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Arbeiten als Demenzkranker?

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  • Arbeiten als Demenzkranker?

    Guten Tag,


    mein Freund ist nach Herzinfarkt und Wiederbelebung derzeit auf der Demenzstation eines Pflegeheimes. Sein sehnlichster Wunsch ist es, wieder einer Arbeit nachzugehen. Er ist 59 und gehbehindert, kann sich häufig räumlich und zeitlich nicht orientieren.

    Wie könnte ich ihm dennoch seinen Wunsch erfüllen?

    Vielen Dank für alle Anregungen

    mofin


  • RE: Arbeiten als Demenzkranker?


    Sehr geehrte/r mofin,

    aus dem Arbeitsleben, aus welchem Grunde auch immer, auszuscheiden, ist für die meisten Menschen eine schwierige neue Situation, da viele einen großen Teil ihres Selbstwertgefühls aus dem Glauben daran ziehen von der Gesellschaft gebraucht zu werden. Zunächst einmal wird sich an den Krankenhausaufenthalt eine Reha anschliessen, aber spätestens danach muß entschieden werden, wie es weitergeht. So wie Sie den Fall schildern (die Tatsache, daß er auf einer "Demenzstation" lag, lässt höhergradige Hirnleistungsstörungen vermuten), klingt es nicht, als wenn sich Ihr Freund kurzfristig wieder in seine ursprüngliche Arbeitsumgebung eingliedern liesse. In welchem Maße er überhaupt nocheinmal einer bezahlten Arbeit nachgehen können wird, wird stark davon abhängen, wie der klinische Verlauf der nächsten Wochen und Monate sein wird, d.h. ob und wie weit sich die derzeitigen Defizite wieder zurückbilden, und wie der Arbeitsmarkt für jemanden in seinem Alter und mit seinen möglicherweise zurückbleibenden Beschwerden aussieht. Ich empfehle Ihnen, mit einem Sozialarbeiter oder einer Sozialarbeiterin des Krankenhauses oder der Reha-Klinik über Möglichkeiten der Beschäftigung in Ihrer Umgebung, ggfs. auch unbezahlt, nach der Entlassung aus der Klinik zu sprechen. Parallel könnten Sie sich auch schon einmal über das Internet ehrenamtlichen Tätigkeiten informieren, z.b. auf den Seiten http://www.ehrenamt.de, http://www.ehrenamtlich.de oder http://www.ehrenamtsportal.de/oder geben sie bei einer Suchmaschine wie Google oder web.de den Suchbegriff Ehrenamt und den Namen der Stadt in der Sie wohnen ein. Sollte Ihr Freund nicht aufgrund seiner Defizite nicht mehr in der Lage sein eine "sinnvolle" Tätigkeit (wobei man sich über den Begriff "sinnvoll" sicher streiten kann) auszuüben, sollte eine andere Beschäftigung, je nach Schweregrad der Demenz, gefunden werden. Hier könnten Sie sich z.B. nach Sportangeboten oder Tagesstätten erkundigen. Auch diesbezüglich sollte Ihnen ein Sozialarbeiter weiterhelfen können.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Spruth

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