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Demenz mit 38J.

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  • Demenz mit 38J.

    Hallo,

    ich habe eine generelle Frage und zwar, ab welchen Alter man potentiell demenzkrank werden kann ?

    Ich bin 38J., fanatischer Nichttraucher und Nichttrinker und männlich. Ich habe vor etwa 3 Jahren die ersten Veränderungen an mir bemerkt, wie etwa sozialer Rückzug und allgemeine Scheu in die Öffentlichkeit zu gehen, was eigentlich meinen sonstigen Wesen nicht entspricht.
    Vor 2 Jahren bei einen Eignungstest war mein Kurzzeitgedächtnis sehr schlecht und auch das räumliche Denken, der Rest wie Allgemeinwissen, Deutsch, Mathematik etc. entgegen sehr gut. Vor 1,5 Jahren kamen körperliche Symptome wie Muskelzittern, Muskelschwäche und absolute Konzentrationsstörungen hinzu, mittlerweile ist auch meine Auffassungsgabe eingeschränkt, ich habe einzelne und auch mehrfache Muskelzuckungen, Dauerkopfschmerzen, Augenbewegungssstörungen, manchmal Verschwommensehen und noch vieles andere mehr. Am schlimmsten jedoch ist eine absolute Geräuschempfindlichkeit und Schreckhaftigkeit, die kaum noch auszuhalten ist. Meine Freundin sagt ebenfalls, mein Zustand verschlechtert sich zusehends und langsam werde ich auch verbal agressiv, vorallem auf herbeigeführte Geräusche, wie z.B. Geschirrklappern.

    Ich war über 5 Wochen in einer neurologischen Klinik und das Interesse der Ärzte war überdurchschnittlich groß. Ausgeschlossen werden konnten in etwa eine Muskelkrankheit, wahrscheinlich auch eine ALS, wenn auch nicht 100%ig, wegen der EMG- Faszikulationen und auch eine Tumorerkrankung, aber eine genaue Daignose wagte man sich nicht zu stellen, eventuell könnte es eine Basalganglienerkrankung sein. Meinen geistigen Abbau habe ich aber leider nicht so richtig zum Ausdruck gebracht, aus Gründen nicht mehr für voll genommen zu werden.
    Ich habe eigentlich nur eine Schwäche und die ist, dass ich seit vielen Jahren Neuranidal- Schmerztabletten wegen der zunehmenden Kopfschmerzen einehme und seit ca. 1,5 Jahren ebenfalls noch eine halbe Tablette Stilnox, weil mein Tag - Nacht- Rhythmus stark gestört ist und ich deshalb auch Schlafstörungen habe.

    Vielleicht haben sie einen Rat, denn irgendwie habe ich und meine Angehörigen das Gefühl, dass die Zeit sehr drängt. Auffällig war auch noch vor 3 Jahren beim ersten MRT eine geringe biparietale kortikale Atrophie im äusseren Bereich.

    MfG Frank


  • RE: Demenz mit 38J.


    Sehr geehrter Frank,
    grundsätzlich ist es auch mit 38 J. möglich, an einem dementiellen Syndrom zu erkranken, die jüngste Patientin in unserer Gedächtnisambulanz, bei der eine Alzheimer-Krankheit diagnostiziert wurde, war bei Diagnosestellung 31 Jahre alt. Ich bin aber weit davon entfernt bei Ihnen eine solche Erkrankung zu vermuten, die Wahrscheinlichkeit ist ausgesprochen gering, auch Ihre körperlichen Symptome, will man sie damit in Zusammenhang stehend sehen, sprechen nicht dafür. Ich denke, ich werde Ihnen per Forum auch keine Ursache für letztere anbieten können, die die, wie ich Ihrem Schreiben entnehme, engagierten Kollegen nicht schon bedacht hätten.
    Zur Abklärung der Hirnleistungsstörungen, und ggfs. auch der anderen neurologischen Symptome sollten Sie sich meines Erachtens in einer Universiätsneurologie vorstellen. Wenn Sie in erster Linie die Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen abzuklären wünschen, wäre für Sie eine Gedächtnissprechstunde sicher der richtige Anlaufpunkt. Adressen in Ihrer Nähe finden Sie z.B. unter www.alzheimerforum.de. Hierbei sollte auch die Schlafstörung berücksichtigt werden, die u.U. einen Teil Ihrer Beschwerden erklärt.
    Die "geringe biparietale Atrophie" ist zunächst einmal nicht differentialdiagnostisch zu verwerten, eine Verlaufskontrolle könnte Aufschluss darüber bringen, ob sie überhaupt Ausdruck eines Prozesses ist oder möglicherweise einfach nur eine Normvariante darstellt.
    Hinsichtlich der Dauerkopfschmerzen und der regelmäßigen Einnahme von Neuranidal sollten Sie wissen, daß bei chronischem Schmerzmittelgebrauch diese einen sogenannten Analgetika-induzierten Kopfschmerz hervorrufen können (àForum "Chronische Schmerzen").
    Mit freundlichen Grüssen,
    Spruth

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    • RE: Demenz mit 38J.


      Hallo,

      vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich war die 5 Wochen in einer Uni- Klinik (Hannover), aber es wurde in erster Linie nach einer Muskelerkrankung bzw. nach einer Nervenerkrankung mit Muskelschädigung wie z.B. ALS gesucht. Zum Teil bin ich auch mit schuld, weil ich meine geistigen Einbussen verheimlicht habe, um ernst genommen zu werden.
      Erst die letzten Tage meines Aufenthaltes kam dann immer mehr der Verdacht einer neurodegenerativen Erkrankung auf, aber auch der Dopamin- Test brachte keine Besserung. Für mich perönlich ist klar, dass die körperlichen und geistigen Beschwerden von ein und demselben "Vorgang" kommen.

      Eine Frage könnten sie mir bitte noch beantworten, welche die beste Methode ist, solche Veränderungen im Gehirn festzustellen (PET, SPECT oder DatScan). Das Letztere ist mir von einem niedergelassenen Neurologen empfohlen worden. Ein befreundeter Arzt sagte mir aber, dass man damit fast nur Parkinson feststellen kann und andere Systemerkrankungen wie z.B. MSA oder ähnliches nicht und das dies eigentlich nur im PET zu sehen sind. Ist das richtig und können sie mir einen ca.- Preis nennen, für den Fall, dass dieses die Krankenkasse nicht übernimmt ?

      Da ich langjährig in Berlin gearbeitet habe und auch schon in der Charité behandelt wurde, wäre es für mich auch möglich, in ihre Sprechstunde zu kommen mit dem mir zur Verfügung stehenden Befunden.

      Mfg Frank!

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      • RE: Demenz mit 38J.


        Sehr geehrter Frank,
        Bei unklaren extrapyramidalmotorischen Syndromen (Morbus Parkinson, MSA, PSP, DLBD, essentieller Tremor,...), auf die Ihre Frage abzielt, werden in erster Linie zwei verschiedene SPECT-Tracer verwendet, obgleich noch andere existieren: das fP-CIT-SPECT (DaTScan), mit dem die Dopamintransporterkapazität bestimmt wird, und das IBZM-SPECT, mit dem die D2-Rezeptordichte bestimmt wird. Bezüglich letzterer Fragestellung wird z.T auch das Racloprid-PET eingesetzt während mit dem 18-Fluoro-Dopamin-PET der Dopamin-Stoffwechsel untersucht wird. Die Entscheidung für den Einsatz der Methoden und ihre Wahl hängen von der Fragestellung, also der Art der vermuteten "Veränderungen im Gehirn" ab, deshalb kann ich Ihnen auf Ihre Frage keine konkrete Antwort geben. Was die Kosten angeht brauchen Sie grundsätzlich keine medizinisch notwendigen Untersuchungen selber zu bezahlen.
        Zu Ihrer letzten Frage: Selbstverständlich können Sie sich auch in unserer Ambulanz vorstellen (Sprechstunde für extrapyramidalmotorische Störungen oder Sprechstunde für Gedächtnisstörungen?), Terminvergabe über die Anmeldung der Neurologischen Poliklinik der Charité, Campus Mitte).
        Mit freundlichen Grüssen,
        Spruth

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        • RE: Demenz mit 38J.


          Sehr geehrte(r) Herr (Frau) Dr. Spruth,

          vielen Dank für ihre schnellen und kompetenten Antworten.

          Ich hoffe, eine Überweisung vom Hausarzt reicht und werde mit ihm darüber reden.

          MfG Frank!

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