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Schlafstörungen und anderes

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  • Schlafstörungen und anderes

    Hallo,

    ich habe gerade erst dieses Forum entdeckt und hoffe hier auf Hilfe:
    mein Opa (84 Jahre) leidet unter Altersdemenz/Alzheimer.........zudem ist er auch noch stark pflegebedürftig: er hatte einen SChlaganfall und einige offene Wunden an den Füssen -so kann er auch nicht mehr laufen!

    Was uns nun am meisten "beschäftigt" ist sein Verhalten=
    er sagt/fragt echt TAG UND NACHT das Gleiche:"Keiner einer hilft mir" "Tust du mir helfen" "Hol mal den Doktor" "Mein Rücken tut weh -keiner hilft mir"......und er schreit ständig nach sämtlichen Familienmitgliedern mit Namen!!!

    Es ist egal,was wir ihm antworten, 2 Sekunden später kommt die gleiche Frage wieder --wenn wir es ignorieren, fragt er trotzdem immer weiter.
    So geht das echt jeden Tag und auch im Grunde die ganze Nacht durch :-(((((((

    Was können wir da noch machen; vor allem tagsüber wie reagiert man dann richtig auf seine immer gleichen Fragen !??!?!
    Wir erklären ja schon immer,dass man z.B. wegen der Rückenschmerzen nichts machen kann -das kommt einfach vom Alter und dem vielen Liegen.
    Oder wir sagen,dass wir ihm doch den ganzen Tag helfen und so!

    ********und dann noch eine Frage zum Schlafen:
    gibt es denn nicht irgendwelche Medikamente die er bekommen kann,damit er abends schläft !??!
    Von Hausarzt hat er "Melperon" bekommen, aber das hilft überhaupt nicht -im gegenteil, wir haben den Verdacht,dass es ihn noch munterer macht!

    Denn so kann das doch auf Dauer nicht weitergehen - wo kann man denn noch weiterer Hilfe bekommen, denn der HAusarzt weigert sich was anderes aufzuschreiben. Er dosiert immer nur das Melperon anders/höher !?!?

    Vielen Dank schonmal


  • RE: Schlafstörungen und anderes


    Hallo Silke,

    ich gestehe, ich sehe deine Mail nun den dritten Tag ohne Antwort und nun schreib ich halt was...mich gruselte beim Lesen...

    Ich muss leider viele Fragen stellen, weil mir Einiges nicht klar ist.

    Unsere lieben kranken Menschen haben es mit dieser Krankheit an sich, permanent die gleichen Fragen zu stellen. Für sie das erste Mal, für uns das 30igste Mal.....daran kann man wenig ändern..ich schriebs grad auf einen anderen Beitrag.
    Es sind Phasen, die wieder gehen.

    Als meine Mutter nur noch dadadungs sagen konnte und das Sprachzentrum zerstört war, habe ich mir diese Zeiten zurückgesehnt als sie noch sprechen konnte.

    Schützen kann man sich, indem man Opa beschäftigt.
    Das macht auch müde. Wie sieht es damit aus ?

    Nein, fangen wir damit an, das offene Füsse (Was sind das für Wunden ? Dekubitus ? )einer guten Behandlung bedürfen. Wenn sie nicht offen wären, könnte er gehen ? Was wird dagegen getan ?
    Habt ihr einen Pflegedienst oder wer lagert Opa richtig und oft um ? Hat Opa eine geeignete Matratze ...Antidekubitus ?

    Kann man Opa denn nicht in einen Rolli setzen ? oder wenigstens tagsüber in einen bequemen Fernsehsessel...damit kann er doch ein bisschen mehr am Leben teilnehmen und was sehen....

    Die Füsse könnten dabei gut abgefedert werden oder überhaupt nicht belastet werden. Im Sitzen lässt sich auch einiges machen..Schrauben sortieren, Zeitung zerkruschlen oder mithelfen Socken zusammenlegen....geht so was ?

    Vielleicht probiert ihr es mit einem Glas warmer Milch vor dem Schlafen (das erinnert an die Kindheit und ruft bei vielen geborgene Gefühle hervor...ruhiger zu werden)
    oder ein Bier sei auch erlaubt, wenn sonst keine Krankheit dagegen spricht, es zu Opas Leben passt.....

    Ich würde nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schiessen....langsam, was den Einsatz von Neuroleptika/Melperon angeht...es gibt andere Möglichkeiten.


    Lieben Gruss und gute Nacht
    Auguste

    Kommentar


    • RE: Schlafstörungen und anderes


      Hallo,

      erstmal Danke für deine Antwort -dann will ich dir natürlich auch antworten:
      zu seinen Füssen, das sind teilweise offene/teils verkrustete Wunden (er hat Durchblutungstörungen)........verbunden werden sie seit 10 Tagen mit Silber-Auflagen und Verband!

      Er darf halt nicht gehen,weil sonst die Gefahr besteht,dass die Wunden (wieder) aufplatzen und dann richtig offen sind :-((((

      Ja, morgens und abend kommt ein Pflegedienst zum Waschen, Anziehen und auch im Bett lagern (tagsüber machen wir das).......da bekommt er jetzt als Nächstes auch so ne extra Anti-Dekubitusmatratze (ist bestellt!)!

      Tagsüber sitzt er auch mal in seinem Rollstuhl, nur hat er leider auch am Po eine wunde Stelle, die aufgehen kann,wenn er zu lange sitzt --daher soll er nur so zwischendrin mal für ca. 1Stunde am Tisch sitzen.........nur sobald er sitzt, jammert er rum und stellt noch mehr Fragen!!

      Tja, wir würden ihn ja sehr gerne beschäftigen (hab auch schon von meinem kleinen Sohn alte Spiele -Puzzles und so-gegeben; oder wenn ich mit meinem Sohn was male, dann geben wir ihm auch Stift und Papier: aber dann malt er höchstens 1 Gesicht und dann hat er schon wieder keine Lust mehr!
      So geht das leider mit allem, er fängt es evtl. mal für 1-2 Minuten an, aber dann ist es auch schon wieder genug.............ich hab teilweise den Eindruck,dass er auch vor lauter Reden (Keiner einer hilft mir! Mein Rücken tut weh! usw.) gleich wieder vergisst, dass er z.B.malen wollte :-(((((

      Er hat einfach gar kein Interesse dran, mal was zu machen.............das ist auch ein Punkt, wo wir nicht wirklich wissen,was wir da machen können !??!?!

      Aber das mit der warmen Milch werden wir mal versuchen :-)))))) -DANKE
      und noch viele Grüße

      Kommentar


      • RE: Schlafstörungen und anderes


        Hallo Silke!

        Das mit dem immer die gleichen Fragen stellen kenne ich nur zu gut. Meine Mutter ist 82 Jahre und wir haben das gleiche Problem. Eine konkrete Lösung habe ich auch nicht. Aber ich habe gelernt, daß es nichts bringt, wenn man den Betroffenen darauf hinweist, daß er erst vor wenigen Minuten die gleiche Frage gestellt hat. Er weis einfach nicht mehr.

        Solche Patienten leben in ihrer eigenen Welt. Vieles ist für sie einfach so, auch wenn die Realität ganz anders aussieht. Sie verlieren jegliches Zeitgefühl. So kommt es oft vor, daß sie sich an Begebenheiten aus ihrer Jugend erinnern und meinen aber, sie hätten sich erst vor wenigen Tagen ereignet.

        Man braucht aber nicht versuchen Dinge richtig zu stellen oder Sachverhalte logisch zu erklären. Man kommt nicht durch. Die gut gemeinten Argumente laufen ins Leere. Versucht man es trotzdem, gibt es oft nur unnötigen Streit und Streß.

        Jemand hat mir mal geraten, einfach sich in die Welt des Erkankten versetzen und mitspielen. Aber das kostet viel Kraft und funktioniert leider auch nicht immer.

        Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen damit weiterhelfen konnte. Jedenfalls wünsche ich Ihnen viel Geduld und Kraft.

        Viele Grüße

        Klaus

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        • RE: Schlafstörungen und anderes


          Liebe Silke,

          dann steht zu hoffen, dass die Füsse heilen und der Opa demnächst wieder mehr in der Senkrechten ist.
          Eine Dekubitus Matratze hört sich gut an...die kann entlasten.Was hält der Hausarzt von Ergotherapie...Beweglichkeit erhalten gegen rostenden Glieder ?

          Ja, man könnte den Abstellknopf suchen gehen, aber leider nicht so finden :-(

          Vielleicht ist Malen nicht so sein Ding. Man muss Sachen suchen, die zu echten Männern passen.
          Frauen sind da einfacher zu beschäftigen, weil sie ihr Leben lang Dinge geordnet haben, sich kreativ mit ihren Kindern beschäftigt haben.

          Was habt ihr denn noch so probiert ? Was hat Opa denn als gesunder Mann gerne gemacht ? Die Beweglichkeit der Hände ist noch gut ?
          Man könnte es mit technischem Spielzeug versuchen oder Lego...Papiere heften oder ordnen :-)
          Musik, mag er Volksmusik ? Wäre ein Radio in der Nähe nicht gut, wenn grad niemand (und wer kann das ?) sich mit dem Opa beschäftigen kann ?
          Fernsehen finde ich nicht so gut, weil da oft das Risiko der Reizüberflutung besteht und die Personen durchaus auch bedrohliche Wirkung annehmen können. Das muss man gut beobachten, wie es noch ankommt.

          Liebe Grüsse Auguste

          Kommentar


          • RE: Schlafstörungen und anderes


            Sehr geehrte Silke,

            entschuldigen Sie bitte, daß ich erst heute auf Ihren Beitrag reagiere aber ich war im Urlaub und hatte dort keinen Zugang zum Internet.
            Viel (Richtiges und Wichtiges) ist schon geschrieben worden.
            Wenn man ihre Ausführungen liest, hat man den Endruck, daß einer der Auslöser für das Verhalten Ihres Opas tatsächliche Schmerzen sind. Diese mit Melperon zu behandeln ist nicht der richtige Ansatz. Letzteres kann im übrigen durchaus "paradoxe" Reaktionen hervorrufen, d.h. zu Unruhe- oder Erregungszuständen führen, gegen die es eigentlich helfen soll. In diesem Falle muß, sofern Neuroleptika eingesetzt werden müssen ein Alternativpräparat gefunden werden, von denen es einige gibt. Ich kann mir vorstellen, daß dies den Hausarzt überfordert, v.a. wenn er nicht viele Patienten mit ähnlichen Problemen hat. Daher empfehle ich Ihnen zur weiteren medikamentösen Einstellung einen Gerontopsychiater aufzusuchen. Zunächst aber sollte dringend eine adäquate Schmerztherapie begonnen werden und sei es versuchsweise. Sprechen Sie den Hausarzt bitte hierauf an, es ist nicht so, wie Sie schreiben, daß man gegen die Schmerzen nichts machen kann. Ggfs. sollte ein Schmerztherapeut hinzugezogen werden, denn auch die Schmerztherapie erfordert in einigen Fällen viel Erfahrung.

            Mit freundlichen Grüssen,

            Spruth

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