Pap-Test: Pap-Gruppe I bis V
Zuletzt bearbeitet von Astrid Clasen • Medizinredakteurin
Inhaltsverzeichnis
Ärzte teilen die mit dem Pap-Test (Pap-Abstrich) ermittelten Ergebnisse in verschiedene Gruppen von Pap I bis Pap V ein (sog. Pap-Skala oder Klassifikation nach Papanicolaou). Je nach Befund sind anschließend weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen erforderlich:
Pap-Gruppe | Zellbild | Bewertung und empfohlene Maßnahme |
---|---|---|
Pap I | Normales Zellbild | Der Befund ist normal, ohne Auffälligkeiten; erneute Untersuchung nach einem Jahr. |
Pap II | Durch Entzündung, Gewebealterung oder -regeneration entstandene Zellveränderungen | Die Zellveränderungen sind unverdächtig, meist bedingt durch Bakterien; ggf. Untersuchung nach 3 Monaten, evtl. Behandlung der Entzündung. |
Pap III | Deutlich entzündlich veränderte Zellen. Es ist nicht sicher zu erkennen, ob die Veränderungen bösartig sind. | Befund unklar, zur Sicherheit entnimmt der Arzt einen Kontrollabstrich nach zwei Wochen. Ist der Befund weiter unklar, ist eine mikroskopische Untersuchung einer Gewebeprobe (Biopsie) notwendig. Auch eine Antibiotika- oder Hormontherapie kann bei Pap III sinnvoll sein. |
Pap IIID | Leichte bis mittelschwere Zellveränderungen | Meist hängt diese Veränderung mit einer HPV-Infektion zusammen. Zur Kontrolle entnimmt der Arzt nach drei Monaten erneut einen Abstrich. Lautet das Ergebnis wiederholt Pap IIID, entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe (Biopsie) und lässt sie feingeweblich untersuchen. |
Pap IVA | Schwere Zellveränderungen, Krebsvorstufe (Carcinoma in situ) | Befund positiv; es folgt zunächst eine Gewebeentnahme im Rahmen einer Lupenuntersuchung (Kolposkopie) der Scheide. Anschließend untersucht der Arzt das veränderte Gewebe mikroskopisch. |
Pap IVB | Schwere Zellveränderungen: entweder ein sogenanntes Carcinoma in situ – also eine Krebsvorstufe – oder bereits Gebärmutterhalskrebs. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass möglicherweise bereits Krebszellen in tiefere Gewebsschichten eindringen (invasives Wachstum). | Befund positiv; es folgt zunächst eine Gewebeentnahme im Rahmen einer Lupenuntersuchung (Kolposkopie) der Scheide. Anschließend untersucht der Arzt das veränderte Gewebe mikroskopisch und leitet ggf. eine entsprechende Behandlung ein. |
Pap V | Zellen eines bösartigen Gebärmutterhalskrebses, der vermutlich in tiefere Gewebeschichten einwächst. | Befund positiv; es folgt zunächst eine Gewebeentnahme im Rahmen einer Lupenuntersuchung (Kolposkopie) der Scheide. Anschließend untersucht der Arzt das veränderte Gewebe mikroskopisch und leitet ggf. eine entsprechende Behandlung ein. |
Pap 0 | Technisch unbrauchbares Präparat | Sofortige Wiederholung |
CIN-Stadien
Nach einem positiven Pap-Test entnimmt der Arzt eine kleine Gewebeprobe vom Gebärmutterhals (Zervix bzw. Cervix), um sie auf Zellveränderungen – in der Fachsprache Dysplasien genannt – zu untersuchen: Solche Veränderungen gehen mit einem erhöhten Krebsrisiko einher. Je nach Schweregrad teilt man sie in drei sogenannte CIN-Stadien ein: CIN steht für cervikale intraepitheliale Neoplasie und stellt eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs dar.
- CIN I und CIN II: Diese Stadien entsprechen der Pap-Gruppe IIID – leichte bis mittelschwere Zellveränderungen, die der Frauenarzt in regelmäßigen Abständen kontrollieren sollte.
- CIN III: Dies ist die höchste Stufe der Dysplasie – sie lässt sich den Pap-Gruppen IVA und IVB zuordnen.
Liegt bereits ein Tumor vor, der in tiefere Schichten vordringt (Pap V), spricht man nicht mehr von CIN. Es handelt sich dann um ein invasives Karzinom.
Wie bei Gebärmutterhalskrebs gelten auch bei CIN humane Papillomaviren als Ursache der Zellveränderungen. Dysplasien der CIN-Stadien I und II finden sich vor allem bei Frauen Ende 20, das Carcinoma in situ (CIN III) tritt vorwiegend um das 35. Lebensjahr und invasiver Gebärmutterhalskrebs um das 45. Lebensjahr auf.
Etwa 60 Prozent der CIN I- bis II-Stufen bilden sich von selbst zurück.
Gebärmutterhalskrebs ensteht nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt sich über viele Jahre. Wer den Pap-Test regelmäßig machen lässt, hat darum gute Chancen, dass der Arzt jegliche Zellveränderungen in frühen CIN-Stadien erkennt und erfolgreich behandeln kann.