Urapidil

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.07.2012

Allgemeines

Urapidil wird benutzt, um bei Bluthochdruck die Blutdruckwerte zu verringern und den Blutdruck auf Dauer zu normalisieren.

Welchem Zweck dient dieser Wirkstoff?

  • erhöhten Blutdruck normalisieren.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Urapidil im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Urapidil nicht verwendet werden?

Urapidil darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff sowie bei einer Verengung der Aorta und bei künstlich angelegten Verbindungen zwischen Arterien und Venen (arteriovenöser Shunt).

Urapidil darf nur unter besonderer ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden bei:
  • Herzmuskelschwäche, deren Ursache in einer mechanischen Funktionsbehinderung liegt, wie beispielsweise bei einer Verengung der Herzklappen.
  • Lungenembolie
  • Kindern
  • Leberfunktionsstörungen
  • mäßiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung
  • älteren Patienten
  • gleichzeitiger Gabe von Cimetidin.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Urapidil sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Urapidil ist für Kinder nicht geeignet.

Welche Nebenwirkungen kann Urapidil haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Urapidil. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen.

Gelegentliche oder weniger häufige Nebenwirkungen:
Herzklopfen, Herzschlagbeschleunigung, Herzschlagverlangsamung, Druckgefühl in der Brust, Brustschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Mundtrockenheit, Müdigkeit, Schlafstörungen, verstopfte Nase, allergische Reaktionen, Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag, Kreislaufprobleme.

Seltene Nebenwirkungen:
Wasseransammlungen im Gewebe (Ödem), Unruhe.

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Blutbildveränderungen, Leberwerterhöhung, verstärkter Harndrang, Verstärkung einer Unfähigkeit, Stuhl oder Harn einzuhalten (Inkontinenz); schmerzhafte Dauererektionen.

Welche Wechselwirkungen zeigt Urapidil?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Die blutdrucksenkende Wirkung von Urapidil kann durch andere Alpharezeptorenblocker, andere blutdrucksenkende Wirkstoffe, Zustände mit Flüssigkeitsmangel im Blutgefäßsystem (beispielsweise bei starkem Blutverlust, Erbrechen oder Durchfall) und Alkohol verstärkt werden.

Durch Cimetidin kann es zu einer verlängerten Wirkung von Urapidil kommen.

Eine Kombinationsbehandlung mit ACE-Hemmern wird nicht empfohlen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Vor Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Wirkstoffen sollte vom behandelnden Arzt ausreichend lange der blutdrucksenkende Effekt der einzelnen Wirkstoffe überprüft werden.
  • Der Arzt beginnt Behandlung mit einer geringen Dosierung, die dann schrittweise bis zur individuell optimalen Dosis erhöht wird.
  • Bei älteren Patienten und bei Patienten mit einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung muss der Arzt die Dosierung anpassen.
  • Das Medikament kann Autofahren oder das Bedienen von Maschinen gefährlich machen. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Die Behandlung mit blutdruckbeeinflussenden Wirkstoffen bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Urapidil?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Urapidil enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Urapidil

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Urapidil. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Alpha-Sympatholytika, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Urapidil gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Urapidil

Urapidil wird benutzt, um bei Bluthochdruck die Blutdruckwerte zu verringern und den Blutdruck auf Dauer zu normalisieren.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Urapidil sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Urapidil

Urapidil gehört zur Gruppe der Alpha-Sympatholytika. Es wirkt speziell an den Alpha-1-Rezeptoren im Bereich der arteriellen und venösen Blutgefäße. Alpha-1-Rezeptoren sind spezielle Bindungsstellen der sympathischen Fasern des vegetativen Nervensystems, die normalerweise durch die körpereigenen Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin aktiviert werden. Urapidil verdrängt diese körpereigenen Botenstoffe an den Rezeptoren und unterdrückt damit deren Wirkung.

An Alpha-1-Rezeptoren in Gefäßen bewirkt Urapidil eine Weitstellung dieser Gefäße. Bei erweiterten Gefäßen und damit größerem Gefäßdurchmesser muss das Blut vom Herzen mit weniger hohem Druck durch die Gefäße gepumpt werden. In Folge sinkt der Blutdruck.

Urapidil beeinflusst zusätzlich die Kreislaufzentren im Gehirn, was den blutdrucksenkenden Effekt unterstützt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.