Salmonellen in Lebensmitteln: Wie können Sie sich schützen?
Wenn draußen die Temperaturen steigen, steigt auch das Risiko für eine Ansteckung mit Salmonellen durch verseuchte Lebensmittel. Denn bei Wärme können sich die Bakterien prima vermehren. Wie schützen Sie sich vor einer Salmonellenvergiftung?

Inhaltsverzeichnis
Die Salmonellose ist in Deutschland die zweithäufigste meldepflichtige bakterielle Magen-Darm-Krankheit. Ihr wichtigstes Anzeichen ist Durchfall. Als weitere Symptome können Erbrechen, Fieber und Kopfschmerzen auftreten. Für ältere Menschen und Kinder kann die Infektion mitunter sogar lebensbedrohlich werden. Grund genug, bei der Zubereitung und Lagerung gefährdeter Lebensmittel vorsichtig zu sein.
Infektionsquellen für Salmonellen sind hauptsächlich Tiere (z. B. Rinder, Schweine, Geflügel, Reptilien, Fische). Salmonellen lauern also besonders in tierischen Lebensmitteln – vor allem in Geflügel- und Hackfleisch.
Doch auch Lebensmittel, die ursprünglich frei von Salmonellen waren, können nachträglich verseucht und somit zur Infektionsquelle werden. So landen die Bakterien schnell auf Salaten, Obst und Gemüse, wenn man in der Küche nicht aufpasst.
Entsprechend waren schon manche Salmonellen-Erkrankungen in Deutschland nicht auf klassische Übeltäter wie eierhaltige Nachspeisen oder Hackfleisch zurückzuführen, sondern unter anderem auch auf Kräutertee, Schokolade, Sprossensalate oder Melonen.
Tipps gegen Salmonellenvergiftungen
Erst einmal ist es wichtig, Lebensmittel bei der Lagerung ausreichend zu kühlen: Das tötet die Salmonellen zwar nicht, bremst aber ihr Wachstum. Nehmen Sie die Lebensmittel erst dann aus dem Kühlschrank, wenn Sie sie zubereiten möchten.
Tiefgefrorene Lebensmittel am besten im Kühlschrank auftauen und anschließend gut durchgaren. Denn erst ab Temperaturen zwischen 70 und 80 Grad Celsius (°C) geht es Salmonellen an den Kragen. Rühr- oder Spiegeleier sollten Sie so lange erhitzen, bis das Eigelb geronnen ist. Das Frühstücksei lassen Sie am besten mindestens fünf Minuten in kochendem Wasser, bevor Sie es verzehren. Für Speisen, die rohe Eier enthalten, gilt: nur frische Eier verwenden.
Ebenso wichtig: Passen Sie bei der Essenszubereitung auf, Fisch, Fleisch und Geflügel immer getrennt von Salat und Gemüse zu verarbeiten. Denn wenn Sie beispielsweise auf ein und demselben Schneidebrett zuerst Hühnchenfleisch und anschließend Tomaten für einen Salat schneiden, können Salmonellen auf die Tomaten gelangen. Darum unbedingt zwischen den einzelnen Zubereitungsschritten Küchenmesser, Küchengeräte und Arbeitsplatz gründlich mit heißem Wasser und Reinigungsmitteln säubern.
Auch die richtige Wahl des Küchenequipments trägt dazu bei, das Risiko einer Ansteckung mit Salmonellen gering zu halten: Ersetzen Sie Schneidebretter aus Holz durch solche aus Plastik. Denn die Risse in Holzschneidebrettern quellen beim Spülen auf, schließen vorhandene Salmonellen in den winzigen entstehenden Hohlräumen ein und schützen sie vor Ihren Reinigungsaktionen. Trocknet das Holz, öffnen sich die Risse wieder – und die Salmonellen können unbeschadet neue Lebensmittel besiedeln.
Spüllappen, Spülschwämme und Spülbürste nicht vergessen, denn auch hier sammeln sich mit der Zeit Salmonellen an. Tauschen Sie Spülschwämme wenigstens einmal pro Woche aus oder lassen Sie sie in der Spülmaschine bei 65 °C mitlaufen. Den Spüllappen wechseln Sie am besten täglich und waschen ihn bei 60 °C.
Neben diesen Küchenregeln spielt die Handhygiene eine große Rolle: Waschen Sie sich vor, während und nach dem Kochen immer wieder die Hände mit Seife. Denn gründliches Händewaschen kann die Anzahl der Salmonellen an den Händen deutlich verringern.
Achten Sie grundsätzlich auch darauf, dass offene Wunden nie in Kontakt mit Lebensmitteln kommen, egal welcher Art. Und vermeiden Sie es unbedingt, auf Speisen zu husten oder zu niesen.
Wenn Sie diese Tipps in Zukunft beherzigen, dann steht dem gesunden, salmonellenfreien Koch- und Essensgenuss nichts mehr im Weg. Guten Appetit!
Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de (Abrufdatum: 13.7.2020)
Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2018. Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 1.3.2019)
RKI-Ratgeber für Ärzte: Salmonellose. Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 1.4.2016)
Weitere Informationen
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Letzte Änderung: 14.07.2020