine Maske, die Narkose einzuleiten. Jedoch steht das natürlich in keinem Verhältnis zu einer Blutabnahme. Und erst recht nicht aller zwei Monate.


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                  • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                    Danke auch dir Elektraa.

                    Dein Ansatz ist gut, wenn ich nur eine reine Spritzenphobie ohne Traumatisierung hätte.

                    Ich falle oftmals während einer Blutabnahme in eine Art Totstellmodus und lasse alles über mich ergehen, wenn ich keine Chance mehr habe zu entkommen. Die Arztpraxen wissen mittlerweile ja auch wie sie mich festhalten müssen.
                    Leider traumatisiert das mich wieder stark. Zudem habe ich große Probleme mit Kontrollverlust. Auch durch das Trauma bedingt. Und in so einem Totstell-Zustand bin ich wieder komplett denen ausgeliefert und kann nichts kontrollieren.

                    Ich zwinge mich vor den Situationen nicht davon zu laufen, sondern gehe zumindest zu Blutabnahmen und Infusioen, obwohl ich am liebsten gar nicht möchte. Bin auch hinterher stolz, wenn ich es hinter mich gebracht habe. Trotz Panik und mit Festhalten. Die Alternative wäre oftmals es gar nicht zuzulassen und ohne Behandlung zu gehen. In gewisser Weise verfolge ich auch wenigstens Teile der Strategie

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                    • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                      Vielleicht könnte mir auch Hr. Dr. Riecke irgendwann mal eine Einschätzung geben.
                      Bin ziemlich am Ende mit meinen Ideen.

                      Kommentar


                      • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                        "Jedoch steht das natürlich in keinem Verhältnis zu einer Blutabnahme."

                        Wenn sie regelmäßig Infusionen brauchen, dann wäre das Implantieren eines Port induziert.
                        Diese spezielle Technik ist z.B. bei onkologischen Patienten die Regel, weil regelmäßige Infusionen von den Armvenen nicht vertragen werden.

                        Beim Port wird vom Chirurgen ein kleines Teilchen (Ähnlichkeit mit einem Schrittmacher) in eine kleine Vene unterhalb der rechten Clavikula "eingepflanzt". In diese wird mit einer speziellen Portnadel, deren Einstich aber man weder spürt noch sieht, eingegangen um entweder Blut zu entnehmen oder Infusionen anzuschließen.

                        Die Ports funktionieren mindestens 10 Jahre, meist viel länger.

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                        • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                          Ich bin grad echt verzweifelt.

                          Meine Therapeutin gibt es jetzt anscheinend bei mir auf. Ich solle mir bis nächste Woche überlegen ob ich überhaupt noch einen Sinn in der
                          Therapie sehe.

                          Leider ist sie die einzige Traumatherapeutin bei uns in der Umgebung.

                          Ich habe sie auch mal wegen Medikamente gefragt. Sie weiß keine und dass Neurexan und co nix wirkt wundert sie nicht. Da frage ich mich schon warum sie mir die früher mal empfohlen hat

                          Wegen meinem neudiagnostiziertem Diabetes müsste ich mir eigentlich regelmäßig Blutzucker messen und später auch irgendwann Insulin spritzen. Ohne therapeutische Begleitung ist es unmöglich

                          Die Möglichkeit von einem Port habe ich schon einmal gelesen. Leider hilft es mir nicht. Mein Problem ist eher der Kontrollverlust beim Blutabnehmen als der tatsächliche Schmerz. Auch helfen die Infusionen nur eine begrenzte Zeit. Dann muss ich irgendwann auf Bauchspritzen umgestellt werden. Auch für die Diabetesbehandlung wird mir der Port nicht helfen.
                          Trotzdem danke für den Hinweis.

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                          • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                            Da bleibt kaum noch was übrig, was man raten könnte.
                            Das einzige was mir noch einfiele ist Selbsthypnose und Autosuggestion, aber sicher auch keine Hilfe auf die Schnelle.
                            Wenn es keine Fachleute in deiner Gegend gibt, bliebe in Sachen Therapie nur eine Klinik, psychosomatischer Natur, vielleicht mit Behandlung in der Ambulanz.

                            Geht das alles nicht, bleibt ja nichts weiter als mit den Benzos zu experimentieren, in der Hoffnung die für dich bestmögliche Einnahmezeiten und Dosierungen zu finden.
                            Nur, die Wirkung von Benzos kann schwanken, auch im Bezug auf äußere und innere Umstände.

                            Ich würde auch nochmals das Gespräch mit einem Psychiater suchen und erörtern ob auf lange Sicht nicht vielleicht doch eine Dauermedikation versucht werden sollte, oder ob es keinen Unterschied macht wenn mit den Benzos eine gangbare Lösung gefunden wird.
                            Aber auch bei Benzos wäre es natürlich besser einen Psychiater mit im Boot zu haben, der dabei hilft die Unterschiedlichen Dosierungsmöglichkeiten und Benzos richtig einzuschätzen.

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                            • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                              tired, das IST bereits Selbsthypnose vom Feinsten, was da abläuft!

                              Ich habe Angst, ich bin traumatisiert, ich bin unendlich ängstlich in diesem Moment und dann ist man das auch. Da sieht man wieder, wie stark man sich indroktrieren kann.

                              Mann, ist das lehrreich. Es ist faszinierend, wie wir funktionieren.

                              Liebe July, wenn du dich da hineinmanövrieren lassen konntest, dann gibt es auch wieder einen Weg hinaus. Das ist nicht wahr, dass du nicht anders kannst. Musst halt dreihundert mal noch durchdrehen und beim dreihunderteinsten mal biste cool und schüttest den Kopf über deine vorigen Zustände.

                              Kommentar


                              • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                Ja, aber leider läuft diese Art der Selbsthypnose im Unterbewussten ab, kein Zugriff auf bewusster Ebene, außer über einen langen Lernprozess.

                                Mir ist da noch ein Gedanke gekommen, im dunklen Wald soll man singen um Angstgefühle zu vertreiben.
                                Ich hatte mal ein MRT das weit über eine Stunden ging und in der Röhre immer heftige Schwierigkeiten mit Klaustrophobie, eine Stunde durchzuhalten war kaum denkbar.
                                Da wurde oben ein Bildschirm moniert und während der Untersuchung Denk und Rechenaufgaben gestellt, die Panik war so einigermaßen kontrollierbar.
                                Auch später half es mir zu rechnen, zu zählen Rückwärts, plus,Mal, was auch immer, Hauptsache fokussierte Gedanken die die Panik unten hält.
                                Auch wenn es sich zu lapidar anhört, um eine so umfassender Reaktion zu begegnen, aber vielleicht mal versuchen bei der Blutabnahme laut zu singen, ein Liedchen der Panik entgegen schmettern, oder Denkaufgaben lösen und in knifflige Problemstellungen (jenseits der Auslöser) versenken.

                                Kommentar


                                • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                  Danke für eure Antworten.

                                  Ich habe tatsächlich auch schon begonnen mich mit Autosuggession und Selbsthypnose zu befassen. Mal schauen ob es hilft.
                                  Hatte ein Schlüsselerlebnis beim Orthopäden, bzw eher davor, wo ich mich selbst versucht habe zu beruhigen, aber das Gegenteil passiert ist. Sätze waren da sowas wie "Es passiert nix" oder "Hier gibt es keine Spritze". Im Nachhinein war es ziemlich klar, warum ich so plötzlich in extreme Panik geraten bin.

                                  Ob ich dass halt in einer Paniksituation anwenden kann, ist fraglich.
                                  Werde es trotzdem weiter versuchen, viel läuft ja leider unbewusst.

                                  Der Gedanke mit den Denkaufgaben ist gut. Danke Tired. Habe mal Deckenkacheln gezählt um nicht komplett durchzudrehen. Die Panik hat es zwar nicht verhindert, aber wenigstens die Intensität etwas abgeschwächt. Vielleicht sind Denkaufgaben noch besser.

                                  Bei solchen Sachen fragt man sich nur, ob man die dann in Panik überhaupt anwenden kann. Aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.

                                  Ich werde wahrscheinlich meine Therapeutin bitten, doch noch weiter zu machen mit der Therapie. Vielleicht bringt es ja doch irgendwas. Ganz ohne glaub ich falle ich nur wieder in eine komplette Verweigerungshaltung und die Phobie verstärkt sich weiter und weiter. So kommt es wenigstens nicht zu einer Verschlimmerung.

                                  In eine Klinik oder schon allein Ambulanz gehe ich nicht. Erinnert mich viel zu stark an die Entstehung meines Traumas. Trotzdem danke.

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                                  • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                    In einer Paniksituation wird es bestimmt schwierig und braucht vorher Übung.
                                    Vielleicht gelingt es dir ja dich schon vorher mit Denkaufgaben zu beschäftigen, schon im Wartezimmer, oder halt sobald du merkst dass sich was zusammen braut.

                                    Ideal wäre natürlich wenn du im Bekanntenkreis jemanden hättest der die Lizenz zum Blut abnehmen hat und mit dir solche Situationen simulieren könnte, müsste ja nicht mit einer echten Blutabnahme enden.
                                    Auch wenn es anders wäre als in "echt", so könntest du dennoch üben deine Gedanken anderweitig zu fokussieren und solche Strategien greifen meist erst wenn man genug Übung hat und sich die Abläufe sozusagen automatisieren, .also so verfestigt sind dass sie ohne großes Nachdenken abgespult werden können.
                                    Was nicht heißen soll dass es ohne Übung gar nichts bringt, bei mir hat es was gebracht.
                                    Allerdings glaube ich dass mein Unterbewusstsein so etwas schon sehr lange praktiziert, ohne dass ich es bewusst mitbekommen habe.;-)

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                                    • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                      Während so eines Zustandes ist man nicht mehr fähig irgendwas gegenzuhalten, da ist man doch schon mittendrin, bzw- ganz im Gegenteil- aus sich heraus, total daneben, nicht mehr in der Mitte.
                                      Ich weiß jetzt nicht, warum ich grinse, aber ich habe das Gefühl, da findet bereits ein Umdenken statt. Mir ist, wenn ich deine letzten Beiträge lese ganz anders, wie vorher. Hat sich etwas geändert July? Du schreibst viel sachlicher, viel weniger Notvoll, eher wie wenn du keine Angst mehr hast vor der ( bildlich hingeworfenen )Rechenaufgabe und sie jetzt gefasster durchrechnest. Diesmal anders.

                                      Es ist Not-wendig ( im wahrsten Sinn des Wortes) einen Ton von sachlicher Gelassenheit anzuschlagen, wenn man darüber redet- den hast du jetzt gehabt!! Das ist ein Perspektivenwechsel!, vielleicht ist das der Schlüssel?

                                      Eines habe ich gebongt- das, was ich damals, zu einer Krisenzeit an Panik geschoben habe, das ist heute gar nicht mehr machbar, weil ich aus der Beobachterrolle hinsehe und nicht als Gepeinigter, der hilflos ist, eher als Zuseher, wie hilflos sich der Gepeinigte in mir wähnt. Ich beruhige den dann- so irgendwie. Weißt du, was ich meine?
                                      Du sprichst darüber, dass tireds Vorschlag eigentlich logisch ist, dass du es versuchen wirst. Das ist praktische Überlegung, nicht mehr Hiiiiilfeeeee.
                                      Vielleicht geht es rein nur darum, dass du diesen Hirnmodus aktivierst.
                                      Ich weiß selbst nicht wie man das am besten beschreibt, jedenfalls, mich interessiert und sachlich beobachten und mir neugierig zusehen lässt mich ganz anders empfinden, als wenn ich für ernst nehme, was da passiert.
                                      Ich kann da einfach nichts mehr wirklich "wie echt" sehen, sondern wie wenn es eine Show wäre, was ja eher amüsant ist, als Notauslösend.
                                      Roswitha ( mein echter Name) lässt los und ich schau ihr zu...so etwa. Boah, die kanns..

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                                      • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                        Danke für eure Antworten.
                                        Tired ich habe tatsächlich zwei Freundinnen die MFA sind. Aber die Nadeln an sich sind nicht das Problem. Habe daheim auch etliche Spritzen. Und solange ich weiß, dass die mich nicht stechen, ist alles in Ordnung. Somit bringt die Situation simulieren auch nichts. Trotzdem danke für die Idee.

                                        Elektraa ich weiß jetzt natürlich nicht ob du dich mit Trauma auskennst, deshalb erkläre ich es kurz. Bei mir gibt es sozusagen zwei Anteile, die unterschiedliche Ansichten haben. Nicht so wie bei einer multiplen Persönlichkeitsstörung. Sondern diese Anteile sind normal beim Trauma. Der eine Teil der am Anfang vorrangig hier angesprochen wurde, ist der der noch im Trauma feststeckt und nicht versteht, dass es vorbei ist - das sogenannte Trauma-Ich. Anfangs ging es ja auch um misslungene Therapien, Medikamente und schief gelaufene Psychiater/Psychologengespräche.
                                        Der andere Teil ist stattdessen weiter gewachsen und hat weitere oft positive Erfahrungen gemacht, das sogenannte Erwachsene-Ich.
                                        Und zwischen den zwei Teilen sozusagen zwischen Vernunft und Angst stehe ich permanent. Manchmal werde ich von dem einen oder anderen stärker beeinflusst. Deshalb auch teilweise der Wechsel in einen sachlichen Ton.

                                        Auf jeden Fall werde ich Autosuggession und Knobelaufgaben weiter versuchen.
                                        Danke nochmal

                                        LG July

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                                        • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                          Vor allem musst du dran glauben dass du durchs dran bleiben weiter kommst, ich denke das ist das Wichtigste, ganz egal wie sich dieses weiter kommen genau entwickelt.

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                                          • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                            Ich habe heute nochmal mit meiner Therapeutin offen gesprochen. Wir werden jetzt erstmal doch die Therapie fortführen.

                                            Der Ansatz ist jetzt, dass das erwachsene Ich weiter gestärkt wird um das Trauma-Ich zu schützen, wie man ein kleines Kind beschützt und beruhigt.

                                            Das Trauma-Ich ist so stark traumatisiert, dass es anscheinend schwer möglich ist, dort anzusetzen und die Angst an der Ursache zu behandeln. Obwohl das wahrscheinlich besser wäre?

                                            Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob dieser Ansatz mehr Erfolg bringt, aber versuchen werde ich es auf jeden Fall mal. Ein Problem ist auch, dass ich ja selbst mit 22 Jahren noch relativ jung bin und deshalb schwer diese Beschützerfunktion einnehmen kann.

                                            Bin mal gespannt, wie die nächsten Therapiestunden verlaufen und ob irgendein Fortschritt sichtbar ist. Ich habe jetzt noch acht Stunden, dann müsste die Therapie von Kurzzeit in Langzeit umgewandelt werden, und da sollten schon Erfolge zu sehen sein, finde ich zumindest.

                                            Danke für eure Antworten die letzte Zeit.

                                            LG July

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                                            • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                              Bei mir hilft zum Glück, wenn ich mich einfach wegdrehe. Wünsche dir trotzdem eine erfolgreiche Therapie!

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                                              • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                                Danke Wascond85

                                                ich wünsche mir auch, dass es mit wegdrehen und ablenken irgendwann wieder möglich ist.
                                                Hoffe echt, die Therapie hilft.

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                                                • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                                  Hallo

                                                  vielleicht kann mir nochmal jemand Tipps geben.

                                                  Meine Phobie scheint sich ausgeweitet zu haben.
                                                  Gestern habe ich mir etwas mit dem Sparschäler in den Finger geschnitten, nicht tief, aber dafür schon etwas länger.

                                                  Als ich es gesehen habe, ist mir sofort schwindlig geworden und ich hatte das Gefühl ich würde jeden Moment in Ohnmacht fallen.
                                                  Auch hatte ich kurz die Angst, dass der Schnitt gegebenenfalls genäht werden muss, war aber zum Glück nicht der Fall.
                                                  Nach einigen Minuten und Pflaster auf dem Finger ging es langsam wieder.

                                                  Weiß jemand von euch irgendwelche Tricks oder Techniken um eine Ohnmacht in so einem Fall zu verhindern.

                                                  Danke schonmal

                                                  LG July

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