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Hilfe für Angehörige

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  • Hilfe für Angehörige

    Sehr geehrter Herr Spruth,
    bei meinem Vater ist Demenz attestiert. Er lebt zusammen mit meiner Mutter, die ihn und den Haushalt versorgt. Nun kommt sie langsam an ihre Leistungsgrenzen und wir suchen nach Möglichkeiten, um meine Mutter zu entlasten. Leider kann dies im näheren familiären Umfeld aus beruflichen Gründen nicht regelmäßig erfolgen.
    Ich suche nun Rat/Informationen, wie z. B. Hilfsorganisationen (AWO, Diakonie o.ä.) einen Angehörigen in der Betreuung (nicht tägliche Pflege, sondern durch zeitliche Betreuung) entlasten können. Wie sieht denn hier eine finanzielle Unterstützung durch die Pflegeversicherung aus? Was muss wo beantragt werden? Wo kann ich grundsätzliche Informationen hierrüber erhalten?
    Auf Ihre Antwort freut sich
    Marion Netzer


  • RE: Hilfe für Angehörige


    Hallo,
    wir (meine Schwestern und ich) haben ein ähnliches Problem mit unserem demenzkranken Vater. Da keine von uns in seiner Nähe wohnt, ist er auf Fremdbetreuung angewiesen. Er wird zwei Mal täglich von einem kirchlichen Pflegedienst betreut und wir sind damit bisher sehr zufrieden.
    Die Beantragung ging ganz einfach. Wir haben bei dem Pflegedienst angerufen und einen Termin ausgemacht. Die Pflegekräfte haben sich dann vom Zustand meines Vaters ein Bild gemacht und selber die Pflegekasse ínformiert. Diese hat dann ein paar Tage später eine Dame vorbei geschickt, die die Pflegestufe ermittelt hat (bei meinem Vater erst mal Stufe 1).
    Je nach Pflegebedarf kann es natürlich sein, dass die Kosten etwas höher liegen als der Erstattungsbetrag, der von der Kasse bezahlt wird. In unserem Falle ist das zum Glück kein Problem, da mein Vater eine gute Rente bekommt und den Rest davon begleichen kann. Bei alten Menschem mit geringem Einkommen, könnte das aber eventuell einmal eng werden. Wie man das dann regelt, weiß ich leider auch nicht.

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    • RE: Hilfe für Angehörige


      Hallo Marion,

      wegen der Pflegestufe schau mal auf die Haupseite von Alzheimerinfo und dort gibt es links einen Kasten mit der Überschrift "Rat und Hilfe", dann Broschüren anklicken und dann kannst du dir "Die Rechte der Kranken- und Pflegeversicherten" downloaden. Dort steht auch drin wieviel Pflege für die einzelnen Pflegstufen vorhanden sein muss.

      Wegen Betreuungsangeboten kannst Du dich nur bei den einzelnen Pflegediensten deiner Region informieren, ob dort so etwas für Demenzpatienten angeboten wird.

      Viele Grüße
      Mone

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      • RE: Hilfe für Angehörige


        Huhu, ich bins nochmal.
        Ich habe zu meinem obigen Beitrag noch was nachzutragen:
        Die Pflegekasse stuft den Patienten nur dann in eine Pflegestufe ein, wenn er wirklich regelmäßig Hilfe bei körperlichen Verrichtungen braucht.
        z. B. beim Waschen und Anziehen, bei der Kontrolle der Ausscheidungen, beim Essen, bei der Medikamenteneinnahme usw.
        Falls Dein Vater das alles noch alleine kann und halt nur ein wenig verwirrt ist, wird es schwierig.
        Du solltest also unbedingt darauf achten, den Leuten von der Pflegeversicherung zu beschreiben wobei Dein Vater Unterstützung braucht.
        Er selber wird (aus Scham) womöglich diesen Leuten gegenüber behaupten, dass er das alles noch locker alleine bewältigt, deshalb ist es sehr wichtig, dass bei einem solchen Gespräch Angehörige anwesend sind, die da eingreifen und die Dinge ins rechte Licht rücken können.
        Ich drücke Euch die Daumen, dass es klappt.

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        • RE: Hilfe für Angehörige


          Hallo,
          bzgl. Pflegestufe beantragen am besten übers Internet etwas informieren und dann möglichst schnell Pflegestufe beantragen über die Krankenkasse. Das dauert dann manchmal ein wenig bis jemand vom medizinischen Dienst zur Beurteilung kommt, für Leistungen zählt aber der Antragstermin, d.h. man bekommt dann ggf. auch nachträglich die zugesprochene Unterstützung.
          Bzgl. Einsatzhilfen für den Alltag könnten man differenzieren, ob Sie jemanden suchen der direkt pflegerische Dienste ausführen soll am Menschen, oder Unterstützung im Haushalt sein soll oder stundenweise betreuen soll. Für letzteres kann man evtl. auch, kommt auf Zustand und Eignung der Menschen an, über Nachbarschaftshilfen am Ort oder Zeitungsannoncen etc. Personen seines Vertrauens suchen, die damit gut zurecht kommen und ein kleines Zubrot verdienen wollen. Evtl. dann auf Minijob-Basis. ist oftmals günstiger als Fachpersonal, die zurecht weil ausgebildet etwas mehr verlangen. Hätte den Vorteil, dass man ein oder zwei Personen hat, die man dann schon kennt und die den Betroffenen kennenlernen. Ist eben v.a. von der Schwere der Hilfsbedürftigkeit abhängig.
          Gruß
          Flieder

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          • RE: Hilfe für Angehörige


            Sehr geehrte Frau Netzer,

            es wurde eigentlich schon alles geschrieben: die Pflegestufe beantragen sie bei der Pflegeversicherung, rufen sie dort an und lassen sich Unterlagen zuschicken. Dokumentieren Sie parallel den täglichen Pflegeaufwand Ihres Vaters. Bezüglich der lokalen Hilfsangebote könnten Sie sich bei einer örtlichen Selbsthilfegruppe informieren. Adressen nach PLZ geordnet finden sie z.B. unter folgenden Links:
            http://www.alzheimerforum.de/2/9/1/291inh.html
            http://www.deutschealzheimer.de/inde...=61&no_cache=1

            Mit freundlichen Grüssen,

            Spruth

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