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Pflegestufe wegen Angstzustände??

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  • Pflegestufe wegen Angstzustände??

    Mich beschäftigt seit gestern eine Frage und die wollte ich hier mal reinstellen:

    Meine Freundin hat ihre Mutter ins Pflegeheim geschafft, weil sie "Angstzustände" hat und ich kann das irgendwie nicht nachvollziehen! Mir kommt es eher so vor, als wollten sie und ihr Mann einfach ihre Ruhe haben, sie reisen gerne und unternehmen viel und die Oma ist wohl nur im Weg.
    Die alte Dame ist seit Jahren verwitwet (83 J. alt) und wohnte im gleichen Haus wie ihre Tochter mit Familie! Sie benötigt keinerlei häusliche Pflege, sie kann nur nicht mehr alleine ins Einkaufen fahren, aber wer kann das noch in dem Alter! Nun wurden aber aus den Angstzuständen oft Panikattacken, so dass schon 3-4 Mal der Notarzt geholt werden musste. Jetzt war die Dame in kurzen Abständen 2 x im Krankenhaus, da sie dann immer keine Luft mehr bekommt und nun wurde sie gleich vom Krankenhaus ins Pflegeheim verfrachtet!
    Ich habe meine Freundin gefragt, ob sie sich das denn leisten könnte, aber sie meinte, sie beantragen nun eine Pflegestufe für sie.
    Da ich selbst eine pflegebedürftige Mutter mit Pflegestufe I habe, weiß ich, dass es in erster Linie auf die Hilfebedürftigkeit in punkto An- und Auskleiden, Abwaschen, Essen kochen, Haushalt führen usw. ankommt. Das kann die Mutter meiner Freundin aber noch alles selbst. Im Gegenteil, sie hat ihrer Tochter sogar die Wäsche gebügelt und mittags gekocht! Auch ist sie z. B. nicht - wie meine Mutter - inkontinent, was auch sehr viel ausmacht bei der Beurteilung ob Pflegestufe ja oder nein! Meine Freundin meinte auch: "Na ja, sie vergisst auch öfter mal was in letzter Zeit", aber meine Mutter hat eine Demenz und ich kenne sehr wohl den Unterschied zwischen Vergesslichkeit und angehender Demenz! Meine Mutter ruft z. B. mitten in der Nacht bei mir an und sucht meinen Vater, der schon 3 Jahre verstorben ist! Und trotzdem versuchen wir ihr so lange wie möglich ein Heim zu ersparen!
    Ich kann mir deshalb fast nicht vorstellen, dass man wegen Angstzuständen oder auch Panikattacken eine Pflegestufe bekommt!? Ob es der MdK nicht auch so sieht, dass die Tochter einfach nur ihre Ruhe will und die Mutter abschiebt?? Was meint ihr? Bei psychischen Erkrankungen könnte man es doch auch erst mal mitTabletten versuchen oder?

    LG
    P.


  • Re: Pflegestufe wegen Angstzustände??


    Hallo

    "Meine Freundin hat ihre Mutter ins Pflegeheim geschafft, weil sie "Angstzustände" hat und ich kann das irgendwie nicht nachvollziehen! Mir kommt es eher so vor, als wollten sie und ihr Mann einfach ihre Ruhe haben, sie reisen gerne und unternehmen viel und die Oma ist wohl nur im Weg"

    Also, alte Menschen haben keine Lobby.
    Wenn jemand aus dem Umfeld behauptet, sie hat Angstzustände und Panikattaken,wird demjenigen erstmal geglaubt.

    "Die alte Dame ist seit Jahren verwitwet (83 J. alt) und wohnte im gleichen Haus wie ihre Tochter mit Familie! Sie benötigt keinerlei häusliche Pflege, sie kann nur nicht mehr alleine ins Einkaufen fahren, aber wer kann das noch in dem Alter! Nun wurden aber aus den Angstzuständen oft Panikattacken, so dass schon 3-4 Mal der Notarzt geholt werden musste. Jetzt war die Dame in kurzen Abständen 2 x im Krankenhaus, da sie dann immer keine Luft mehr bekommt und nun wurde sie gleich vom Krankenhaus ins Pflegeheim verfrachtet!"

    Da diese Menschen ja alt sind und alles etwas langsamer geht,sind sie auch sehr gut zu manipulieren.
    Wer weiss,warum sie Angstzustände hat.

    "Ich habe meine Freundin gefragt, ob sie sich das denn leisten könnte, aber sie meinte, sie beantragen nun eine Pflegestufe für sie."

    Wenn die Kinder sich sicher sind,daß sie nichts dazubezahlen müssen(1400 Euro sind frei)können sie Ihre Mutter sehr wohl auf Stadtskosten entsorgen.

    "Ich kann mir deshalb fast nicht vorstellen, dass man wegen Angstzuständen oder auch Panikattacken eine Pflegestufe bekommt!? "

    Wegen Angstzustände wahrscheinlich nicht.
    Aber sie kommt deswegen ins Krankenhaus und wird ruhiggestellt.
    Dann sind sie dermaßen abgestumpft, das sie z.B. nicht mehr wissen, ob sie auf Toilette müssen.
    Oder sind so erschöpft,das sie viel schlafen und so nicht viel vom Tag mitbekommen.Dadurch verändert sich automatisch der Tag-Nachtrythmus.Dies ist aber im Heim problematisch,da soll Ruhe und Ordnung sein.Und gerade die Nachtschwestern sind oft absolut überfordert.

    "Ob es der MdK nicht auch so sieht, dass die Tochter einfach nur ihre Ruhe will und die Mutter abschiebt?? Was meint ihr? Bei psychischen Erkrankungen könnte man es doch auch erst mal mitTabletten versuchen oder?"

    Der MDK richtet sich nachdem,was ihm zugetragen wird.
    Und in ihrem Fall,nicht nur nach der Tochter sondern das Heim wird auch seine Aussage dazu machen.
    Ist sie z.B.unruhig,weil sie nach Hause will,ist die Tatsache der Panik bestätigt.

    Ich habe festgestellt,alles ist machbar.

    gruß Lieschen

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    • Re: Pflegestufe wegen Angstzustände??


      hi penelope,

      ich kann es mir nicht vorstellen dass der mdk so schnell eine pflegestufe genehmigt. dem mdk ist es auch egal ob jemand seine angehörigen abschieben will.

      letztendlich kann ich dir deine fragen natürlich nicht mit sicherheit beantworten. normalerweise werden die betroffenen (patienten) erst mal selbst befragt. anhand der antworten entscheidet der mdk dann.

      die angehörigen sollten ein pflegetagebuch führen in dem alle tätigkeiten mit zeitangeben aufgelistet sind. um eine pflegestufe zu erhalten muss eine bestimmte stundenzahl erreicht werden. es zählen aber nur bestimmte tätigkeiten, diese sind je nach "erkrankung" auch unterschiedlich.

      gruß

      wusselinchen

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      • Re: Pflegestufe wegen Angstzustände??


        hi lieschen,

        ich muss dir in einigen punkten widersprechen.

        menschen mit panikattacken werden nicht grundsätzlich ruhiggestellt. allenfalls als notfallreaktion. danach sollte eine psychtherapie erfolgen.

        allerdings ist in dem alter von 83 jahren eine richtige therapie wohl nicht mehr richtig erfolgreich.

        der mdk wird mit sicherheit mit der betroffenen 83 jährigen frau reden. und sich danach ein urteil bilden. denn es ist im interesse des mdk das zugestehen einer pflegestufe so lange wie möglich zu hinaus zu zögern.

        immer wieder beschweren sich nämlich angehörige von wirklich bedürftigen über diese vorgehensweise des mdk.

        meist wird der erste antrag abgelehnt und es muss widerspruch eingelegt werden innerhalb einer bestimmten frist.

        allerdings weiß ich nicht ob die kriterien einer pflegestufe, vom heim beantragt, anderst sind.

        gruß

        wusselinchen

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        • Re: Pflegestufe wegen Angstzustände??


          Hallo und danke für die Antworten!

          Meine Freundin möchte ich im Moment gar nicht fragen, ob ihre Mutter nun schon als Pflegefall eingestuft wurde, da wir uns fast ein wenig in die Haare bekommen haben wegen der schnellen Abschiebung ihrer Mutter ins Heim!

          Ich fragte meine Freundin auch, warum sie es denn nicht erst einmal mit der Einweisung in eine psychathrische Klinik probiert hätten, denn meine Mutter wurde dort z. B. super auf ihre Demenz und teilweisen Verwirrtheitszustände medikamentös eingestellt, aber meine Freundin meinte nur:" Nein, das bringt auch nichts sie jetzt mit Tabletten voll zu pumpen und seit sie im Heim ist hatte sie auch keine Panikattacke mehr! Sie es jetzt dort besser aufgehoben, da sie ja keine Minute mehr alleine sein wollte und das hat sie jetzt im Heim!" (Wie gesagt, meine Freundin wohnt im gleichen Haus und geht nur 4 Std. täglich arbeiten, eigentlich müsste sie vom Finanziellen her GAR NICHT arbeiten, aber ihrer Mutter zuliebe müsste sie vielleicht auf die eine oder andere Freizeitaktivität verzichten und so ist man halt schnell bei der Sache die Eltern abzuschieben! Ich finde das ganz furchtbar und habe ihr das auch unverblühmt so gesagt! Meiner Schwester und mir haben schon mehrere Ärzte und Pflegekräfte geraten unsere Mutter ins Heim zu geben und wir denken auch oft, dort wäre sie besser aufgehoben, aber solange es zu Hause noch machbar ist und ich würde es nie übers Herz bringen, meine Mutter "gegen ihren Willen" ins Pflegeheim zu geben! Und im Moment sträubt sie sich noch mit Händen und Füßen und ich denke, auch ein alter Mensch hat noch das Recht auf einen eigenen Willen. Es sei denn, sie wird eine Gefahr für sich selbst (zwischendurch behauptet sie nämlich auch schon mal, dass ihr verstorbener Mann bei ihr im Wohnzimmer sitzt!) Ich denke wir haben als Kinder einfach auch die Pflicht uns für die Eltern, die ja in diesem Alter sowieso nur noch ein paar Jährchen vor sich haben, auch mal ein paar Opfer zu bringen! Meine Freundin rennt fast jeden Sonntag in die Kirche und ich kann nicht nachvollziehen, wie man trotzdem so herzlos sein kann! Ihre Mutter hat sich ihrem Schicksal gefügt, zu einer Bekannten, welche sie besucht hat, sagte sie nur: "Na ich will ja keinem zur Last fallen". Hört sich für mich nicht so an, als wäre sie gerne dort. Wie gesagt, bis auf diese Panikattacken hat sie keinerlei körperliche Beschwerden!

          LG
          P.

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          • Re: Pflegestufe wegen Angstzustände??


            hi penelope,

            ich habe große achtung vor den kindern die ihre eltern zu hause pflegen.

            ich denke aber auch dass viele es einfach nicht können, ob sie nicht wollen sei mal dahin gestellt.

            pflege zu hause ist sehr anstrengend und belastend. manchmal ist wirklich die bessere alternative die lieben in ein altenheim zu geben. dann mit viel kraft dort nach den angehörigen schauen und sich um sie kümmern. bei vielen angehörigen ist es dann so dass sie viel entspannter sind und mit gestärkten nerven es viel weniger konfliktpunkte gibt.

            keiner kann in deine freundin hinein schauen und urteilen wieso sie diesen weg gegangen ist.

            umgekehrt natürlich auch, keiner kann in dich/ euch hinein schauen und deine/ eure motivation für die pflege der eltern sehen.

            falls deine freundin die pflege nicht übernehmen kann ist es für die mutter sicher besser im altenheim versorgt zu werden. denn pflege zu hause kann oft zu gegenseitigen agressionen führen. die panikattacken der mutter deiner freundin stehen vielleicht sogar dafür.

            akzeptiere die entscheidung deiner freundin, es wäre doch sicher sehr schade wenn eure freundschaft daran zerbrechen würde.

            gruß

            wusselinchen

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