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ich bin ratlos

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  • ich bin ratlos

    Hallo,

    ich vermute meine Mutter ist an Alzheimer/Demenz erkrankt, sie ist jetzt 55, aber die Krankheit begann vor ca. 2 1/2 Jahren. Am Anfang wusste ich nicht was mit ihr los war, wir haben uns oft gezofft, was dazu führte, dass unser Kontakt abbrach. Sie hat mich aus ihrem Leben ausgeschlossen und ich wusste lange Zeit nicht warum. Die Anzeichen der Krankheit waren erkennbar und ich merkte, dass mit ihr etwas nicht stimmte, aber ich habe ihn diesem Moment nicht an Alzheimer gedacht. Als ich sie daraufhin ansprach, dass ich mir Sorgen mache und sie zum Arzt gehen soll, ist sie ausgeflippt und ich war ratlos. Vor einiger Zeit rief mich ihr Freund an und schilderte mir ihr Verhalten, welches zum Teil sehr aggressiv sei und viele der Symptome dieser Krankheit passten genau auf das Verhalten meiner Mutter.
    Ich würde ihr gerne helfen und die Streitereien vergessen, aber leider lässt sie sich nicht helfen und ist überzeugt gesund zu sein.
    Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit ihr irgendwie zu helfen. Ich weiß aber nicht wie. Ich wäre für jeden Vorschlag dankbar.
    Alexandra



  • RE: ich bin ratlos


    Ja Alexandra, ich kenne das. Genauso war es bei meiner Mutter,im selben alter. Denke es ist die Angst, sie merkt es selber und nun merkt es auch die Familie.
    Versuche zusammen mit dem Freund deiner Mutter sie zu einem Neurologen zu bewegen. Ich weiß nicht woher ihr kommt aber Mannheim ZI ist sehr gut in der Diagnostik. Mann kann den Verlauf etwas hinauszögern durch Medikamente aber dazu muß sie zu einem Arzt. Ich wünsche dir alles erdenklich gute und viel Kraft sollte es wirklich die Alzheimer sein.

    Ulrike

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    • RE: ich bin ratlos


      Hallo Alexandra,
      das, was Du geschrieben hast, könnte glatt von mir stammen. Meine Mutter ist zwar sehr viel älter, aber der Beginn der Erkrankung hat sich für mich genauso zu erkennen gegeben. Auch meine Mutter hat wehement bestritten, krank zu sein. Und auf die Bitte, mal gemeinsam einen Psychiater aufzusuchen, hat sie mir damals geantwortet: Zum "Klapsarzt" kannst Du alleine gehen. Dann kam genau die gleiche Distanz zustande wie bei Dir. Doch plötzlich klingelte eines Tage das Telefon und sie WAR AM ENDE. Konsequenz: Einweisung ins Krankenhaus mit der Diagnosestellung: senile Demenz. Es gab kein zurück mehr in ihr altes zu Hause. Seit Nov. 04 lebt sie nun bei mir und die Erkrankung in Bezug auf den geistigen Verfall ist leider massiv fortgeschritten.
      Doch Deine Mutter ist noch sehr viel jünger, fast in meinem Alter(50). Versuch auf liebevolle Art, sie irgendwie zum Arzt zu bewegen, das ist Deine einzige Chance. Denn wenn sie an Alzheimer erkrankt ist, was stark anzunehmen ist, steht Dir ohnehin ein sehr schwerer Weg bevor, wenn Du sie, so wie ich meine Mutter, pflegen willst.
      Ich wünsche Dir dazu viel Kraft und Kopf hoch - liebe Grüsse aus Sachsen-Anhalt von Karin

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      • RE: ich bin ratlos


        Sehr geehrte Alexandra,

        möglicherweise lässt sich Ihre Mutter davon überzeugen, "vorsichtshalber" einmal das Gedächtnis in einer spezialisierten Ambulanz untersuchen zu lassen, immerhin gibt es neben der Alzheimer-Krankheit noch eine Vielzahl anderer möglicher Ursachen für derartige Symptome, einige davon sind ursächlich behandelbar. Eine Adresse einer solchen Gedächtnissprechstunde in Ihrer näheren Umgebung (nach PLZ sortiert) finden Sie im Internet z.B. unter www.alzheimerforum.de. Versuchen Sie Diskussionen und Streitgesprächen mit Ihr aus dem Weg zu gehen. Es ist typisch für die Erkrankung, daß die Patienten eine fehlende Krankheitseinsicht haben, Argumentieren hilft da nicht weiter.

        Mit freundlichen Grüssen,

        Spruth

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        • RE: ich bin ratlos


          Liebe Alexandra,

          genau das gleiche habe ich auch durchgemacht, deshalb gleich die Frage vorweg:
          Hatte einer Deiner Großeltern auch Alzheimer? Bei meiner Mutter war das zusätzliche Problem, daß sie ihre eigene Mutter jeden zweiten Tag über 18 Jahre im Pflegeheim besuchte und wußte, was Alzheimer bedeutet. Sobald nur das Wort "Alzheimer" fiel, horchte sie auf und reagierte extrem negativ darauf. Und als ich ihr eröffnete, daß ich "glaube, daß sie langsam tüddelig würde" und sie mal zum Arzt gehen sollte, hat sie mich (zum ersten Mal in meinem Leben!) hochkant aus der Wohnung geworfen: "Was würdest du denn tun, wenn dein eigenes Kind dir sagt, daß du langsam den Verstand verlierst?"

          Es war der Horror. Und genau deshalb habe ich mich ein halbes Jahr nicht mehr getraut, sie darauf anzusprechen, aus Angst, sie zu verletzen.
          Und ein halbes Jahr kann eine Menge ausmachen...
          Wir sind dann eben dieses halbe Jahr später zum Arzt gegangen, und sie hat sich untersuchen lassen. Es war leichter, denn ich konnte sie anschließend gut ablenken: Die Krankheit war weit genug fortgeschritten...

          Was ich damit sagen will: Versuche, sie unbedingt zum Arzt zu bewegen. Vielleicht erzählst Du ihr, daß sie sich einfach mal "durchchecken" lassen sollte. Schließlich ist das in ihrem Alter recht normal. geh doch einfach mal zu ihrem Hausarzt und sprich mit ihm. Vielleicht hast Du Glück, und er hat Ahnung von Alzheimer und kann diese Tests selbst durchführen. Ich weiß, daß viele Leute, wenn sie die Diagnose von ihrem Arzt gestellt bekommen, besser damit klar kommen, als wenn das eigene Kind ihnen unterstellt, sie würden "irre werden".

          Wenn es nicht mit Ehrlichkeit geht, dann muß man eben tricksen. Je weiter die Krankheit bei meiner Mutter fortschritt, desto mehr habe ich getrickst. Und ich halte es manchmal für besser, den Leuten ihren Seelenfrieden zu lassen, als sie mit dem Kopf darauf zu stoßen, daß sie Alzheimer haben - solange es noch keine 100% wirksamen Medikamente dagegen gibt!

          Und wenn der Allgemeinarzt mitspielt: Wunderbar! Deiner Mutter wird nicht auffallen, wenn er ihr einige Fragen stellt, die für uns absurd zu sein scheinen ("Zeichnen Sie ein Ziffernblatt, dessen Zeiger auf 9 Uhr 15 stehen"). Es ist erschreckend,aber wahr.

          Eins noch, dann höre ich auch schon auf:
          Gehe ZUSAMMEN mit Deiner Mutter hin. Es ist schön, wenn jemand dabei ist, der einen liebt... und Deine großen Sorgen lassen darauf schließen, daß dem so ist.

          Meine Mama ist übrigens mittlerweile in einem Pflegeheim (einem ganz tollen!) und fühlt sich dort (und in ihrer eigenen Welt) wohl.

          Ganz liebe Grüße
          Anna

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          • RE: ich bin ratlos


            Hallo Anna,

            vielen Dank für die Ratschläge. Keiner meiner Omas hat Alzheimer und von meinen Opas war nichts bekannt. Zu meiner Mutter habe ich immer noch keinen richtigen Kontakt, ich möchte sie an ihrem Geburtstag besuchen und vielleicht,einige Wochen später, können ihr Freund und ich, sie in eine Gedächtnissprechstunde bewegen. Ich weiß überhaupt nicht, ob sie noch zu ihrem Hausarzt geht, ich werde es erstmal so versuchen, denn ihrem Partner vertraut sie und ich hoffe sie lässt sich überreden. Im Moment habe ich das Problem, dass ich mich im Klausurenstress befinde und das wird das nächste halbe Jahr noch so gehen, dass heißt ich bin nicht greifbar, aber ich bin wirklich froh, dass ihr Partner das noch durchhält, denn manchmal schreit sie ihn auch an und dies stelle ich mir nicht einfach vor!!!

            Grüße zurück
            Alexandra

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            • RE: ich bin ratlos


              Hallo Ulrike,

              ich komme aus Berlin, ich denke da wird es keine Schwierigkeit sein, die richtigen Ärzte zu konsultieren. Ich habe mit der Vorstellung immer noch ein Problem, meine Mutter könnte diese Krankheit haben. Ich denke sie zum Arzt zu bewegen geht nicht von heute auf morgen. Durch den Stress, den ich im Moment habe (u.a.Prüfungen), bin ich zerrissen. Sie hat Anfang September Geburtstag und ich denke, das ist ein guter Anlass, um den Kontakt wieder aufzunehmen.

              Alexandra

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              • RE: ich bin ratlos


                Hallo Karin,

                wenn ich die Möglichkeiten hätte, würde ich sie pflegen, ich bin 26 und mache momentan eine Ausbildung, ich weiß nicht, woher ich die Zeit nehmen sollte, zumal meine Mutter körperlich noch fit ist. Das Einzigste was mir im Moment wichtig ist, dass wir wieder miteinander in Kontakt stehen und das wir sie dazu bewegen können zum Arzt zu gehen.
                Viele Grüße nach Sachsen-Anhalt

                Alexandra

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