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Risperdal b. gefäßbed. Demenz?

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  • Risperdal b. gefäßbed. Demenz?

    Lieber Herr Dr. Spruth und liebe MitleserInnen, ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben und dankbar, daß Sie alle sich soviel Zeit dafür nehmen und sich soviel Mühe geben! Herzlichen Dank dafür!

    Nun muß ich auch einmal eine Frage stellen. Meine Mutter ist 76 und leidet an einer mittelschweren, gefäßbedingten Demenz. Sie bekommt täglich 2x 0,5 mg Risperdal. Nun habe ich gelesen, daß Risperdal das Schlaganfall-Risiko erhöht. Ist es dann bei einer gefäßbedingten Demenz nicht eher kontraindiziert? Meine Mutter hat nämlich erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes und sie raucht noch immer sehr stark. Wäre da nicht ein anderes Medikament besser? Vielen Dank!


  • RE: Risperdal b. gefäßbed. Demenz?


    Sehr geehrte(r) Ullili,

    in der Tat gibt es diese Daten zu einem erhöhten Risiko für zerebrovaskuläre Ereignisse (Durchblutungsstörungen des Gehirns) unter einer Therapie mit Risperdal. Die Diskussion um ihre Relevanz und darum, wie hoch dieses vermutlich niedrige Risiko wirklich ist ist noch nicht abgeschlossen. Letztlich ist es wie bei jeder medikamentösen Therapie eine Abwägung von Nutzen und Risiko, die der verschreibende Arzt vornehmen muß. Andere Neuroleptika bergen z.T. die gleichen Risiken in sich bzw. haben andere Nebenwirkungen.
    Im Übrigen erscheint es mir ausgesprochen wichtig, die Risikofaktoren Ihrer Mutter optimal zu beeinflussen. Hierzu gehört eine straffe Einstellung des Cholesterin- und des Blutzuckerspiegels. Nicht zuletzt lassen Sie mich darauf hinweisen, daß das relative Risiko für cerebrovaskuläre Ereignisse durch das Rauchen nach der mir bekannten Studienlage höher ist als durch Risperdal (Weih M, et al.:[Risk in ischemic stroke-review of evidence in primary prevention] Nervenarzt. 2004). Hier sollte meines Erachtens zuerst angesetzt werden.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Spruth

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    • Alternativen?


      Hallo Herr Dr. Spruth,

      vielen Dank für Ihre Antwort! Meine Mutter bekommt ein blutdrucksenkendes Mittel, der Diabetes wird allerdings nicht behandelt, weil noch nicht so kritisch, laut Arzt, ebensowenig ihr Cholesterinproblem, das wird wahrscheinlich nur beeinflußt via Ernährung (-?). Die Zigaretten sind inzwischen sanktioniert, auf 5 Stück täglich... die raucht sie immer zusammen mit einer Pflegekraft. :-) Kann eine vaskuläre Demenz durch so viele gleichzeitg vorhandene Risikofaktoren, wie bei meiner Mutter vorhanden, s.u., entstehen? Immerhin sind das alles Dinge, die die Durchblutung negativ beeinflussen:


      a) Therapie m. Östrogenen bis ca. 50. Lebensjahr (wg. Total-OP mit 43), b) immer schon stark erhöhte Cholesterinwerte, c) sie raucht seit über 30 Jahren wie ein Schlot, d) 2003 wurde Diabetes diagnostiziert, e) keine gescheite Ernährung, einseitig und zuwenig. Sie trinkt zu wenig (dies alles auch schon sehr lange). f) Bluthochdruck )kein Wunder...) Das scheinen mir zusammengenommen Faktoren zu sein, die so eine gefäßbedingte Demenz fast zwingend verursachen.

      Gibt es Alternativen zum Risperdal?

      Vielen Dank und viele Grüße,

      Ulrike

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      • RE: Alternativen?


        Sehr geehrte Ulrike,

        direkt zu Ihren Fragen:
        "...der Diabetes wird allerdings nicht behandelt..."
        Der Diabetes sollte mindestens diätetisch behandelt werden. Gleiches gilt für die Hypercholesterinämie.
        "Kann eine vaskuläre Demenz durch so viele gleichzeitg vorhandene Risikofaktoren, wie bei meiner Mutter vorhanden, s.u., entstehen? "
        Ja. Hypercholesterinämie, Diabetes mellitus, Nikotinabusus und Bluthochdruck stellen neben anderen wichtige Risikofaktoren für die Vaskuläre (aber übrigens auch für die Alzheimer-Demenz) dar.
        "Sie trinkt zu wenig "
        Siehe meine Antwort zur Frage von Susi0812 (http://www.m-ww.de/foren/read.html?n...596&thread=590).
        "Gibt es Alternativen zum Risperdal? "
        Es gibt fast immer Alternativen, so auch zum Neuroleptikum Risperdal. Diesbezüglich sollten Sie aber wirklich direkt mit dem behandelnden Arzt Ihrer Mutter sprechen, da, wie ich schon in meiner letzten Antwort andeutete, immer Nutzen und Risiken individuell abgewogen werden müssen. Dies ist über das Internet und ohne den Patienten zu kennen nicht möglich, konkrete Empfehlungen wären unseriös.

        Mit freundlichen Grüssen,

        Spruth

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