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Demenz

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  • Demenz

    Liebe Vera Reinsfelder!
    Ich arbeite seit 10 Jahren in der Altenpflege,erst ambulant und seit 3 Jahren in einem Pflegeheim. Gibt es Hoffnung,daß der Demenzproblematik bald in den Begutachtungen des med. Dienstes Rechnung gertragen wird?Wir haben so viele an Demenz erkrankte Bewohner auf Station-der Zeitaufwand für Körperpflege, Nahrungseigabe und Orientierungshilfe(nur als Beispiele) ist unermeßlich.Leider erlebe ich oft,daß bei einstufungen nur die Standardzeiten und -häufigkeiten berücksichtigt werden.Dadurch verbessert sich aber der Stellenschlüssel nicht,was dringend nötig wäre,um die Bewohner angemessen versorgen zu können.Also- wissen Sie vielleicht,ob dieses Problem bald angepackt wird? Vielen Dank!


  • RE: Demenz


    Hallo,

    das Thema Demenzerkrankung ist immer wieder ein hitziges Diskussionsthema bei den Einstufungsgutachten des medizinischen Dienstes. Es bleibt schwierig bei einer Demenzerkrankung sogenannte Einstufungsrichtlinien festzusetzen. Aus ihnen ergeben sich die Pflegezeiten und somit die dementsprechende Pflegstufe. Wissenschaftlich wird zur Zeit am sogenannten „Dementia care mapping“ gearbeitet, welches beinhaltet inwieweit sich die Bewohner in ihrer Umgebung wohl fühlen. Dies setzt ein mehrwöchiges Beobachten eines wissenschaftlichen Mitarbeiters voraus. Aus diesen Beobachtungen wird ein Durchschnittswert ermittelt, welcher Aufschluss darüber gibt, ob es in der jeweiligen Einrichtung Verbesserungsbedarf und/oder –möglichkeiten geben kann. Jedoch spricht man hier von der sogenannten Kann-Richtlinie. Sie bedeutet, dass die jeweilige Einrichtung eine Empfehlung der Verbesserung erhält, sie diese jedoch nicht befolgen muss. Häufig scheitern diese Umsetzungsvorschläge an finanziellen Aspekten. Demnach wird sich selten etwas am vorhandenen Stellenschlüssel verändern.
    Um jedoch bei den Einstufungsgutachten das Thema Demenz mit hinein zu bringen, ist es sinnvoll bei einem anstehenden Gutachten die Bezugspflegeperson mit hinzuzuziehen. Eine gewisse kreative Beschreibung der pflegerischen Tätigkeit kann eine höhere Anrechnung der Pflegezeit ausmachen. Z.B. könnte der Gutachter darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Bedürfnis der Kommunikation berücksichtigt wird, denn nur so kann eine aktivierende Pflege eines Demenzkranken durchgeführt werden. Dadurch jedoch das der Pflegebedürftige immer wieder von der eigentlichen Verrichtung abschweift und die Anleitung der Pflegekraft demnach mehrmals erklärt und wiederholt werden muss, dauert die morgendliche Grundpflege länger. Oder eine Argumentation bezogen auf Toilettentraining, in dem z.B. erklärt wird, dass ein mehrmaliger täglicher Toilettengang aufgrund dessen notwendig ist, weil der Bewohner/Patient jegliche Inkontinenzartikel nicht toleriert.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Vera Reinsfelder

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    • RE: Demenz


      Liebe Vera Reinsfelder!
      Danke für die schnelle Antwort.Im Punkt ,,Kreativität" sind wir (glaube ich) schon ganz gut. Auch die Bezugspflegekräfte sind bei der Ein- oder Höherstufung anwesend.Leider kommt es auch darauf an ,welcher Gutachter da ist-manche gehen streng nach Vorschrift,andere wieder reagieren gut auf den kreativ beschriebenen Pflegeprozeß.Zum ersten Teil ihrer Antwort kann ich leider nichts sagen,da fehlt mir der Einblick,
      Ich erlebe nur die Arbeit und habe manchmal das Gefühl,dem allen nicht mehr gewachsen zu sein.Besonders hart trifft es mich immer,wenn Bewohner nicht mehr schlucken können oder einem das essen wieder entgegenspucken,eine PEG-Versorgung durch Patientenverfügung oder Betreuerentscheidung aber nicht möglich ist. Man sieht als Pflegekraft also wirklich beim verhungern zu und kann nichts,aber auch gar nichts tun. Dann gibt es noch so geniale Hausärzte die in so einem Fall wie eben beschrieben sich nicht einmal sehen lassen,sondern telefonisch mindestens 1500 Kalorien/Tag anordnen.Ja wie soll denn das gehen? Da hab ich dann immer nur noch Fragezeichen im Kopf.
      Nun gut man könnte ohne Ende diskutieren. Glück ist glaube ich ist auch ,das wir gut im Team überalles reden können.Danke nochmal für ihre Antwort! viele Grüße und auch Ihnen viel Kraft zum Durchalten!

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