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Bronchitis und Kortison

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  • Bronchitis und Kortison

    Hallo,
    Vor 5 Wochen hatte ich zuletzt eine heftige Bronchitis und musste Antibiotika nehmen. Vor 3 Wochen hatte ich nach sehr langer Wartezeit meinen ersten Pneumologen Termin und nehme seither Duoresp und sollte auch noch Montelukast nehmen (hab aber Angst vor den NW) nun habe ich seit gestern schon wieder den nächsten Infekt, der mir gleich schon wieder in die Lunge gerutscht ist. Was kann ich nur tun? Ist dann Kortison Spray nicht schädlich? Mindert das nicht die Abwehrkräfte in der Lunge? Ich kann doch nicht alle 4-5 Wochen Antibiotika nehmen?
    Vielen Dank im voraus
    Kala


  • Re: Bronchitis und Kortison

    Hallo,

    leider schreiben Sie nicht aus welchem Grund Ihnen Ihr behandelnder Pneumologe das Duoresp und Montekulast verordnet hat.
    Ich gehe aber davon aus, dass bei Ihnen ein Asthma bronchiale vorliegt. Leider ist es - vor allem beim nicht oder schlecht therapierten Asthmatiker so, dass eine erhöhte Infektanfälligkeit vorliegt, da das Immunsystem bereits durch das Asthma geschwächt ist.

    Asthma ist eine chronische, d.h. dauerhafte Erkrankung. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Atemwege ausgelöst durch unterschiedliche Reize wie z.B. Allergien. Ein Asthma äussert sich zumeist durch Husten, pfeifende Atmung, Luftbeschwerden, Kurzatmigkeit und Engegefühl in der Brust.

    Die Basistherapie des Asthma besteht aus regelmässiger, meist 2x täglicher Einnahme eines Kortisonsprays zur Bekämpfung der Entzündung.
    Die Angst vor Nebenwirkungen durch Kortison ist bei vielen Menschen groß aber nach dem heutigen Stand der Forschung meist unbegründet.

    Wenn das Kortison über Dosieraerosolen oder andere Inhalationssysteme inhaliert wird, gelangt es direkt an den richtigen Ort, nämlich an die Schleimhäute der Bronchien in der Lunge. Hier reichen schon sehr niedrige Dosen im Mikrogramm-Bereich, um die Verbesserung der Krankheitssymptome zu erreichen. Im Vergleich zu Kortisontabletten die man früher zur Behandlung von Asthma als Therapie eingesetzt hat, gelangt also fast kein Wirkstoff mehr ins Blut.

    Die regelmäßige (meist jeden Morgen und jeden Abend inhalieren) und vor allem auch richtige Einnahme der Medikamente ist dabei sehr wichtig.

    Nach dem Inhalieren des Kortisons ist es sinnvoll zu trinken, etwas zu essen oder die Zähne zu putzen, damit Wirkstoffreste nicht im Mund verbleiben, denn bei empfindlichen Menschen kann sich hierdurch ein Mundsoor (Pilzbefall) bilden.

    Die Wirkung eines inhalativen Kortison tritt oft erst nach bis zu 14 Tagen ein.

    Kortison ist das wirksamste Medikament, um den Entzündungsreaktionen beim Asthma bronchiale (der eigentlichen Basis der Erkrankung also) entgegen zu wirken.

    Erfolgt nur eine unregelmäßige Einnahme oder der Wirkstoff gelangt durch eine falsche Inhalationstechnik nicht ausreichend an den Wirkort (in die Atemwege), verschlechtert sich das Krankheitsbild immer mehr.

    Duoresp ist ein Kombinationsspray mit den Inhaltsstoffen Budesonid und Formoterol. Das Budesonid ist ein Kortison, das Formoterol ein Beta-2-Symptatomimetikum d.h. ein langwirksamer Atemwegserweiterer.
    Montelukast dagegen ist ein antiasthmatischer und entzündungshemmender Wirkstoff aus der Gruppe der Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten und beinhaltet kein Kortison.

    Zur Behandlung Ihres - vermutlich - Asthma ist es also unerlässlich das Duoresp (Kortisonspray) einzunehmen. Wenn dieses stabil ist, wird sich vermutlich auch Ihr Immunsystem stabilisieren.

    Ob eine Einnahme eines erneuten Antibiotikums notwendig ist sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt klären, da dieser ggf. zuerst eine Sputumuntersuchung durchführen möchte um festzustellen ob auf Antibiotika sensibel reagierende Bakterien Ihre Beschwerden verursachen oder die Beschwerden anders behandelbar sind.

    Mit freundlichen Grüssen

    Thomas Hagen

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    • Re: Bronchitis und Kortison

      Sehr geehrter Hr. Hagen,
      vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich habe vorwiegend ein allergisches Asthma, reagiere aber auch auf Kälte, Infekte, starke Gerüche --- das aber erst seit einem postoperativen Lungenödem 2012 und seit einem schweren anaphylaktischen Schock August 2016 hat sich meine Lunge nochmals verschlechtert und irgendwie nicht richtig erholt.
      Meine Angst war, dass sich meine Infektanfälligkeit nochmals durch das Cortisonspray verschlechtert hat. Und ich war mir nicht sicher, ob es kontraindiziert ist ein Cortisonspray zu nehmen, wenn man einen starken Infekt hat. Hab es aber trotzdem weitergenommen.
      Vor dem Montekulkast habe ich hauptsächlich Angst, weil ich seit dem anaphylaktischen Schock unter starken Ängsten leide und das Montekulkast als mögliche NW Ängste, Depressionen, Aggressionen machen kann (steht im Beipackzettel). Meine Angst ist jetzt, dass wenn eh schon Ängste bestehen, diese durch das Montekulkast noch verstärkt werden und das kann ich nicht gebrauchen. Ich kann dieses Medikament erst einnehmen, wenn meine Ängste wieder weg sind.

      Nun habe ich eigentlich erst Ende Januar den nächsten Termin bei der Pneumologin, aber ich fürchte ich muss mir nochmal eher einen Termin geben lassen. Denn ich brauche mindestens 3 Mal täglich Berodual (jetzt mit meinem Infekt) und mein Peak Flow, den ich auch erst seit 3-4 Wochen messe, ist frühmorgens höchstens bei 200, ich wache mit Atemnot auf. Aber vor dem Duoresp bin ich nachts mehrmals mit Atemnot aufgewacht, da hat sich auch schon etwas verbessert. Nach Berodual und Duoresp ist der Wert dann bei 350 oder 400, sofern ich keinen Infekt habe.
      vielen Dank nochmal
      mit freundlichen Grüßen
      Kala

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