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Verwirrt nach OP - "Durchgangssyndrom"

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  • Verwirrt nach OP - "Durchgangssyndrom"

    Hallo,

    wir untersuchen im Rahmen unserer Fachweiterbildung Anästhesie- und Intensivpflege
    Ursachen und alternative Wege zum Umgang mit "Verwirrtheit" nach OP, dem sog. Durchgangssyndrom.
    Falls jemand von Ihnen eine OP mit Intensivaufenthalt hatte, und von seinen Angehörigen evtl. später gehört hat, er/sie war für ein paar Tage "verwirrt", möchten wir Sie bitten, uns Ihre Erfahrungen und Gedankengänge mitzuteilen. Auch interessieren wir uns für Angehörige, wie sie die Situation erlebt haben (Reaktion des Pflegepersonals, ärztlichen Personals) und wie sie selbst mit der Situation umgingen.
    Die Umfrage wird anonym ausgewertet.
    Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

    Manfred Renner


  • Re: Verwirrt nach OP - "Durchgangssyndrom"


    Sehr geehrter Herr Renner,

    dazu habe ich folgendes mitzuteilen:

    Mein Vater wurde Ende 2005 in einem KH in Wilhelmshaven gefäßchirurgisch (Bypass beide Beine) versorgt. Die OP verlief gut, Vaters Geghvermögen wurde gut wieder hergestellt und hält bis heute an.

    Was weniger gut verlief:

    Nach der OP wurde Vater noch in der Intensiv sehr unruhig, riß sich den ven. Zugang heraus und fiel aus dem Bett.
    Bemängelung: Schlechte Überwachung, keine ausreichende Bettsicherung.

    Etwas später - wieder auf dem Zimmer - wusste Vater nicht mehr wo er was - irrte herum und verwechselte sogar den Duschraum mit der Toilette.
    Bemängelung: Schimpfende Schwester, keine ausreichende Post-OP-Betreuung.

    Nach der Entlassung - übrigens zu allen Übel noch mit einer Harwegsinfektion, die hausärztlich via Antibiotika geheilt wurde - deutliche Verbesserung dieser an sich schon hochdemenziellen Problematik. Tests auf Demenz beim Hausarzt blieben zunächst o.B. Demenziell auffällige Symptome setzten dann langsam im Juli 2006 ein (siehe ggf. meinen etwas protkollarischen Thread "Mein alter Herr Eberhard..." in diesem Forum).

    Vor dem Krankenhausaufénthalt zu Weihnachten 2005 war Vater mental noch völlig unauffällig. Nie im Leben hätte ich an eine Demenz gedacht.

    Große Bemängelung: Im KH wurde m.W. kein Neurologe hinzugezogen, der ja v.a. differentialdiagnostisch Mikroschlaganfälle, Narkotikaintoxikation (Isofluran-Billigheimer-Panscherei?), usw. hätte ausschließen müssen.

    Mein Fehler: Nicht die Staatsanwaltschaft informiert zu haben. Zukünftig werde ich das tun.

    Mit freundlichen Grüßen
    Egon-Martin

    Kommentar


    • Re: Verwirrt nach OP - "Durchgangssyndrom"


      Sehr geehrter Herr Egon-Martin!

      Vielen Dank für Ihre schnelle detaillierte Antwort!

      Grüße aus Regensburg
      Manfred Renner

      Kommentar


      • Re: Verwirrt nach OP - "Durchgangssyndrom"


        Hallo fachkurs,
        das von Ihnen eröffnete Thema wurde hier im Forum schon häufiger diskutiert. Über die Suchfunktion können Sie eventuell zu den entsprechenden Threads gelangen. Geben Sie abwechselnd verschiedene Stichwörter/Suchbegriffe ein.

        Ich selbst habe zwar Erfahrungen mit Krankenhausaufenthalten meines demenzkranken Vaters, aber es gingen keine OPs voraus. Die adäquate Betreuung Demenzkranker in Kliniken ist ganz offensichtlich ein großes Problem.

        Ich hoffe, es teilen sich noch andere Forenmitglieder mit.

        LG
        Leona

        Kommentar



        • Re: Verwirrt nach OP - "Durchgangssyndrom"


          Hallo, Manfred
          schlage mich gerademit dem Problem Durchgangssyndrom herum.
          Bei meinem Mann (66) wurde am16.12.09 eine Bypass-OP durchgeführt. Alles war gut verlaufen, er fühlte sich gut. Am 20.12. war er schon etwas merkwürdig, eigentlich klar aber es schlichen sich mal eigenartige Bemerkungen ein, die ich nicht einordnen konnte. Auch war er unruhiger als die Tage zuvor. An diesem Abend hörte ich zum ersten Mal vom Durchgangssyndrom. Aber alles ganz normal, kein Grund zur Sorge.
          Der nächste Tag war ganz schlimm, er mußte fixiert werden und redete nur irreale Dinge und sah Bilder. Aber alles ganz normal, kein Grund zur Sorge!!
          Die nächsten Tage waren besser, aber sehr wechselhaft.
          Am 25.12. wurde er endlich von der Intensivstation auf eine Normalstation verlegt. In der Pflege war das ein Absturz von 100 auf 0.Der Katheter wurde entfernt. Er durfte plötzlich allein zur Toilette oder sich in seinen Stuhl setzen. Betreuung gab es nur nach Klingeln. Aber es gab immer noch verwirrte Phasen. Außerdem war da immer noch eine motorische Unruhe. Er erzählte auch, das er irgendwo rumgelaufen sei und dann "eingefangen" und zurückgebracht wurde. Was daran stimmt, habe ich leider beim Personal nicht rausbekommen.
          Gestern war er wieder mit Katheter in einem Einzelzimmer, konnte laut Schwester nicht Harn lassen. Außerdem Durchfall, soll ja nicht aufstehen wegen Katheter, hat aber versucht auf die Toilette zu kommen, laut seiner Aussage, weil auf Klingeln keiner schnell genug kam.Aber alles ganz normal, kein Grund zur Sorge!
          Ich glaube er gilt jetztdort als Störenfied und Belastung. Die schwester hat mir gesagt, er muß üben, üben. Leider hat sie nicht gesagt was und mit wem. Außerdem meinte die Schwester, er hatte ja schon Schlaganfälle, na sehen Sie!
          Was ich merkwürdig finde ist der krasse Unterschied zwischen Intensivbetreuung und Normalbetrieb.
          Außerdem keine Komunikation mit den Angehörigen, man muß alles mühsam nud mehrmals erfragen. Habe auch noch nie einen Arzt zu sehen oder sprechen bekommen-Feiertage!
          Leider hat vor der OP niemand ein Durchgangssyndrom erwähnt, es trift einen also gänzlich unvorbereitet.
          Sorry für mein langes Gerede, aber es geht mir echt immer im Kopf rum.
          Viele Grüße MaryBat

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          • Re: Verwirrt nach OP - "Durchgangssyndrom"


            So ist es momentan auch bei meiner Großmutter. Sie liegt seit dem 23 in Bad Aibling im Krankenhaus. Sie leidet seit 4 Jahren an Alzheimer Demenz und nach der OP ging es ihr sehr gut. Doch die Tage dannach verstand sie die Welt nicht mehr. Sie vergisst ständig wo sie ist und warum. In der Nacht will sie ständig aus dem Bett. Fragt man sie nach etwas zb wie das Mittagessen war so antwortet sie, dass sie es vorher in den Kühlschrank gestellt hätte was natürlich nicht geht wegen dem Fuß. Auch fällt ihr momentan das Sprechen sehr sehr schwer. Sie verwechselt ständig die Personen sogar Wildfremde mit ihrer Familie.

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