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Demenz?

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  • Demenz?

    Guten Ta an das Forum,
    Wir sind ratlos. Mein Schwiegervater hatte vor 4 Jahren einen unerkannten Schlaganfall, der sich in leichter Unbeweglichkeit seines rechten Fußes bemerkbar machte. Seit dem ging es stetig bergab, es fing an mit leichter Sprachstörungsfindung. Bestimmte Sachverhalte versteht er heutzutage nicht mehr, er hört gar nicht großartig hin und man muss es langsam mit einfachen Worten wiederholen. Sein Gehen wird immer schwieriger, vor 2 Jahren ging er noch mit Stock, seit einem Jahr ist er auf Rollator angewiesen. Wir hatten das Gefühl, dass er sich nach dem Schlaganfall aufgegeben hat, alles hatte für ihn plötzlich keinen Sinn mehr. In der REHA (02/2006) wurde Vermutung auf Demenz geäußert, obwohl wir feststellten, dass nach der intensiven, 6-wöchigen Therapie dort sein Zustand in Sprache, Verständnis und Bewegung (er konnte den Rollator danach gegen den Gehstock eintauschen!!) um ein wesentliches gebessert war. Hinzu kommt, dass daheim nichts gesprochen wird, Gemeinsamkeiten außer stillschweigend Fernsehen, gibt es nicht. Unser Reden, unbedingt miteinander zu kommunizieren, zu diskutieren, was in der Zeitung steht + bewußt lesen (um nur eines von vielen Dingen zu nennen), helfen nicht, es wird nicht angenommen. Nun, 5 Monate nach der REHA, ist der alte Zustand wieder da:
    sein Sprechen verschlechtert sich zunehmend, das Gehen ist nur noch mit Rollator möglich. Ist es wirklich eine schleichende Demenz oder eher die Tatsache, dass er nicht mehr "gefordert" wird, weder durch Eigeninitiative, noch durch therapeutische Maßnahmen. Z. Zt. wurde er auf mein Drängen hin bei einer Memoryklinik vorstellig, die Tests + Ergebnisse müssen noch abgewartet werden. Die Frage nach dem Jahr + Tag konnte er dort nicht beantworten (!), nach seiner Auffassung braucht er das auch nicht zu wissen, er muss ja nur aufstehen, bekommt sein Essen vorgesetzt und alles weitere kann er dem Tag überlassen. Diese Unruhe, die man demenzerkrankten nachsagt, hat er Gott sei dank nicht. Irgendwie passt alles nicht in das Bild einer Demenz. Wir sind deshalb sehr ratlos. Meine Frage ist, wie beginnt eine Demenz + mit welchen Anfangs-Symptomen? Falls er es wirklich seit ca. 4-5 Jahren haben sollte, in welcher Phase würde er sich jetzt überhaupt befinden? Bisher habe ich seine etwas eigenwilligen Verhaltensweisen der absoluten Desinteresse am Leben + Zuhören zugeschrieben (z. B. steht er mit vom Tisch auf, um sich von seinem Sohn zu verabschieden, wenn dieser nur kurz in die Küche geht und nicht nach Hause usw., aber jemanden bewußt zuhören + den Anschluss am Thema zu behalten, war wie gesagt, noch nie seine Stärke) Die Probleme von früher sind jetzt sehr ausgeprägt, wie z. B. auch sein umständliches Erklären von verschiedenen Gegebenheiten und Abläufen. Mit dem Unterschied, dass er heute keine vollständigen Sätze mehr sagen kann und nach bestimmten Wörtern suchen muss. (Man musste z. B.vor 15 Jahren schon genau nachfragen, was er überhaupt meint.) Ich habe aber den Eindruck, er weiß ganz genau, was er tut + wie er handelt, auch packt er keine Socken in die Kühltruhe o. ä. Sein Essverhalten ist super-gut, er hat guten Appetit, das soll ja bei Demenz nachlassen, ist aber eher das Gegenteil der Fall.
    Und eine Demenz bessert sich doch nicht so bemerkenswert, z. B. bei meinem Schwiegervater durch die Reha-Therapien...?
    Danke für Ihre Antwort.
    Sabine


  • RE: Demenz?


    Sehr geehrte Sabine,

    der Begriff Demenz beschreibt keine Erkrankung sondern ein Syndrom, d.h. eine Kombination aus verschiedenen Symptomen (Gedächtnisstörungen,...). Wie sich die Demenz im Einzelfall präsentiert, hängt maßgeblich von der verursachenden Erkrankung ab. Ihre Frage nach den Anfangssymptomen läßt sich daher auch nicht pauschal beantworten.
    Bei Ihrem Schwiegervater liegt möglicherweise eine vaskuläre Demenz vor. Hierbei führen Schlaganfälle dazu, daß Hirnregionen geschädigt werden, die für verschiedene höhere Hirnleistungen bedeutsam sind. Je nachdem, welche Regionen betroffen sind können sich die unterschiedlichsten Symptome einstellen. Bei dieser Demenzform sind Verbesserungen des Beschwerdebildes durchaus möglich. Ich empfehle Ihnen, die Ergebnisse der Untersuchungen in der Memoryklinik abzuwarten, und dort Ihre Fragen nocheinmal zu stellen, da sie, wie z.B. die nach dem Stadium eine genauere Kenntnis Ihres Schwiegervaters erfordern.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Spruth

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    • RE: Demenz?


      Vielen Dank für Ihre Antwort, hat uns doch schon um ein wesentliches mehr aufklären können, da bisher kein Arzt so eine konkrete Aussage machen konnte.

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      • RE: Demenz?


        Ich würde dazu gerne eine Frage stellen...gibt es auch Demenzformen, die in ganz bestimmten Situationen einsetzen, z.B. Stress oder Überforderung (physisch durch Schmerzen oder der Realisierung von dem eigenen körperlichen Verfall, mental durch Fragen, die der Patient nicht beantworten kann)?

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