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Panikattacken beim Sex

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  • Panikattacken beim Sex

    So wo fange ich an... zu meiner Vergangenheit: ich bin vor 8,5 Jahren vergewaltigt worden. Mein damaliger Freund hat sich super um mich gekümmert und mich wieder aufgebaut. Es dauerte fast 2 Jahre, bevor wir uns körperlich näher kamen. Dafür hatte ich dann keinerlei Probleme mit ihm zu schlafen. Vor 3 Jahren haben wir uns aus beruflichen Gründen trennen müssen. Nun habe ich seit 1 Jahr wieder einen freund. Er weiß von meiner Vergangenheit und ist sehr einfühlsam und verständnisvoll. Da ich anfänglich ziemliche Probleme hatte, ihn körperlich überhaupt ran zu lassen, ist er erst mal nur angefangen meinen Rücken zu massieren. Wenn ich bei ihm geschlafen habe, hat er mich selten berührt. Erst später fingen wir an zu kuscheln. Ich fühle mich bei ihm total wohl und bin eigentlich auch sehr entspannt, weil ich eben weiß das er so vorsichtig ist und er nie etwas machen würde,.was ich nicht möchte. Vor ein paar Wochen sind wir dann doch angefangen weiter zu gehen. Mittlerweile habe ich keine Probleme mehr mit Berührungen von ihm oder mich vor ihm auszuziehen. Nun ist es aber so das ich beim Sex ohne vorwarnung extreme Panik bekomme. Die erste Zeit konnte er mich immer relativ schnell beruhigen, aber jetzt wird es von mal zu mal schlimmer. Ich hyperventiliere... beim letzten Mal war es so extrem, das ich völlig abgeschaltet habe. Die panik hatte mich völlig im Griff. Laut seiner Aussage habe ich nur noch geschrien, geweint und gekrampft. Als er mich beruhigen beruhigen wollte, habe ich ihn weggetreten. Bin aus dem bett raus und habe mehr als eine stunde weinend in einer Ecke gesessen. Jegliche versuche von ihm, habe ich scheinbar abgeblockt. Ich kann mich an das alles gar nicht erinnern. Ich bin erst wieder zu mir gekommen , als er mich zwanghaft unter die kalte dusche gestellt hat. Er konnte es nicht mehr mit ansehen. Auch in der nacht bekam ich jedesmal panik wenn er mich beim schlafen ausversehen berührt hat. Auch an die Attacken kann ich mich nicht erinnern...

    diese Attacken hatte ich bei meinem ex nie. Wo kommt das aufeinmal her? Wieso reagiert mein kopf so? Mir macht das angst und ich habe auch angst , das ich wieder in die Anfangszeit rutsche , in der ich noch nicht mal mit Männern in einem Raum sein konnte... was kann ich tun ?


  • Re: Panikattacken beim Sex

    Ich denke es könnte eine Retraumatisierung sein, die nichts mit deinem Freund selber zu tun hat, einzig die Situation beschwört Flashbacks und Gefühlschaos herauf.

    Ich denke das sinnvollste was du dagegen tun kannst ist es weiterhin langsam angehen zu lassen, ggf. auch erst einmal die kritischen Situationen (Sex) weg lassen und eine Traumatherapie zu beginnen.

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    • Re: Panikattacken beim Sex

      Danke für die liebe Antwort. Ich habe bereits einige Therapien angefangen, kann mich aber leider nicht drauf einlassen.

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      • Re: Panikattacken beim Sex

        Ja, das ist ein ganz normales Problem, bei solchen Traumata.

        Es braucht eine Weile um Vertrauen zu fassen und sich dann langsam heran zu tasten, das Gute ist dass Traumatherapien in Regel auch die nötige Zeit dafür lassen.
        Man kann dann im Laufe der Therapie auch zu Tricks greifen, unangenehme Themen erst kurz vor Ende ansprechen, so dass es auf die nächste Sitzung vertagt wird, in einem Brief aufschreiben was man nicht sagen kann und dem Therapeuten zu lesen geben, die E-Mail-Addi erbitten und eine Mail verfassen, diese in einem mutigen Augenblick absenden.

        Wie lange hast du die Therapien denn jeweils gemacht und woran hat es gehakt?
        An der Chemie, an der Scham?

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        • Re: Panikattacken beim Sex

          Ich kann einfach nicht genau zu den Terminen darüber reden. Das ganze Aufzuschreiben habe ich bereits versucht aber meine gedanken dazu sind viel zu verworren. Mein freund hat bereits einige male versucht unsere Gespräche aufzuschreiben, aber irgendwie ist das ein fass ohne boden. Ich war am Anfang knapp 4 Jahre bei der gleichen Therapeutin bevor ich diese abgebrochen habe , weil es eher belastend war. Danach hatte ich einige kurzweilige, weil die Chemie nicht stimmte. Vor 7 Monaten bin ich bei einer guten gelandet, diese ist aber vor 12 wochen abgebrochen worden, wegen Überlastung der Praxis.

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          • Re: Panikattacken beim Sex

            Das ganze Aufzuschreiben habe ich bereits versucht aber meine gedanken dazu sind viel zu verworren.
            Einem Therapeuten macht das nichts, da es ja vor allem um Ansatzpunkte geht. Um die Geschichte selber, also Einzelheiten geht es weniger als man denkt, vor allem um die Gefühle und die Zusammenhänge warum sie so sind.
            Da reichen schon wenige Sätze, damit ein erfahrener Therapeut seine Schlüsse daraus ziehen kann.

            Hast du auch sonst Probleme?
            Also im Alltag, bei der Arbeit, mit dir selber?
            Oder betrifft es in erster Linie sexuelle Situationen?

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            • Re: Panikattacken beim Sex

              Sonst habe ich keine Probleme damit. Es beschränkt sich zum Glück auf sexuelle Situationen.

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              • Re: Panikattacken beim Sex

                Da wäre dann die Frage, ob es eine Retraumatisierung ist aufgrund eines Triggers, oder vielleicht dein Vertrauen doch noch nicht so groß ist dass sich dein Unterbewusstes fallen lassen kann.

                Es gibt eine Therapieform die sich EMDR nennt, die sicher hilfreich ist bei großen Problemen und wenn man sich auf die herkömmlichen Therapien einfach nicht einlassen kann.
                Es ist aber auch so dass diese erhebliche NW haben kann, also in absolut fachkundige Hände gehört und auch wieder im Rahmen einer Traumatherapie durchgeführt werden sollte, oder eben stationär.
                Man muss in der Verfassung sein mögliche NW aushalten zu können und sich auch im Notfall an einen Plan B zu halten.
                Ich in da im Bezug auf die NW etwas skeptisch, es könnte sich ein Loch unbekannter Ausmaße auftun, auf der anderen Seite denke ich aber dass man um diese Therapieform wissen sollte wenn andere Therapie nicht greifen und es unaushaltbar wird.

                Aber, auch dabei würdest du um die Rahmenbedingungen einer Traumatherapie nicht herum kommen, alles andere wäre russisch Roulette.

                Das schreibe ich nicht weil ich denke du solltest das nun probieren, sondern eher für den Fall dass du irgendwann einmal dringend eine Therapie brauchst und vielleicht keine in Angriff nimmst weil es bisher suboptimal lief.
                Es gibt immer wieder neue Therapieansätze und auch eine Auswahl bei der du nach etwas schauen kannst das du noch nicht durch hast.

                Ansonsten fallen mir nur vertrauensbildende Maßnahmen als Selbsthilfemaßnahme ein, den Sex einfach mal länger weg lassen, dies auch definitiv absprechen, aber trotzdem die Nähe genießen, auch nackt.
                Auch absprechen dass mehr sexuelle Aktivität einzig von dir ausgeht, du den ersten Schritt machst und er sich bis dahin im Bezug auf Sex passiv verhalten muss, egal wie lange es dauert.
                Sexuelle Handlungen müssen mit positivem Erleben verknüpft werden, wenn es unangenehm werden könnte sofort abbrechen, um dich nicht noch mehr auf die negativen Empfindungen zu konditionieren, also möglichst nur solange aktiv sein wie es mit positivem Empfinden verbunden ist.
                Wenn dein Freund da mitmacht, seine eigenen Bedürfnisse vollkommen ignoriert, dann lernt deine Gefühlswelt vielleicht ihm zu vertrauen und ihn mit positiven Erlebnissen zu verknüpfen und den tiefsitzenden Fluchtinstinkt zu eliminieren.
                Das funktioniert am Besten wenn du es bist die in allen Lagen die Kontrolle hat und er es ist der sofort reagiert wenn du es ihm signalisierst.

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                • Re: Panikattacken beim Sex

                  Ich habe ja lust auf sex und es geht häufig auch von mir aus, da er möchte das ich die kontrolle behalte. Leider ist das mit dem vorher aufhören nicht so einfach, da es immer an zu unterschiedlichen zeitpunkten und dann wie ein schalter passiert. Die panik kommt ohne jegliche Verkündigung....

                  Kommentar


                  • Re: Panikattacken beim Sex

                    Ich denke mal das sind Flashbacks, die dafür sorgen können dass du wieder in der damaligen Situation bist, als würde es gerade passieren und dich dann auch genauso verhältst.

                    Die sind eigentlich nicht in dem Moment zu kontrollieren.

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                    • Re: Panikattacken beim Sex

                      Das es nicht zu kontrollieren ist, haben wir leider gemerkt

                      Kommentar


                      • Re: Panikattacken beim Sex

                        Ja, man kann das nur außerhalb der Flashbacks beeinflussen.
                        Durch Aufarbeitung, oder der Form der Annäherung.
                        Ganz wichtig ist halt dass keine Angst davor entsteht, dann beginnt ein Kreislauf der sich immer mehr verfestigt.

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                        • Re: Panikattacken beim Sex

                          "Ich habe ja lust auf sex und es geht häufig auch von mir aus"

                          Dann bestehen bessere Chancen, das Problem irgendwann in den Griff zu bekommen, als wenn auch die Libido durch das Vergewaltigungstrauma stark beeinträchtigt wäre, wie das leider bei vielen Vergewaltigungsopfern der Fall ist.

                          Der sexualtherapeutische Aspekt ist in Ihrer Situation noch sekundär, weil erst das Trauma besser bearbeitet werden müsste, aber es ist oft ein hilfreicher Teilaspekt, wenn die Sexualität weniger organbetont und fremdbestimmt verläuft.

                          Können Sie bei Selbstbefriedigung (SB) völlig abschalten?

                          Dann ließe sich nämlich der Partner allmählich sanft mit einbeziehen.

                          Falls Sie sich in der virtuellen Anonymität frei äußern könnten, wäre es hilfreich, wenn Sie mal die Auslösesituation der Panikattacken beschrieben.

                          Meistens ist es eine Phase der vaginalen Penetration, nicht der klitoridalen Stimulation.

                          Warum, ist sicher einleuchtend...

                          Kommentar


                          • Re: Panikattacken beim Sex

                            Auf SB habe ich nie Lust. Da hatte ich allerdings noch nie wirklich Interesse dran.
                            die auslösesituion ist immer unterschiedlich. Manchmal reicht auch schon eine leichte Berührung zwischen den Beinen oder wenn er mich oral befriedigt. Den einzigen trigger den ich klar benennen kann, ist das festhalten oder greifen nach meinen Handgelenken.

                            Kommentar


                            • Re: Panikattacken beim Sex

                              Den einzigen trigger den ich klar benennen kann, ist das festhalten oder greifen nach meinen Handgelenken.
                              Den könnt ihr dann ja zumindest schon mal abstellen.
                              Meist geht es ja um eine Emotionale Situation, die du bei der Vergewaltigung durchlebt hast und die Emotionen können beim Sex ähnlich sein.
                              Dann wäre es nicht unbedingt eine bestimmte Situation, sondern das Empfinden.
                              Z.B. man kann bei einer Vergewaltigung Lust empfinden, auch einen O bekommen, eine rein körperliche Reaktion, die wird aber sehr negativ verknüpft und tritt dann wieder auf wenn du diese Gefühle beim Sex hast.
                              Wenn dann noch Schuld dazu kommt, eben weil du dies oder das bei einer Vergewaltigung empfunden hast (obwohl es ja gar keine Schuld, sondern ein biologischer Prozess ist), dann kommen Verknüpfungen zustande die man nur lösen kann wenn, man sie auch durchschaut.

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