Ein schwarzes Loch vor Türen

[Tabecca]

Ich sag dann mal: Hallo

Im vorrigem Jahr habe ich im Fernsehn einen Bricht gesehen, da ging es um Demenzerkrankte in einem Altenheim. Damit die dementen Leute nicht fortlaufen konnten, hat man vor den Türen, wo sie nicht durch sollten, eine matte Folie in schwarz von 1X1m auf dem Boden geklebt.

Dazu meine Fragen:
1. Wer kann mir sagen, in welchem Altenheim das war
2. Wer kann mir sagen, welche Ergebnisse dieser Studie da heraus kanmen

würde mich um eine Antwort freuen

[Adelheid]

Re: Ein schwarzes Loch vor Türen


Hallo, über die Studie kann ich zwar nichts sagen, aber: Meine Mutter wohnt in einer WG für Demenzkranke und dort hat man auch vor den Aufzug bzw. vor die Treppe einen schwarzen Teppich gelegt, eben auch aus dem Grund, ein Weglaufen zu verhindern. Vielleicht ist den Betreuern der WG die Studie bekannt - ich werde mal fragen. Allerdings, meine Mutter stört sich an dem Teppich nicht. Sie hat also offensichtlich nicht das Gefühl, dass dort ein Loch ist.

Grüße von Adelheid

[leona]

Re: Ein schwarzes Loch vor Türen


Hallo Tabecca,
ich kenne die Studie zwar nicht, doch meinen eigenen Beobachtungen nach, könnte das beschriebene Vorgehen durchaus Sinn machen. Ich beobachte bei meinem Vater, dass er bei dunklen Flächen die Beine hebt, als ob er etwas übersteigen wolle - also offenbar nimmt er dort eine Hürde war. Bei spiegelnden Bodenflächen (Fliesen) betritt er den Boden nur sehr zaghaft bzw. gar nicht, weil er damit eine Wasserfläche assoziiert. Ob dies allerdings bei allen Alzheimer Erkrankten so ist, vermag ich nicht zu sagen. Hilfreich wäre, wenn du mir den Link zu der Studie nochmal mitteilen würdest.
Vielen Dank vorab und herzlichen Gruß
Leona

[Jetti]

Re: Ein schwarzes Loch vor Türen


Hallo,
ich kann zwar beide Fragen nicht beantworten, Erfahrungen in verschiedenen Einrichtungen zeigen, dass die Sache funktionieren kann, aber ohne Garantie, dass es wirklich jeden, der weggehen will, davon abhält.

Ich möchte aber eines zu bedenken geben: auf den ersten Blick erscheint es eine gute Idee, da es Demenzerkrankte davon abhält, Räumlichkeiten zu betreten oder zu verlassen.
Allerdings muss man sich klarmachen, dass es aufgrund der Wahrnehmungsbeeinträchtigung funktioniert. Der Mensch mit Demenz hat Schwierigkeiten, die schwarze Fläche als solche zu erkennen, und vermutet entweder ein Loch oder, wie Leona beschreibt, ein Hindernis.
Die vermeintlichen Löcher erschrecken und ängstigen die dementen Bewohner. Will man wirklich mit solchen Methoden arbeiten, gerade bei dieser Krankheit, die sowieso schon so viel Unsicherheit und Ängste mit sich bringt?
Dazu, aufgrund plötzlichen Stehenbleibens oder mangelnder Entfernungseinschätzung ist die Gefahr sehr hoch, das die Leute ins Schwanken geraten, das Gleichgewicht verlieren und stürzen. Dadurch wird das zu einer recht fragwürdige Methode.
Es gibt Einrichtungen, die haben aus diesem Grund die Folien ganz schnell wieder entfernt.

Jetti