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Panikanfälle aus Angst vor Krankheiten

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  • Panikanfälle aus Angst vor Krankheiten

    Sehr geehrter Herr Dr. Riecke

    Eigendlich wende ich mich an Sie, damit mir mal jemand sagt, was ich im Inneren eigendlich weiß, mich aber trotzdem aber nicht beruhigen kann.

    Angefangen hat alles im November 2017. Da bekam ich auf einmal Blutungen, ich sofort oh Schreck, Gebährmutterkrebs. Bald stellten sich die Blutungen aber als etwas verfrühte Periode heraus (mit 48 und sicher schon oder bald in den Wechseljahren nichts ungewöhnliches). Frauenarzttermin nächste Woche.

    Aber die Büchse der Pandora war offen. Kaum hatte ich mich etwas beruhigt, bekam ich leichte Bauchschmerzen und sofort war die Panik wieder da, Darmkrebs. Und das hält bis heute an. Die Schmerzen sind weg, eigendlich geht es mir gut. Allerdings, vor Weihnachten von einem zu anderen Tag 0,8 g Gewicht vorloren. Und vor meinem Auge stand, Gewichtsverlust = Krebs. Da hilft es auch nicht, dass ich ja sonst keine Bescherden habe. Über Weihnachten zugenommen, nach Weihnachten die gleiche Menge wieder runter, Gewicht vor Silvester wie nach Weihnachten. Über Silvester wieder 2,3 kg rauf, davon 1,6 wieder bis heute runter, allerdings die letzten beiden Tage nur Kalorien in Höhe des Grundumsatz gegessen und sicher ist auch ein großer Teil Wasser (das Gewicht ist im Moment 1 kg höher als vor Weihnachten). Tief im Inneren weiß ich, dass das wahrscheinlich nur vom vielem Essen Silverster kommt und das muss ja mal wieder raus, aber der innere Hypochonder lässt sich damit nicht beruhigen. Aus lauter Verzweiflung habe ich heute eine Rutodel genommen. Die wurden mir mal gegen Extrasystolen verschrieben, und ich weiß, man darf sowas nicht zu lange nehmen, aber meine Gedanken kreisen nur noch um dieses Thema, abend schlafe ich schlecht ein, früh ist das mein erster Gedanke. Ich habe Angst mich zu wiegen und mache es doch zwanghaft, mittlerweile früh und abend, nur um mich dann wieder verrückt zu machen, dass der Gewichtsverlust von abends zu früh noch gravierender ist, als wenn ich mich nur morgens wiege.

    Ich weiß nicht so recht, wie ich den Teufelskreis durchbrechen soll. Ich hatte das auch nicht zum ersten Mal, man hatte mir geraden, Antidepressiva zu nehmen, dass war mir aber zu gefährlich und einen Termin beim Psychologen zu bekommen ist wie ein Sechser im Lotto. Auch möchte ich diese Termine keinem wegnehmen, der es eigendlich dringender braucht, da mir meine Vernuft ja sagt, dass ich mich selbst verrückt mache.

    Zu meiner Person: weiblich, 48 Jahre, Typ 1 Diabetiker und sonst eigendlich keine gravierenden Probleme

    Tut mir leid, dass das so lang geworden ist und ich bedanke mich im Voraus für Ihre Antwort.


  • Re: Panikanfälle aus Angst vor Krankheiten

    "Auch möchte ich diese Termine keinem wegnehmen, der es eigendlich dringender braucht.."

    Das ist zwar edel gedacht, aber die Psychotherapeuten freuen sich immer über einen recht intakten Klienten. Außerdem wirkt Psychotherapie bei Gesunden am besten (kein Scherz).

    Zuerst sollten Sie jedes Messen und Wiegen weglassen. Ganz bewusst in der Gegenwart leben und sich über jeden Tag freuen.

    Sie machen auch nicht den Eindruck in Ihrer Schilderung, dass Sie ein Antidepressivum brauchen.
    Und wegen einer Rudotel sollten Sie sich keine Gedanken machen. Für eine gelegentlich Einnahme sind diese Mittel gedacht.

    Was ich nicht verstanden habe: Warum essen Sie zu Silvester so viel? Mehr als Weihnachten?

    Früher gab es die Sitte, zu Silvester nur eine Linsensuppe zu essen. Die Linsen repräsentierten Münzen, damit man im nächsten Jahr genug Geld hatte.
    Haben Sie vielleicht genug?

    Kommentar


    • Re: Panikanfälle aus Angst vor Krankheiten

      ....
      Was ich nicht verstanden habe: Warum essen Sie zu Silvester so viel? Mehr als Weihnachten?
      .....
      das ist doch klar: gegen den Gewichtsverlust , weil Gewichtsverlust = Krebs

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      • Re: Panikanfälle aus Angst vor Krankheiten

        Sehr geehrter Herr Dr. Röcke
        Vielen Dank für ihre Antwort.

        "Was ich nicht verstanden habe: Warum essen Sie zu Silvester so viel? Mehr als Weihnachten?

        Früher gab es die Sitte, zu Silvester nur eine Linsensuppe zu essen. Die Linsen repräsentierten Münzen, damit man im nächsten Jahr genug Geld hatte.
        Haben Sie vielleicht genug?"

        Zu ihrer Frage, eigendlich haben wir Silvester nicht mehr gegessen als zu Weihnachten (auch wenn es keine Linsensuppe war), aber der Gewichtssprung war größer. Und wer hat schon genug Geld:-)

        Ich werde dann doch versuchen eine Therapie zu machen. Wie lange darf man die Rudotel nehmen, ohne Schaden anzurichten?

        Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.

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        • Re: Panikanfälle aus Angst vor Krankheiten

          Hallo Flip

          Ja, vielleicht war das unbewusst so, obwohl ich nicht glaube, dass wir Silvester mehr gegessen haben, aber der Gewichtssprung war größer, vielleicht vom vielen Trinken (und das war nicht nur Alkohol:-))

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          • Re: Panikanfälle aus Angst vor Krankheiten

            "Wie lange darf man die Rudotel nehmen, ohne Schaden anzurichten?"

            Rudotel gehört mit seinem Wirkstoff Metazepam zu den Benzodiazepinen, die allesamt ein Suchtpotenzial haben. Die Ausbildung einer Abhängigkeit ist individuell verschieden.
            Beim Metazepam wird von den Pharmazeuten etwa 3-4 Wochen täglicher Einnahme als unbedenklich angesehen.

            Ich persönlich sehe das kritischer: Am sichersten ist stets eine situative oder höchstens alternierende Einnahme. Gegen einen plötzlich auftretenden Angstzustand ist das Mittel gedacht, zur Beruhigung in einer Situation, aber nicht für kontinuierliches Einnehmen.

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            • Re: Panikanfälle aus Angst vor Krankheiten

              Sehr geehrter Dr. Riecke

              Ich wollte nicht selbst experimentieren und war heute bei meinem Hausarzt. Er hat mich untersucht, mir auf Grund leichter Blutspuren auf dem Toilettenpapier eine Darmspiegelung verordnet, er selbst fand nur eine leichte Fisur und betonte ausdrücklich, dass wäre zu meiner Beruhigung. Auch er hat mir eine Psychotherapie ans Herz gelegt und ich werde das auch machen. Zur Überbrückung der Angstzustände hat er mir Opipram verschrieben, dass ich bei Bedarf, hauptsächlich am Abend, damit ich schlafen kann, nehmen soll. Am Montag werde ich mich um einen Termin bei einem Therapeuten kümmern und ich hoffe, dass es nicht so lange dauert.

              Ich bedanke mich noch einmal für ihre Hilfe und werde mich bei Fragen wieder gern an das Forum wenden.

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