Magenverkleinerung & Co.: Schlauchmagen, Magenbypass & Co.
Inhaltsverzeichnis
Schlauchmagen
Um den Schlauchmagen (Sleeve Gastrektomie, Sleeve Resection) zu bilden, entfernt der Chirurg einen Großteil des Magens. Mithilfe von Metallklammern bildet er aus dem Restmagen einen nur wenige Zentimeter dicken Magenschlauch. Dieser kann deutlich weniger Nahrung aufnehmen als vorher. Die Folge: Die operierte Person fühlt sich schneller satt.
Der Schlauchmagen kann in der Regel im Rahmen einer Laparoskopie (Bauchspiegelung) angelegt werden. Der Eingriff kann nicht wieder rückgängig gemacht werden. Als mögliche Komplikation gilt unter anderem eine undichte Klammernaht.
Momentan gibt es noch keine Langzeituntersuchungen zur Wirkung des Schlauchmagens. Es besteht die Möglichkeit, den Schlauchmagen in einer zweiten Operation zu einem Magenbypass umzuwandeln.
Magenbypass
Ein Magenbypass ist – im Verhältnis zu Magenballon und Magenband – ein vergleichsweise großer operativer Eingriff zur Magenverkleinerung. Bei einem Magenbypass formt der Chirurg einen kleinen Vormagen (Pouch) und trennt so den Magen in zwei Teile, die nicht mehr miteinander verbunden sind. Dieser Vormagen am Ende der Speiseröhre fasst nur bis zu 40 Milliliter Volumen.

Der Chirurg verbindet den kleinen Vormagen mit einer Schlinge des Dünndarms. Somit ist der Patient schneller satt und kann zudem weniger Nahrung aufnehmen. Da die Strecke, die die Nahrung im Darm zurücklegt, verringert ist, kann der Darm auch nicht mehr so viele vorverdaute Nahrungsbestandteile aufnehmen (Malabsorption). So geraten auf Dauer weniger Fette in den Körper – aber auch weniger andere Nährstoffe. Daher muss ein entsprechender Mangel an Nährstoffen durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden.
Der Rest des Magens wird umgangen (Bypass), bleibt aber inklusive des Zwölffingerdarms mit dem Dünndarm verbunden, damit Verdauungssäfte aus Galle und Bauchspeicheldrüse in den Darm gelangen können.
Der Magenbypass kommt vor allem für Menschen mit sehr starkem Übergewicht infrage. Allerdings ist damit zu rechnen, dass sich der Vormagen im Laufe der Zeit wieder etwas dehnt. Der Magenbypass stellt einen relativ großen operativen Eingriff dar, den man in der Regel nicht mehr rückgängig machen kann. Zu möglichen Risiken zählen beispielsweise Blutungen nach der Operation, Wundinfektionen oder Nahtbruch.
Sonstige Methoden
Die sogenannte biliopankreaktische Teilung (biliopankreaktische Diversion, BDP) verläuft ähnlich wie der Magenbypass – mit dem Unterschied, dass der beim Magenbypass abgetrennte Magenteil bei der BDP vollständig entfernt wird. Der Gewichtsverlust ist hierbei meist erheblich größer als bei den anderen Methoden, zudem werden noch weniger Nährstoffe vom Darm aufgenommen als beim Magenbypass.
Eine Erweiterung dieser Methode ist die biliopankreaktische Diversion mit Duodenal-Switch, bei welcher der Magenausgang (Magenpförtner, Pylorus) erhalten bleibt. So wird eine zu rasche Entleerung von Mageninhalt in den Dünndarm (sog. Dumping) verhindert, die mit Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit oder Herzrasen einhergehen kann.