Replantation (Reimplantation): Anwendungsgebiete
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Replantationen können bei jeder abgetrennten Gliedmaße zum Einsatz kommen – besonders wenn es sich um eine glatte Amputation handelt und die Wunde schnell versorgt wird.
Zu den prinzipiell replantierbaren Gliedmaßen zählen:
Besonders häufig und vor allem erfolgreich werden Zähne replantiert. Die Replantation kommt dann zum Einsatz, wenn ein Zahn zum Beispiel durch einen Unfall vollständig ausgeschlagen wurde und sich dadurch nicht mehr in seinem Zahnfach befindet. Wichtig ist, nach einem Unfall so rasch wie möglich zu handeln und den Zahn bis zu seiner Replantation fachgerecht aufzubewahren.
Auch die Replantation eines Fingernagels ist möglich, wenn sich dieser zum Beispiel durch einen Unfall vollständig löst.
Eine Reimplantation kann auch eingesetzt werden, um vorher verlagerte Organe wieder einzupflanzen, beispielsweise die Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen). Bei Operationen an der Schilddrüse werden diese häufig zuvor entfernt, um Verletzungen zu vermeiden, und nach der Operation wieder an ihren Ursprungsort eingesetzt.
Auch Eierstockgewebe kann reimplantiert werden. Wenn ein Kinderwunsch besteht, kann Eierstockgewebe im Vorfeld einer Krebstherapie (Chemotherapie oder Strahlentherapie) entnommen und eingefroren werden. Nach der Krebstherapie wird das Gewebe reimplantiert. Die Replantation von Eierstockgewebe ist eine relativ junge Methode, nach der bisher weltweit etwa 20 Kinder geboren werden konnten.
Aber auch in der Gefäßchirurgie findet die Reimplantation Anwendung. So können im Rahmen einer Operation am Herzen sowohl die Herzkranzgefäße (Koronararterien) als auch die Abgänge der hirnversorgenden Gefäße (Koronarostien) replantiert werden.
Nicht zuletzt können auch Teile des Schädels reimplantiert werden – etwa wenn die Schädeldecke infolge eines Unfalls beschädigt wurde oder Teile des Schädelknochens im Rahmen einer Operation vorübergehend entfernt wurden.