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RE: Altersdemenz

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  • RE: Altersdemenz

    Hallo,

    meine Mutter ist vor 2 Jahren auf celebrale Durchblutungsstörungen diagnostiziert worden. Sie wurde immer vergesslicher und hatte auch zunehmend Wortfindungsschwierigkeiten. Ansonsten ging es ihr aber noch gut. Vor ca 3 Monaten hat dann ein massiver Abbau eingesetzt. Sie erkennt uns kaum noch (z.B. teilt sie ihren Ehemann in "Günter" und "mein Mann"), ist zeitlich desorientiert, unruhig (sie sitzt ca. 10 Minuten, dann muss sie wieder herumlaufen), und fängt inzwischen auch an zu halluzinieren, z.B. erzählte sie vor kurzen, dass gleich das Haus abbrennen würde und sie uns alle retten müsse.
    Zur Zeit ist sie in einer Tagesklinik, wo sie von Krankengymnasten, Logopäden und Ärzten betreut wird, abends kommt sie aber nach hause. In der Nacht wacht sie 3-5 mal auf, wobei sie dann in einer Art Schlafwandelzustand ist, und meistenteils nur wimmert. Seit ca. 2 Wochen hat sie angefangen, uns auch massiv zu beschimpfen, was sie vorher nie getan hat.
    Die Ärzte sind sich immer noch nciht sicher, aber für uns klingt das alles nach Alzheimer.
    Gibt es irgend etwas, das wir noch tun könnten, um es ihr leichter zu machen, vor allem, um ihre diese tiefgehende Traurigkeit und Angst zu nehmen, die sie permanent hat?

    Doriss


  • RE: Altersdemenz


    Umkehr von Tag/Nacht-Rhythmus glaube ich,ist nicht selten für alle Demenzformen.Oder wie sieht Dr. Struth das?Was sagen denn die Ärzte in der Tagesklinik.Das ist übrigens toll,dass sie kein gewöhnliches Altenpflegeheim ausgesucht haben.Die sind einfach überfordert im Umgang mit Demenzkranken.Ist denn die Tagesklinik ihr Geld wert?Lesen sie sich ein wenig Wissen an.Die Erkrankung zu verstehen erleichtert den Umgang und auch den Alltag.Mit "Validation"hat man m.E. gute Chancen seinem Angehörigen in seiner Erkrankung etwas näher zu sein.Das ist jetzt kein Scherz:"Das Haus brennt gleich?Was können wir dagegen tun?"Welches Gefühl den Erkrankten in diesem Moment antreibt gilt es zu ergründen.Sie werden es schnell lernen,sie ist ihre Mutter.Man muss einfach nicht mehr tatenlos dem Verlauf und der Verschlechterung zusehen.Wenn auch der Betroffene sich nicht mehr dazu äußern kann,lassen ihn jedoch seine Gefühle nicht im Stich.In fortgeschrittenen Stadien wird der Demente Mensch immer mehr nur über die Gefühlsebene erreichbar sein.Der Demente ist emotional ganz und gar kompetent!Ihn zu verbessern wenn er irrt oder verwechselt,wird ihn nur schmerzlich treffen.Wie gesagt erahnt er seine "Fehltritte".Leitspruch der Validation:Ihn dort abholen,wo er sich im Moment aufhält---und begleiten.Man soll ihn "wertschätzen".Es ist gut,so wie er ist.Es ist in Ordnung,was er macht,wie er es macht,dass er was macht,sich "bewegt".Er soll sich bewegen und erleben,soll leben soviel er will....

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    • RE: Altersdemenz


      Sehr geehrte Doriss,
      Die Störung des Tag-Nacht-Rhythmus ist nicht Alzheimer-spezifisch, die Symptome, die sie schildern ebenfalls nicht. Sollte eine Alzheimer-Krankheit vorliegen, sollte Ihre Mutter auch medikamentös behandelt werden, gegebenenfalls sollten Sie sofern noch länger "Unklarheit" über die Diagnose besteh, eine Gedächtnissprechstunde aufsuchen, Adressen unter www.alzheimerforum.de.
      Zum Umgang mit Demenz-Patienten sind ganze Bücher geschrieben worden, gute Tips und zu bestellende Broschüren finden sie auch auf der Seite der Alzheimer-Angehörigeninitiative e.V. (www.alzheimerforum.de). Wenn nichtmedikamentöse Maßnahmen nicht ausreichen sollten sie in Ihrem Fall mit einem Neurologen oder Gerontopsychiater auch den Einsatz von stimmungsmodulierenden/antidepressiven bzw. angstlösenden Medikamenten diskutieren.
      Mit freundlichen Grüssen,
      Spruth

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      • RE: Altersdemenz


        Sehr geehrter Dr. Spruth,

        diese Symptome sind nicht Alzheimer-typisch? Das ist gut zu wissen. Die medikamentöse Behandlung meiner Mutter umfasst derzeit Reminyl, ASS und ein Schlafmittel, Aber was mir sehr wichtig ist, sie müßte unbedingt etwas gegen diese Ängste und Depressionen bekommen. Könnten Sie da etwas empfehlen?
        Meine Mutter war in der Geriatrischen Tagesklinik in Kiel, aber der Arzt dort meinte nach 3 Wochen, dass er ihr nicht mehr weiterhelfen könnte.

        Doriss

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        • RE: Altersdemenz


          Sehr geehrte Doriss,
          ich schrieb "nicht Alzheimer-spezifisch", d.h. sie kommen auch bei anderen Demenzformen vor, "typisch" sind sie durchaus.
          Per Internet Therapieempfehlungen auszusprechen, ohne den Patienten je zu Gesicht bekommen zu haben, halte ich für bedenklich. Allgemein kann gesagt werden, daß bei Angstzuständen, die medikamentös behandelt werden müssen, z.B. Benzodiazepine (Lorazepam, Oxazepam,...) mit Erfolg eingesetzt werden. Gleichzeitig muß aber auch auf ihr ungünstiges Nebenwirkungsprofil, insbesondere bei älteren Patienten, hingewiesen werden: Sedierung, Konzentrationsstörungen (!), Koordinationsstörungen, seltener auch paradoxe Reaktionen wie Zunahme von Unruhesymptomen. Außerdem werden beim Absetzen nach längerer Anwendung Entzugssymptome beobachtet. Gegen Depressionen (schwere und anhaltende Depressionen sind allerdings bei der AD selten) können verschiedene Antidepressiva eingesetzt werden (Citalopram, Sertralin, Paroxetin,...), die Wahl des Präparates hängt von mehreren Faktoren ab und sollte, wenn die Einstellung schwer ist, in Zusammenarbeit mit einem (Geronto-) Psychiater erfolgen.
          Mit freundlichen Grüssen,
          Spruth

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          • RE: Altersdemenz


            Alzheimer
            Hallo,
            ich brauche auch ganz DRINGEND einen Rat.
            Mein Vater (71) hat vermutlich die Alzheimer.
            Sein Hausarzt wollte ihn zur definitiven Diagnose
            i.Neurologische einweisen. Er weigert sich,fährt
            auch wie gehabt weiterhin Auto,mit ( bis jetzt )
            kleineren Blechschäden.Er ist zeitweise sehr stark
            verwirrt, dauernd brennen Lichter, er stellt Wasser & Strom ab & erinnert sich nicht daran.
            Mich erkennt er zeitweilig nicht. Sein Gesichts-
            ausdruck ist ganz gruselig, sein Blick völlig weg
            von allem Weltlichen, sein Gang trippelig, unsicher, sein Körper abgemagert & buckelig.
            Quasi sieht er aus wie 1 Geist, meistens ist er
            mir gruselig & unheimlich.
            Zu all dem schlimmen, ich habe ein hohes Darlehn,
            habe in mein Elternhaus investiert & keinen Grund-
            bucheintrag, der wurde versäumt. Leider !
            Er ist seit 16 Jahren in 2.Ehe verheiratet.
            Leider mit einer sehr habgierigen Dame...,der sein
            Zustand mehr als recht kommt.
            Sie möchte NUN das Haus überschrieben haben.
            (Es ist ein Zwei Familienhaus, ich bewohne den
            oberen Bereich.
            Gestern nun war der Notar in die untere Wohnung
            bestellt...Es ist zu erwarten, daß mein Vater in
            seinem Zustand das Haus an sie überschreibt !!
            Das heißt,mein Darlehn ( ist mit Grundschuld ein-
            getragen ) wird weiterlaufen, die Bank entläßt
            mich nicht & habe möglicherweise nächste Woche
            kein Recht mehr im Haus zu wohnen, für das ich
            zahle.
            WIE kann ich mich verhalten ???
            Ist eine "SOLCHE" Überschreibung ( in geistiger
            Verwirrtheit ) überhaupt möglich bzw. rechtskräftig ?????
            Ich fühle mich sehr ohnmächtig & verliere täglich
            mehr & mehr an Nerven.
            Was kann ich tun.
            Laien sagen, entmündigen, sofort entmündigen,so-
            fort stoppen - aber wie denn ??
            Man sagt, Ehefrau geht vor Kind...
            Seit 3 Monaten werden unten neue Möbel geliefert..
            & ich habe keinen Einfluß,angesprochen darauf,
            weiß er von nichts.
            Kontakt mit seiner Ehefrau habe & möchte ich nicht,weil seit Jahren bekannt ist - sie will das
            Haus ( für das sie niemals Leistung erbracht hat )

            Bitte geben Sie mir dringend 1 Rat.

            Danke
            A.Lee

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            • RE: Altersdemenz


              Hallo,

              das klingt ja wirklich übel. Ihr Vater sollte auf keine Fall mehr fahren!
              Entmündigen sit nicht mehr so einfach, das heißt heute, eine Betreuung beantragen. Und dafür findet auch eine Befragung des Betroffenen statt von amtlicher Seite. DAnn wird ermittelt, wer die Betreuung am besten übernehmen kann. Die Rechtslage dürfte zumindest zweifelhaft sein und es müßte möglich sein, eine in diesem Zustand gegebene Vollnacht anzufechten. Also, so schnell wie möglich die Betreeung beantragen und die Autoschlüssel wegnehmen.
              Dann möglichst mal Alzheimer-Hilfe Vereine kontaktieren...
              Viel Glück,
              Doriss

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              • Alzheimer


                Hallo Doriis,

                danke für die liebe Antwort!
                Ja, alles ist ganz schrecklich. Aber, soweit ich
                das sehe, kann ich ja nichts tun, nicht eingreifen.Habe mich schon erkundigt.
                Ehefrau ( & wenn sie gerade dabei ist sich das
                Haus zu erschleichen ) geht ja leider "rechtlich"
                vor Tochter.
                Und sie wird erst Betreuung ( sie natürlich ) wenn
                sie ins Grundbuch eingetragen ist...!
                Ich denke, in den nächsten Tagen kriege ich Post
                vom Notar & alles ist schriftlich gemacht.
                Darf gar nicht drüber nachdenken...
                Kann ihm auch nicht den Autoschlüssel wegnehmen !
                SIE läßt ihn doch fahren, bzw. läßt sie sich
                überall hinfahren, sie hatte es ( ironisch gesprochen ) ja nie nötig selbst einen Führerschein zu machen )sie hat ja ihn !
                Vielleicht weißt Du das, sollte es vom Notar
                geschrieben bzw. eingetragen worden sein, alles
                sieht danach aus - habe ich dann noch Möglichkeiten vielleicht zum Gericht zu gehen,
                darauf zu bestehen, daß mein Vater sich einer
                Fachdiagnose unterziehen MUSS !
                Denn ich weiß, NIEMALS hätte oder würde er bei
                vollem geistigen KOPF das Haus ( auf das ICH immerhin ein hohes Darlehn habe ) an diese Person
                überschreiben !
                Buhhh, ich kann nicht mehr schlafen, nicht mehr
                essen, finde keine Ruhe mehr.
                Ich finde einfach KEINE ( rechtliche ) Möglichkeit
                in dieses unglaubliche Treiben einzugreifen.
                Und ich hab Angst, er fährt nachts die Heizung
                hoch, daß ich die Anlage in meiner Wohnung rauschen höre, als hätten wir minus 30 Grad, dauernd brennen alle Lichter im Keller, Garagen,
                Heizungsraum, er wandelt fast jede Nacht rum & ich
                muß sagen, er hat einen Gesichtausdruck, einen
                Blick - da wird es einem ganz anders.
                Als käme er von einem anderen Stern.

                (Vielleicht) hast Du noch einen Rat für mich ?
                Das ist ein wirklicher Alptraum.

                Ganz lieben Dank
                A.Lee

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                • RE: Alzheimer


                  Hallo,

                  oh man, das klingt wirklich nciht gut. Eigentlich ist ein Notar ja dazu da, festzustellen, dass jemand solche Vollmachten noch zu unterzeichnen in der Lage ist. Aber was, wenn diese Frau einen findet, der es trotzdem tut? Ich würde, wenn es soweit kommt, trotzdem einen Rechtsanwalt einschalten. Der müßte dann eine Untersuchung beantragen können.
                  Wenn Ihr Vater zumindest nicht allein Auto fährt, ist das ja schon mal was, aber wenn es hart auf hart kommt, vielleicht sollte man dann mal mit der Polizei reden und denen sagen, dass er nicht mehr in der Lage ist, zu fahren und einen Führerschein zu halten. Damit könnte man die ganze Sache mit amtlicher Untersuchung etc. vielleicht auch in Gang bringen.
                  Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass es doch noch irgendwie zum Guten gewendet werden kann, so man davon überhaupt sprechen kann. Die Krankheit allein ist schon schlimm genug.
                  Doriss

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                  • RE: Altersdemenz


                    Sehr geehrte(r) Frau/Herr Lee,
                    Im Wesentlichen hat Ihnen Doriss die Antworten gegeben. Die Frage nach der Geschäftsfähigkeit bzw. Testierfähigkeit von Dementen stellt sich häufig. Grundsätzlich gilt, daß ein dementer Patient, gerade im frühen aber auch z.T. noch im mittleren Stadium durchaus noch Willenserklärungen abgeben kann, sofern die Verträge überschaubar und einfach gestaltet sind. Auch unter Betreuung stehende Patienten sind nicht automatisch geschäfts- oder testierunfähig. Die Voraussetzungen hierfür sind im Bürgerlichen Gesetzbuch § 104 bzw. § 2229 geregelt. Sie sollten sich einen Rechtsanwalt nehmen, der Sie in Ihrem persönlichen Fall berät. Die Beweislast liegt immer bei Ihnen, da Sie die Geschäfts- bzw. Testierfähigkeit anzweifeln. Insbesondere retrospektiv ist dieser Nachweis oft schwer. Im Zweifelsfall wird immer von einer Geschäfts- bzw. Testierfähigkeit ausgegangen. Sie sollten die entsprechenden Schritte also bald unternehmen. Zur Vorbereitung auf eine gerichtliche Auseinandersetzung bzw. eine Begutachtung ist es daher sinnvoll, Zeugen von Fehlhandlungen im betreffenden Zeitraum, medizinische Atteste, Berichte über Neuropsychologische Testungen und jegliches sonstiges Datenmaterial zu sammeln, welches Aufschluß über das damalige kognitive Leistungsniveau geben kann. Weitere Informationen zu Rechtsangelegenheiten bei Demenzpatienten können z.B. über die Alzheimergesellschaft bzw. Alzheimer-Angehörigeninitiative (siehe Links) bezogen werden. Lassen Sie sich dort u.U. auch beraten.
                    Mit freundlichen Grüssen,
                    Spruth

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