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HILFE -Pflegestufe 3 abgelehnt

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  • HILFE -Pflegestufe 3 abgelehnt

    wie sollte weiter verfahren werden, um die Höherstufung gegenüber der Pflegekasse begründet durchzusetzen. Widerspruch mit Pflegetagebuch ist klar. Bin aber trotzdem für jegliche Infos und Hilfen und Unterstützung dankbar. Habe die Meinung, daß gerade Demenzkranke vom jetzigen Pflegeminutendiktat/Pflegegesetz-,-richtlinien benachteiligt sind. Auch scheint zwischen dem, was dem Gutachter berichtet wird und dem, was dieser der Pflegekasse mitteilt, eine gewaltige Diskrepanz zu sein.


  • Re: HILFE -Pflegestufe 3 abgelehnt


    Und weg ist meine Antwort ... 2. Versuch:

    Hallo, Nane,
    beharrlich bleiben, sofort Widerspruch einlegen, dabei detailliert den Tagesablauf mit all seinen "Highlights" schildern. Das bringt wahrscheinlich mehr als ein Pflegetagebuch.

    So habe ich das jedenfalls gemacht, als der Erstantrag auf Stufe 1 abgelehnt wurde mit der Begründung, dass der Pflegeaufwand täglich nur 17 Minuten betrage! Wir bekamen daraufhin sofort Stufe 2.

    Meine Mutter war damals körperlich noch topfit, sah gepflegt aus (kein Wunder), aber geistig war das ihre allerschlimmste Phase.
    Ich habe geschildert, dass sie ständig überwacht werden musste, Fenster, Türen, Schränke verschlossen, dass immer alles weggeräumt werden musste, weil sie sonst schon mal das Steak fürs Mittagessen im Garten verbuddelte oder nackt zu den Nachbarn lief und Sturm klingelte, bei der Polizei anrief, weil ihr Schwiegersohn sie erschlagen wolle usw.

    So extrem muss es bei dir ja nicht sein, aber der Aufwand für Kontrolle, Anleitung, Motivation ist immer gewaltig, denn es sollen ja noch vorhandene Fähigkeiten gefördert werden, aktivierende Pflege also. Bei den einfachsten Dingen muss man zumindest dabeistehen, Zähnputzen, Deo unter Axel, nicht ins Haar, Klopapier zum Abwischen, nicht zum Toilette verstopfen, nach dem Essen großräumig Patient und Umgebung säubern usw.
    Einkaufen dauert ewig, weil P. mitgenommen werden muss, Spazierengehen, Beschäftigung, Spiele. Auch nachts ständige Bereitschaft, wegen Unruhezuständen usw.
    LG louisanne

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    • Re: HILFE -Pflegestufe 3 abgelehnt


      Herzlichen Dank für deine Antwort, Louisanne !
      Genauso hab ichs geschrieben und mir zusätzlich professionelle Hilfe bei einer gewerblichen Pflegeberatung geholt. Nach deren Ein-schätzung des 1. Pflegegutachtens weist dieses soviele fachliche Mängel auf, daß es schulnotengemäß mit Note 5 zu bewerten wäre. Es wurden demnach zwar alle Fakten richtig aufgeführt, jedoch die falschen Ergebnisse - sprich Minuten berechnet.Schade, daß ominöse Minutenvorgaben über unserer Demenzlieben Leben Einfluß haben. Ich will hier beileibe nicht als geldgierig gelten, aber meiner Meinung nach sollte es nicht angehen, daß diese Arbeit - auch wenn ich sie mit Überzeugung und Liebe mache - durch diese hinterfragenswürdige (aus monetären Gründen der Pflegekassen ?) Methode nicht dementsprechend gewürdigt, entlohnt wird. Bei einem Pflegeheimbezug müsste das Dreifache gezahlt werden bei wahrscheinlich deutlich weniger Eingehen auf Mamas Krankheits-Eigenpersönlichkeit.
      Nochmals ein deutliches Hoch und DANKE für diese o.g. Unterstützung . Sie hat all das in fachlich profundem Widerspruch zusammengefasst ohne dem ich als Laie ziemlich sicher keine Chance gehabt hätte gegen diesen Behördenapparat. Unsere Lieben und somit auch wir wären zusätzlich zu dieser grausamen Krankheit an sich auch durch ihre Sprachlosigkeit und Negieren der tagtäglichen Arbeitsbelastungen vom Pflegegesetz unterbuttert, welche m.E. die Dementen ohnehin aufs äußerste benachteiligt.
      Ich bin gespannt, wies weitergeht.
      Grüße an alle im selben Boot.

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      • Re: HILFE -Pflegestufe 3 abgelehnt


        Zur allgemeinen Information möchte ich mitteilen, daß die Ablehnung der Pflegestufe 3 von der Pflegekasse zurückgenommen und ab dem Zeitpunkt der Antragstellung gewährt wurde. Es war ein harter Kampf und ohne die o.g. Unter-stützung eines professionellen Pflegegutachters wäre es meine Er-achtens gegen diese Übermacht von Bürokratie und Gesetzesvorlagen - die mit Sicherheit berechtigt sein können -nicht zu diesem für uns positiven Ausgang gekommen. Es müssen sich halt gleichwertige " Gegner " gegenüberstehen und nicht David gegen Goliath ! Das Ganze hat zwar 500 Euro gekostet , aber es wars im Sinne und der Nerven wert. Es kann -mit dem Hintergrundwissen, daß ca. 1/3 aller Anträge abgelehnt werden - eigentlich nicht angehen, daß unsere schwerstkranken Lieben dermaßen behandelt werden. Das Krankheitsbild ist doch für jeden einigermaßen Denkenden in seiner Schwere und täglichen Auswirkungen klar erkennbar. Da sollten sich diese Pflegekassengutachter doch nicht hinter ominösen Minutenvorgaben verstecken und vor deren Karren spannen lassen.

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        • Re: HILFE -Pflegestufe 3 abgelehnt


          Zur momentanen Situation bei uns: Leider braucht Mama bei jedwedem Tun ständige 24-stündige Hilfe und Beistand. Nichts geht mehr von alleine. Alles ist Schwerstanstrengung. Sprache praktisch verschwunden. Inkontinent. Extrem stimmungsschwankend. Essen und Trinken mühsam, massiv zeitaufwändig und nur unter Dauerüberwachung einigermaßen realisierbar. Mobilität sehr eingeschränkt- obwohl so wichtig. Es ist deutlich merkbar, daß die Krankheit immer mehr Oberhand gewinnt und die Zeit gegen uns arbeitet. Wir nehmen jeden Tag Abschied.

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