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Fragen - vielleicht etwas bizzarr

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  • Fragen - vielleicht etwas bizzarr

    Mir fielen folgende – vielleicht etwas bizarre - Fragen ein, um deren Beantwortung (auch spekulativ) ich bitte:

    1. Ist es möglich, sofern eine grundsätzliche Verträglichkeit besteht, vom (erwachsenen) Kind auf ein Elternteil Neuronengewebe (Septum, Hippocampus, Nucleus basalis Meynert, usw.) zu verpflanzen, welches sich dann in das beschädigte Geweben des erkrankten Gehirns integriert und den Verlauf von Demenzen – insbes. AD – verlangsamt, vielleicht sogar ein Stück weit zurückbildet?

    2. Ist es möglich im Gehirn ein Depot mit Acetylcholin anzulegen und diese Substanz mit einer Art von interner Mikroinfusion über die Bahnen zu schleusen, die auch normalerweise dem Transport zu den Zielorten dienen?

    3. Könnte man das Neuronenwachstum durch „gelenkte“ Kanzerogene gezielt anregen und so eine Art gutartigen Pseudotumor erzeugen, der aus Neuronen bestehend sich in den Dienst des Gehirns integrieren würde?

    Es geht mir darum, der Degeneration eine Generation entgegenzustellen.

    Vielen Dank vorab!

    Gruß
    Egon-Martin


  • Re: Fragen - vielleicht etwas bizzarr


    Hallo Egon-Martin,

    wieder einmal ganz interresante Gedankengänge, an denen wir teilhaben können!
    Gibt es dazu noch kein Forschungsergebnisse?


    Wildrose

    Kommentar


    • Re: Fragen - vielleicht etwas bizzarr


      Lieber Egon,
      im Alzheimer Newsletter vom heutigen Tage steht erstmals etwas zu einem Mittel,das gegen Tau-Protein eingesetzt wird. Zitat:

      "Wissenschaftler der University of Aberdeen unter der Leitung von Claude Wischik testeten in Zusammenarbeit mit der Firma TauRx Therapeutics den Wirkstoff Methylthioniniumchlorid. Normalerweise wird dieser als blauer Farbstoff bei Laborexperimenten eingesetzt. Unter dem Medikamentennamen „Rember“ wurde dieser Wirkstoff an 321 Alzheimer-Patienten verabreicht"

      Quelle: http://www.alzheimer-forschung.de/we...tm?showid=1549

      Klick dich mal dahin, falls du die Infos noch nicht hast.

      Gruß Leona

      Kommentar


      • Re: Fragen - vielleicht etwas bizzarr


        Egon, hallo,
        hier rasch den direkten Link:

        http://www.alzheimer-forschung.de/we...tm?showid=1549

        Kommentar



        • Re: Fragen - vielleicht etwas bizzarr


          Liebe Leona,

          Danke für den Link. Ich denke auch, dass man sich mehr auf die Tau-Proteine konzentrieren sollte. Mehr aber noch auf den genetischen Mechanismus, der zu einer Überproduktion dieser Proteine führt. Soweit ich weiß, sind es oft komplexe Kaskaden, die zur Exprimierung eben der Substanzen führen, welche dann als Baumaterial zu den Synapsen gelangen um dort diese u.U. zu verstärken, was sich als Einspeicherung oder Veränderung von Erinnerungen in die daraus entstehenden codierte Netzwerke darstellen. Die spannende Frage lautet daher: Was löst diese Kaskaden aus? Wird daraus ein Selbstläufer, der in Schleifen immer mehr produziert? Es ist wohl auch nicht einfach „nur“ die Überproduktion, sondern ein oder mehrere Mechanismen, welche zu einer sog. Phosphorilisierung der Tau-Proteine führen, die infolge dessen dann zu den Fibrillen (Tangles) führen, die schon der gute alte Alois in seinem Mikroskop gesehen hat.

          Wo nun genau das Methylthioniniumchlorid oder dessen Derivat ansetzt, muss wohl einer fachlichen Studie entnommen werden. Ich habe übrigens in meiner Jugend begeistert mikroskopiert (Heuaufgüsse, Zahnschmelzbakterien, usw.) und dabei u.a. einen Färbestoff namens „Methylenblau“ verwendet – das war vor mehr als 40 Jahren.

          Immerhin: Wieder eine Hypothese mehr und vielleicht ein gangbarer Weg. Vielleicht gibt es ja irgendwo einen neuen Paul Ehrlich, der den Durchbruch schafft.

          Übrigens: Roger PENROSE und Stuart HAMEROFF vermuteten in den Mikrotubuli (als Bestandteil eines Quantenmodells) den „Ort des Geistes“ (bei John Carew ECCELS waren es die präsynaptischen Vesikel, die mit dem Geist – via Quantenprozess - in Verbindung standen). Gerhard ROTH hält das für Unsinn. Tatsächlich gibt es eine große Hürde für das Wirken von Quantenobjekte, die man Dekohärenz nennt. Damit ist der Zusammenbruch der sog. Wahrscheinlichkeitswelle (als solche existiert das Quantenobjekt bis es mit anderen interagiert) gemeint, als dessen Resultat eine nach den sog. Naturgesetzen ablaufende (kausale) Welt entsteht. Wie sehr man sich aber mit dem sich daraus ergebenden Kausalitätsloyalismus wieder dem Laplaceschen Dämon – einer mechanistischen Ansicht, aus der prinzipiell die komplette Vorhersagbarkeit allen Geschehens (weil naturgesetzlich determiniert) resultiert – nähert, dürfte den Vertretern des materialistischen Monismus wohl nicht ganz klar sein (Prä-Heisenbergsche Engführung!). Ich möchte das aber hier nicht weiter vertiefen - ist ja kein Philosophenforum. Bedenklich ist nur, dass man offenbar immer wieder der Versuchung erliegt, die für uns erklärbare Welt für die Welt an sich zu halten. Dabei wird der evolutionsbiologische Befund unserer nur temporären Erscheinungsform mit einem begrenzten Gehirn, welches zudem noch mehr oder weniger stark uralten Programmen aus dem Pleistozän folgt, irgendwie in einer Art unterschwelligem anthropozentrischen Mittelpunktswahn „vergessen“.

          LG
          Egon-Martin

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