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Trauernachricht sagen oder nicht

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  • Trauernachricht sagen oder nicht

    Habe eine Frage:
    Die Schwägerin meiner Mutter ist gestorben. Mein Vater meinte, dass wir ihr es nicht sagen sollte. Momentan geht es ihr relativ gut im Heim, wo sie ist. Wir befürchten, dass sie die Nachricht nicht richtig begreifen könnte. Beim letzten Besuch des Bruders mit der Schwägerin vor Weihnachten, hat sie auch dise nicht erkannt. Was habt ihr für Erfahrungen?
    Danke.

    die Burgfrau


  • Re: Trauernachricht sagen oder nicht


    Hallo Burgfrau!

    Meine Mutter hat in den letzten Jahren 3-4 Freundinnen verloren, die sie aber auch nicht mehr sicher zuordnen konnte. Die Todesanzeige hat sie nicht erschüttert und auch später war sie wenig berührt, wenn noch mal das Gespräch darauf kam. Aber auch andere Dinge, die wir vielleicht schlimm finden, machen sie nicht nervös.

    Ich denke, es ist aber typbedingt unterschiedlich. Meine Mutter hat sich viel mit Psycholgie beschäftigt und ihre Lebensprobleme auch damit zu bewältigen versucht - was eher zu einer Verhärtung in manchen emotionalen Bereichen führte. Spuren davon sind nun bei der "Bewältigung" von traurigen Nachrichten auch zu sehen.

    Meine Erfahrung: ich rede mit meiner Mutter (vorsichtig) über alles, auch über die Demenz (aber immer mit Hinweis auf die gute Wirkung der Medikamente und Therapien). Das gibt ihr das Gefühl nicht nur ein "Pflegefall" zu sein. Die Lebenserfahrung ist ja trotz Demenz nicht ganz weggewischt. Man kann den Demenzkranken auch manches zumuten, wie z.B. einen auch mal zu trösten, oder einen Rat zu geben. Auch das Nachdenken über das eigene Sterben muss nicht ausgeschaltet sein.

    Kommt eben darauf an, wie sich die Demenz äußert. Ist ja bei jedem anders. Ein sehr emotionaler Mensch wird vielleicht durch solch eine Nachricht aus den Bahn geworfen.

    LG, Eva Franziska

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    Mein Steckbrief (Stand September 2010): Mutter, 86, betreut von mir (Tochter), 52, selbstständig. Keine weiteren Verwandten; Wohnen im selben Haus; Schweregrad: Anfang mittleres Stadium; Verstärkte Auffälligkeiten seit zirka 2006 nach Narkose wegen Arm-OP. Therapie nach Diagnose seit August 2009: Citalopram 20mg, Aricept 5mg, 2x/Woche Krankengymnastik wegen Gang-Ataxie; 1x/Woche tiergestützte Ergotherapie mit Hirnleistungstraining; 1x/Woche Begeitung bei kurzen Spaziergängen mit Gesprächaustausch (diese Dame begeleitet meine Mutter auch zur Physiotherapie und singt oft danach noch mit ihr). Ich versuche hauptsächlich mit Hilfe integrativer Validation (Nicole Richard) die Grundstimmung zu stabilisieren.

    Kommentar


    • Re: Trauernachricht sagen oder nicht


      Hallo Burgfrau,

      wie Eva Franziska schon sagte, ist von Fall zu Fall zu entscheiden. Meine Mutter erschrickt schon wenn ich gähnen muss und sage, ich sei todmüde, hätte viel gearbeitet... etc. und fragt "ist der/die tot? wer ist tot?" Es beschäftigt sie sofort.

      Alle hiermit verbundenen Worte sind bei uns gestrichen und ich erzähle ihr nicht, wenn jemand gestorben ist. Sie vermisst denjenigen nicht und fragt auch nicht danach. Warum soll ich das dann tun.

      Das mit der Wahrheitsliebe finde ich sowieso etwas schwierig. Auf der einen Seite gehe ich in ihre Welt mit hinein und lebe dort mit ihr relativ zufrieden, auf der anderen Seite beharrt z.B. das Pflegepersonal immer wieder darauf zu betonen, "aber das ist doch ihre Tochter", so dass meine Mutter mich entgeistert anstarrt und zustimmt, obwohl ich genau merke, dass sie das nur tut, weil sie meint, das wird von ihr erwartet.

      Machen Sie es so, wie Sie es für richtig halten/fühlen.

      Gruß - Marge



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      Mein Steckbrief (Stand Jan 2011): Mutter (82) wurde betreut von Ehemann (82) und mir (Tochter 55), vollzeitberufstätig. Erste Hirnleistungsstörungen diagnostiziert in 1994. Im März 09 als "mittelschwere" Altersdemenz eingestuft. Medikamente in 2009: 1 x wöchentlich Imap-Spritze, morgens und abends eine Piracetam Tablette. Seit Jan 10: Axura 5 mg morgens. Mit Axura deutliche Verbesserung in Wahrnehmung und Wortfindung. Wir werden wieder mit unseren richtigen Namen angesprochen, auch wenn sie nicht weiß, wer wir sind. Sie formuliert ab und zu wieder ganze Sätze, wenn auch kurze. Seit März 10 wieder mehr Stimmungsschwankungen, Weinen, Angst. Es kommen Rückenschmerzen und dadurch eingeschränkte Beweglichkeit hinzu. Ab 23.03. Fentanyl-Pflaster. Am 28.03. 10 Tage Krankenhaus wegen starker Durchfälle. Ab 06.04. auf mehrmaliges Anraten des Neurologen auf die geronto-psych. Abtlg. Dort bekommt sie Solian. Am 20.04. Umzug in ein Seniorenheim. Weiterhin nur Solian (1/2 morgens und abends), nachts Pipamperonsaft (3 ml), sonst keine Medikamente.

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      • Re: Trauernachricht sagen oder nicht


        Dankeschön an Eva Franziska und marge für eure Antworten. Ich werde sehen, ob sie nach ihrer Schwägerin fragt. Mein Vater hielt es ja auch vorerst für nicht notwendig.

        liebe Grüße
        die Burgfrau

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