10 Lebensmittel, die ungesünder sind, als man denkt
Letzte Änderung: Verfasst von Till von Bracht • Medizinredakteur
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Zum Frühstück gibt’s ein Früchtemüsli mit kernigen Vollkorn-Haferflocken, zwischendurch einen grünen Smoothie aus dem Supermarkt und mittags kommen ein Fertigsalat und ein Körnerbrötchen auf den Tisch. Also alles supergesund? Leider nein ...
Ganz so einfach ist es leider nicht. Gesünder als Cola oder Pizza sind diese Lebensmittel zwar schon. Dennoch lohnt es sich, hin und wieder mal genauer zu prüfen, was in den vermeintlich so gesunden Lebensmitteln drinsteckt.
Wir haben zehn Lebensmittel zusammengestellt, die ungesünder sein können, als viele denken.
Wenn etwas "Multivitaminsaft" heißt, dann kann das doch nur gesund sein. Oder nicht? Leider nein, denn viele Fruchtsäfte enthalten neben Aromastoffen und zugesetzten Vitaminen vor allem eins: Zucker! Gesünder sind Fruchtsaftschorlen oder ungesüßte Tees!
Toll, Obst aus der Flasche. Nicht mal kauen muss man. Klingt verlockend. Durch die industrielle Verarbeitung verlieren die verwendeten Früchte in den Fertig-Smoothies allerdings eine Vielzahl ihrer Inhaltsstoffe. Übrig bleibt – überspitzt gesagt – dickflüssiges Wasser mit Zucker. Unser Tipp: Smoothies einfach selber machen!
Egal ob Weltmeisterbrötchen oder Kürbiskernbrötchen – in der Regel werden Körnerbrötchen lediglich mit ein paar Körnern dekoriert und dunkel eingefärbt. Gesünder als normale Weizenbrötchen sind die deshalb nicht. Nur wo Vollkorn drauf steht, ist auch Vollkorn drin. Achten Sie auf die Zutatenliste oder fragen Sie beim Kauf nach.
Ein gutes Frühstück ist wichtig! Fertig gemischte Müslis aus dem Supermarkt sind allerdings häufig kein guter Start in den Tag. Einige von ihnen hätten eher einen Platz in der Süßwarenabteilung verdient. Vor allem die knusprigen Varianten enthalten Unmengen an Zucker, Fett und diverse Zusatzstoffe. Dabei kann es so einfach sein: Vollkorn-Haferflocken, Joghurt, frisches Obst. Fertig!
Die Hersteller der nahezu fettfreien Trinkjoghurts werben mit Aufdrucken wie „Schlanke Linie“ oder „Leichter Genuss“. Klingt zumindest auf den ersten Blick nach einem gesunden und vitaminreichen Nahrungsmittel. Tatsächlich enthalten diese Lebensmittel aber viel Zucker oder Süßstoffe. Essen Sie lieber einen Naturjoghurt mit Obst. Das ist gesünder und hält länger satt!
Eis ist out. Der ernährungsbewusste Mensch von heute isst Frozen Joghurt! Aber: Um den säuerlichen Geschmack zu neutralisieren, enthält Frozen Joghurt teilweise mehr Zucker als gewöhnliches Milchspeiseeis. Zudem landen auf dem Eis meist Toppings, die mit gesunder Ernährung wenig zu tun haben.
Einfacher geht’s kaum: Dose auf, Suppe erhitzen, fertig! Die meisten Dosensuppen enthalten durch die industrielle Verarbeitung allerdings kaum noch Vitamine – stattdessen viel Salz und Geschmacksverstärker. Kochen Sie sich Ihre eigene Suppe und frieren Sie die überschüssige Menge einfach ein.
Es gibt Menschen, die benutzen Ketchup quasi als „Universalveredler“ für fast alles. In Maßen ok – industriell hergestellter Ketchup enthält neben Essig, Salz und Gewürzen aber vor allem viel Zucker. Der Zuckeranteil beträgt teilweise rund 25 Prozent. Eine gute Ketchup-Alternative kommt vom Balkan: die Paprika-Paste Ajvar!
Die Beutel mögen ja praktisch und eine gute Alternative zu Schokolade und Chips sein, dennoch sollte man nicht jeden Tag zu Mikrowellenpopcorn greifen. Der gepoppte Maissnack enthält oftmals künstliches Butteraroma (Diacetyl), das mit schweren Lungenerkrankungen in Verbindung gebracht wird. Wie wäre es denn mal mit Salzstangen?
Ein abgepackter, vorgeschnittener Salat ist praktisch – gerade richtig für die Mittagspause. Eine neue Studie zeigt, dass schon ein paar beschädigte Salatblätter ausreichen können, um sich statt einer Tüte voll Salat eine Tüte voll Salmonellen auf den Teller zu kippen. Wichtig: Waschen Sie fertigen Salat möglichst immer vor dem Verzehr unter fließendem Wasser.
Smoothies – Obst aus der Flasche. Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: www.dge.de (Abrufdatum: 12.5.2020)
Flavorings-related lung disease. Online-Informationen des Centers for Disease Control and Prevention: www.cdc.gov (Stand: 19.12.2016)
Gill, J.M., Sattar, N.: Fruit juice: just another sugary drink? The Lancet Diabetes & Endocrinology, Vol. 2, Iss. 6, pp. 444-446 (2014)