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Tramdol als Antidepressivum?

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  • Tramdol als Antidepressivum?

    Könnte Tramadol - ein Opioid mit vergleichsweise geringem Abhängigkeitspotential (unterliegt nicht dem Betäubungsmittelgesetz, ist aber verschreibungspflichtig) - das Mittel der Wahl sein bei Schmerzen und/oder Depressionen von Alzheimerkranken?

    Ich frage mich das, weil mein Arzt mir Tramadura (Wirkstoff: Tramadol) mitgegeben hatte gegen meine Rückenschmerzen, die Rückenschmerzen aber leider nicht damit ausreichend betäubt werden, dafür aber ein antidepressiver Effekt auftritt, der bei mir weit besser wirkt als Benzodiazepine und auch den Antrieb steigert. Des Rätsels Lösung liegt in der beteiligten serotoninergen und noradrenoergen Wirkung dieses Medikaments. (Zusammen mit Antidepressiva, Benzofiazepinen, L-Tryptophan oder Johanniskraut darf Tramaodol NICHT eingenommen bzw. verwendet werden!). Vielleicht bin ich aber auch nur ein sog. Non-Responder, d.h., jemand, der anders auf dieses Medikament reagiert als gewöhnlich.

    Das könnte man mal mit einem Arzt diskutieren (auf KEINEN Fall einfach ausprobieren!).

    Gruß
    EgonMartin


  • Re: Tramdol als Antidepressivum?


    Nach 6 Tagen zu je 100 mg Tramadol abgesetzt. Keine beeinträchtigenden Entzugserscheinungen. Aber eines fiel mir auf:

    Beim Duschen fiel mir plötzlich der große Stöpsel auf. Wie er da so in der Ecke stand - ganz merkwürdig und etwas befremdent, fast direkt in die Augen stechend. "Dopamin läßt grüßen" kam mir sogleich in den Sinn, denn derartige Kleinigkeiten haben mich sonst noch nie interessiert und daher keine Aufmerksamkeit erhalten. Das könnte ein sehr leichtes und eher unbedeutendes Absetzsymptom sein, was aber bei längerem Gebrauch dieses Medikaments vielleicht bedeutend werden könnte. Das aber würde dann vmtl. heißen, doch lieber Abstand von dieser Substanz bei Demenzen zu nehmen, weil es möglicherweise paranoide Tendenzen, usw. verstärken könnte.

    Keine weiteren Effekte - schon ein Stunde nach diesem komischen Ereignis nichts weiteres.

    Was meinen Sie dazu, Herr Dr. Spruth?

    (Unsereiner als Spekulant denkt ja bei vielen Dingen an den möglichen Nutzen für unsere kranken Angehörigen.)

    Gruß
    Egon-Martin

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    • Re: Tramdol als Antidepressivum?


      Sehr geehrter EgonMartin,

      es gibt m.E. besser wirksamere, verträgliche (v.a. bei älteren Patienten) und mit einem geringeren Abhängigkeitspotential (dieses ist bei Tramadol zwar geringer ausgeprägt aber immerhin vorhanden) verbundene Antidepressiva. Bei der Behandlung von Schmerzen kommt es insbesondere auf Ihre Intensität und Ursache an. Davon abhängig gibt es Stufenschemata. Auf der untersten stehen andere Medikamente als Tramadol, mit denen ich bei leichteren Schmerzen beginnen würde. Insbesondere in der Dauertherapie sollte man übrigens das Risiko des Auftretens eines Analgetika-induzierten Schmerzsyndroms nicht vernachlässigen.

      Mit freundlichen Grüßen,

      Spruth

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      • Re: Tramdol als Antidepressivum?


        Sehr geehrter EgonMartin,

        ich wäre ebenfalls ein Spekulant, würde ich das geschilderte einmalige Ereignis in Zusammenhang mit dem Absetzen des Medikaments in Verbindung bringen. Wahrscheinlicher erscheint mir übrigens, daß es sich, so denn ein Zusammenhang besteht, noch um eine Nebenwirkung handelt. Es handelt sich immerhin um ein Medikament mit zentralen Wirkungen und Nebenwirkungen. Sein Einsatz sollte also nur im hierfür untersuchten Anwendungsspektrum erfolgen.

        Mit freundlichen Grüßen,

        Spruth

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        • Re: Tramdol als Antidepressivum?


          Sehr geehrter Herr Dr. Spruth,

          vielen Dank für Ihre Antworten. Ich hatte nur darüber nachgedacht, was wohl einem Demenzkranken mit mäßigen bis starken Schmerzen und einer depressiven Verstimmung helfen könnte.

          Gruß
          Egon-Martin

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