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Verschlechtertes Asthma, neues Medikament

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  • Verschlechtertes Asthma, neues Medikament

    Sehr geehrter Herr Dr.,
    ich wende mich Heute mit ein paar Fragen und Problemen an Sie. Ich bin männlich und 35 Jahre alt. Ich leide seit 13 Jahre an bronchial Asthma und davor bereits jahrelang an chronischen Schnupfen und Polypen. Dadurch hatte ich mehrere OP´s an der Nase mit sog. Fensterungen der Nebenhöhlen und Polypen entfernen. Mit 22 Jahren trat dann der sog. Etagenwechsel ein und ich bekam schlecht Luft. Mein Arzt stellte mich dann auf Symbicort ein und ich war an und für sich die Jahre gut eingestellt. Die letzten 3 Jahre wurde es leider stets schlechter und mein Notfallspray wurde desöfteren eingesetzt. Die letzten beiden Jahre nahm ich morgens 2 Hub Symbicort 160/4,5 und abends einen Hub. So richtig gut war es aber damit nicht. Bei meinem letzten Arztbesuch beim Pneumologen habe ich den NO-Test gemacht und da hatte ich einen Wert von 46 ppb. Ich hatte mich damit noch nicht wirklich beschäftigt - scheint aber ein nicht so gutes Ergebnis zu sein. Daraufhin bekam ich von meiner Ärztin ein neues Medikament, den Atmadisc Forte 50/500, jeweils morgens und abends einen Hub. Das nehme ich nun seit ca. 70 Tagen und ich finde, dass meineaAllgemeine Situation nicht besser ist, sondern ich muss zusätzlich so gut wie jeden Tag noch mein Notfallsprax nehmen. Es ist nicht so, dass ich einen Anfall habe, nein ich habe das Gefühl, ich bekommen "schlecht" Luft. Meist in den Abendstunden zw. 8 und 9. Unabhängig davon, ob ich Atmadisc schon inhaliert habe oder nicht. Ist das Normal (weil bei Symbicort ja immer noch ein kuzzeitiges Medikamt enthalten ist, welches auch kurzfristig wirkt?!). Mit Symbicort fühlte ich mich besser aufgestellt, obwohl es von der Einzeldosis her ja weniger Wirkstoff hat. Die Dosis, die ich jetzt Atmadisc nehme ist ja schon sehr hoch - was kann ich tun, dass es langfristig nicht noch schlechter wird? Ich versuche bereits schon Ausdauersport zu machen, v. a. Fahrrad fahren oder joggen - beides ist grad im Anfangsstadium sehr schwer. Im Moment mache ich auch nichts, weil es mir grad nicht so gut geht.
    Zur Erklärung noch, ich habe sozusagen weiterhin den Samter Trias. Ich reagiere auf ASS und aus diesem Grund wurde ich vor 6 Jahren desaktiviert und nehme seitdem tgl. 300 mg ASS. Meiner Nase, also Geruchs- und Geschmackssin geht es dadurch viel besser und die Polypen wachsen nicht mehr nach. Nur leider habe ich solche Probleme mit dem Athma.
    Ich wende mich heriüber an Sie, da die Ärztin nicht wirklich viel Zeit hat, in unserer Landeshauptstadt gibt es grad mal 2 Asthmaärzte und ich im Moment nicht wirklich weiter weiß. Wenn der Text zu lang ist, sorry, aber ich wollte lieber etwas genauer schreiben als etwas wichtiges zu vergessen!

    Vielen Dank schonmal vorab...

    Michael


  • Re: Verschlechtertes Asthma, neues Medikament


    Hallo,

    Erst einmal ist Ihr NO Wert in der Tat erhöht. Der Normwert beim Erwachsenen liegt bis 25 ppb. Dieser Wert ist sehr gut geeignet um die Höhe einer Einstellung bewerten zu können und die Wirksamkeit im Verlauf unter der Therapie beurteilen und ggf. anpassen zu können. Dieser Wert steht aber nur für das inhalative Kortikosteroid.

    Sicherlich hätte ich auch wie die Kollegin ein Präparatewechsel mit anderen Inhaltsstoffen versucht, da durchaus auch bei jahrelangem Gebrauch eines Medikamentes die Rezeptoren evtl. nicht mehr genügend ansprechen.
    Sicherlich ist es auch so, dass der bronchienerweiternde Stoff Formeterol im Symbicort schneller anspricht als der Bronchodilatator im Viani/ Atmadisc.
    Bei regelmäßiger Anwendung von Viani macht sich dieses i.d.R. nicht bemerkbar.
    Die Frage ist nun, was hat dazu dass Sie einst gut eingestellt jetzt Beschwerden haben?!
    Haben Sie evtl. neue Allergien dazubekommen? Wohnungswechsel? Oder was machen Sie beruflich? Haben Sie evtl. neue Haustiere? Ich hoffe nicht, dass Sie als Asthmatiker rauchen? Hat evtl. Ihre Infektanfälligkeit zugenommen?
    Asthma ist durch 3 Komponenten charakterisiert.
    Verkrampfung der Bronchien
    Entzündung (messbar durch die NO Messung)

    Kommentar


    • Re: Verschlechtertes Asthma, neues Medikament


      Hallo,

      Erst einmal ist Ihr NO Wert in der Tat erhöht. Der Normwert beim Erwachsenen liegt bis 25 ppb. Dieser Wert ist sehr gut geeignet um die Höhe einer Einstellung bewerten zu können und die Wirksamkeit im Verlauf unter der Therapie beurteilen und ggf. anpassen zu können. Dieser Wert steht aber nur für das inhalative Kortikosteroid.

      Sicherlich hätte ich auch wie die Kollegin ein Präparatewechsel mit anderen Inhaltsstoffen versucht, da durchaus auch bei jahrelangem Gebrauch eines Medikamentes die Rezeptoren evtl. nicht mehr genügend ansprechen.
      Sicherlich ist es auch so, dass der bronchienerweiternde Stoff Formeterol im Symbicort schneller anspricht als der Bronchodilatator im Viani/ Atmadisc.
      Bei regelmäßiger Anwendung von Viani macht sich dieses i.d.R. nicht bemerkbar.
      Die Frage ist nun, was hat dazu dass Sie einst gut eingestellt jetzt Beschwerden haben?!
      Haben Sie evtl. neue Allergien dazubekommen? Wohnungswechsel? Oder was machen Sie beruflich? Haben Sie evtl. neue Haustiere? Ich hoffe nicht, dass Sie als Asthmatiker rauchen? Hat evtl. Ihre Infektanfälligkeit zugenommen?

      Asthma ist durch 3 Komponenten charakterisiert.
      Verkrampfung der Bronchien
      Entzündung (messbar durch die NO Messung)
      und durch Verschleimung

      Falls Sie verschleimt sind können natürlich inhalative Medikamente nicht wirken, da sie nicht durch kommen.
      In solch einem Fall sollte man an die Verordnung eines Inhaliergerätes (Pariboy) denken.
      Inhalationen mit isotonischer Kochsalzlösung führen nicht nur zu einer Verbesserung der Sekretolyse sondern befeuchten auch die Schleimhäute. Austrocknung der Atemwege durch Klimaanlagen, Winterzeit oder zu wenig trinken, stellen ein ernst zu nehmendes Problem bei Asthmatikern dar.

      Eine weitere Möglichkeit ist noch, dass Ihr Desaktivierungsschutz evtl. nicht mehr wirkt.
      Evtl. muss darüber entschieden werden, ob eine Rehamaßnahme eine Besserung und Stabilisierung Ihres Asthmas verspricht.

      Ich hoffe ich konnte Ihnen einige Anregungen geben. Sie sollten aber auch noch einmal mit Ihrer Lungenfachärztin sprechen.

      Mit besten Grüßen
      Thomas Hagen

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      • Re: Verschlechtertes Asthma, neues Medikament


        Hallo Michael,

        ich kann deine Situation gut nachempfinden da ich auch Samter Trias habe.
        Ich wollte fragen ob dir bekannt ist, dass auch in sehr vielen Lebensmitteln ASS enthalten ist und das, je nachdem was man gegessen hat, sich das auch auf das Asthma auswirken kann.
        Ich besitze umfangreiche Unterlagen über die Ernährung und die Erkrankung. Wenn ich dir diese zur Verfügung stellen soll, dann melde dich einfach per PN.

        Hast du mal probiert dich an die Klinik DAVOS zu wenden?
        Wenn nein, kann ich auch das nur empfehlen. Ich war zwar selbst noch nicht dort aber diese Klinik soll einer der besten Anlaufstellen für Morbus Widal/Samter Trias sein.

        Ich hoffe du findest einen Weg das Asthma noch besser in den Griff zu bekommen.

        Katzenauge

        Kommentar



        • Re: Verschlechtertes Asthma, neues Medikament


          Hallo Herr Hagen,

          erst einmal rech herzlichen Dank für Ihre ausführliche Mail und das Sie sich Zeit genommen haben, meine Fragen zu beantworten. Das ist heutzutage nicht selbstverständlich!
          Nein ich rauche natürlich nicht und das habe ich auch noch nie getan, zumal ich ja früher Leistungssport betrieben habe. Ich versuche auch so gut wie es geht mich sportlich zu betätigen, weil ich dabei bemerkt habe, dass meine Beschwerden dadurch besser werden und ich besser Luft bekomme.
          Sie meinen mit regelmäiger Anwendung des Viani/Atmadisc sprechen meine Bronchien besser an?
          Ich grüber natürlich auch darüber, was dazu geführt haben kann, dass sich mein Asthma verschlechter hat? Allergie? Ja ich habe eine Allergie gegen Frühblüher, Spätblüher, Bäume, Sträucher aber v. a. Gräser. Seit 4 Jahren mache ich dazu eine Hyposensibilisierung, lasse mich 1/mtl. spritzen. Das führte zu einer sehr guten Verbesserung meiner damaligen Beschwerden im Sommer und Frühjahr. Ich habe nicht festgestellt, dass ich eine neue Allergie dazu bekommen habe. Achja und Alkohol meide ich auch, da sich Alkohol mit meiner Nase nicht gut vertragen hat.
          Einen Wohnungswechsel gab es auch nicht. Beruflich arbeite ich sowohl im Büro als auch im Außendienst und Stress habe ich in meiner Position ab und zu schon. Haustiere habe ich keine neuen, bis auf unseren Vogel, den ich aber bereits 8 Jahre habe. Früher, vor meiner Desaktivierung mit ASS, war ich sehr infektanfällig - das hat sich aber danach schlagartig verbessert. Aktuell habe ich nur noch 1-2 Erkältungen pro Jahr, diesen "harten" Winter sogar nur eine. Antibiotika versuche ich zu meiden, es sei denn, es ist wirklich schlimm.
          Eine Verkrampfung der Bronchien kann ich bei mir wohl ausschliessen, sowas kenne ich nicht. Ich hatte auch noch nie einen schlimmen/lebensgefährlichen Asthmaanfall, mein "schlecht Luft bekommen" kann mit max. 2 Sprühstößne Salbutamol erfolgreich behandelt werden. Aber ich muss es eben fast täglich nehmen. Eine Verschleimung habe ich denke ich nicht, sprich ich huste nichts ab. Anscheinend ist es von den 3 Charakteristiken die Entzündung. Woher kommt das?

          Vielleicht sollte ich mal bzgl. eines Pariboy mit meiner Ärztin sprechen, da ich grad auch im Winter mit einer trockenen Nase (Schleimhäute) zu kämpfen habe. Zahlt das die Krankenkasse?

          Was meinen Sie damit, dass evtl. mein Desaktivierungsschutz nicht mehr wirkt? Bin ich zu gering, von der Dosis eingestellt? Das ist halt schlecht messbar - wobei die Ärztegemeinschaft in Deutschland auf dem Gebiet ja geteilter Meinung ist. Einige sagen ja sogar, dass man bis zu 1.000 mg ASS tgl. nehmen sollte. Das mache ich aber allein wegen den Nebenwirkungen nicht!

          Über eine Kur habe ich bereits auch wieder mal nachgedacht, meine letzte ist bereits 6 Jahre her. Da habe ich aber immer bedenken wegen der Arbeit, Sie wissen ja wie sowas in meinem Alter gesehen wird. Aber daran sollte ich wohl nicht denken...

          Ich würde ja gern so ausführlich mal mit meiner Pneumologin sprechen, aber das ist leider so gut wie unmöglich bei der Situation, wenn 30 Leute im Wartezimmer sitzen und man schon merkt, wie zeitlich angespannt die Ärztin ist...

          Umso dankbarer bin ich, dass man hier die Möglichkeit hat, zu schreiben und v. a., dass Sie antworten. Hierfür nochmals Besten Dank

          Michael

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          • Re: Verschlechtertes Asthma, neues Medikament


            Hallo Michael,

            leider muss ich dir wegen der geteilten Meinung in Bezug auf die Dosierung bei einer Desaktivierung Recht geben (://)

            Ich suche immer wieder nach Studien etc. um hinter des Rätsels Lösung zu kommen.
            In DE ist man sogar der Meinung, dass 100 mg ausreichen.
            In der Schweiz geht man da wesentlich höher.

            Ich wurde damals auf 100mg eingestellt. Weiter ging nicht, da ich hoch sensibel reagiere. Wegen ständiger Operationen an verschiedenen Körperregionen bin ich nun aber seit 5 Jahren ohne Einstellung. Entsprechend geht es mir auch. Ich muss für diese Einstellung immer 5 Tage auf die ITS und mir fehlt es einfach an der Lust das ständig mitzumachen um dann nach 3-4 Monaten wegen einer Op wieder aufhören zu müssen. Nee, auf das hin und her habe ich keine Lust.

            Ich verstehe Herrn Dr. Hagen bzgl. der Höhe der Dosierung schon. Schließlich hat der Körper sowas wie einen "Gewöhnungseffekt".
            Wenn du nun über 6 Jahre die gleiche Dosierung nimmst, hat sich der Körper evtl. schon daran gewöhnt, so dass ein Erfolg der Therapie (wie er zu Beginn war) leider immer mehr schwinden könnte. Das ist wie bei Schmerzmittel. Wenn man eine Weile eine gewisse Dosierung nimmt, gewöhnt man sich daran. Irgendwann reagiert dann der Körper nicht mehr so wie vorher und "verlangt mehr" (()
            ABER und das hast du ja auch zutreffend angesprochen > Man darf die ganzen Nebenwirkungen nicht vergessen.

            Man kann nur abwägen welche Vorgehensweise die bessere Alternative ist und gerade bei Samter Trias ist das ein langer Weg.
            Vorallem aber muss man während des Weges immer wieder einen Umweg gehen um den größt möglichen Erfolg zu erzielen.

            Michael ich wünsche dir sehr das du einen Arzt findest, der mit dir gemeinsam den Weg und die Umwege geht und dich dabei auch nicht aus den Augen verliert.

            Katzenauge

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