Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert)

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.02.2010

Allgemeines

Die Wirkstoff-Kombination dient dem Aufbau eines körpereigenen Schutzes (aktive Immunisierung) gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Halsbräune (Diphtherie) und Kinderlähmung (Poliomyelitis). Die Kombination wird bisher nur in Medikamenten verwendet, die wegen ihrer schwachen Dosierung nicht zur erstmaligen Impfung ("Grundimmunisierung") geeignet sind.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • körpereigene Abwehr gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) aktivieren
  • körpereigene Abwehr gegen Halsbräune (Diphtherie) aktivieren
  • körpereigene Abwehr gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) aktivieren

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert) im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert) nicht verwendet werden?

Der Wirkstoff darf nicht geimpft werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile oder bei Patienten, die bei früherer Verabreichung von Diphtherie-, Tetanus- oder Polio-Impfstoffen Zeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion gezeigt haben.

Personen, bei denen es nach einer früheren Impfung gegen Diphtherie und/oder Tetanus zu Krampfanfällen oder anderen Störungen der Nervenfunktion gekommen ist, sollten nicht mit der Kombination geimpft werden.

Personen mit akuten, schweren und mit Fieber einhergehenden Erkrankungen sollten nicht geimpft werden. Leichte Infektionen stellen im Allgemeinen keinen Hinderungsgrund dar.

Um das Risiko des Auftretens von Nebenwirkungen gering zu halten, sollte die Kombination nicht verabreicht werden, wenn die vollständige Serie der Erstimpfungen (Grundimmunisierung) oder die letzte Auffrischimpfung mit Tetanus-Toxoid oder Diphtherie-Toxoid innerhalb der letzten fünf Jahre erfolgte.

Die Wirksamkeit des Impfstoffs kann bei Personen mit geschwächter körpereigener Abwehr herabgesetzt sein. In diesen Fällen sollte die Impfung nach Möglichkeit verschoben werden, bis sich das Immunsystem wieder erholt hat. Personen, die an einer chronischen Schwächung des Immunsystems, wie beispielsweise AIDS leiden, sollten dennoch geimpft werden, auch wenn die Wirkung möglicherweise nur eingeschränkt ist.

Wenn nach einer früheren Verabreichung von Tetanus-Toxoid eine Nervenstörung (beispielsweise aufsteigende Lähmung (Guillain-Barré-Syndrom) oder Armnerv-Entzündung) aufgetreten ist, sollte der Arzt vor der Verabreichung der Kombination Nutzen und Risiko sorgfältig abwägen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Missbildungen durch Impfstoffe, die Diphtherie- oder Tetanus-Toxoide oder inaktiviertes Poliomyelitisvirus (Erreger von Kinderlähmung) enthalten, konnten bisher nach Anwendung in der Schwangerschaft nicht beobachtet werden. Dennoch sollte der Kombinationsimpfstoff in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Arzt eine Auffrischung der Impfung für unbedingt nötig hält.

In der Stillzeit ist der Einsatz der Kombination unbedenklich.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kindern dürfen erst ab dem sechsten Lebensjahr mit dem Impfstoff behandelt werden. Voraussetzung dafür ist eine schon vorausgegangene Erstimpfung (Grundimmunisierung) mit den enthaltenen Erregerbestandteilen.

Welche Nebenwirkungen können Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert) haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert). Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Reaktionen am Injektionsort (Schmerz, Rötung, Verhärtung, Schwellungen, Knötchenbildung).

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Fieber.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Lymphknotenschwellung, Muskelschmerzen, Unwohlsein.

Seltene Nebenwirkungen:
Gelenkschmerzen.

Sehr seltene Nebenwirkungen (nach Markteinführung):
allergische Reaktionen einschließlich Schock, Krämpfe, Guillain-Barré-Syndrom, Armnerventzündung, vorübergehende nervliche Missempfindungen und Überempfindlichkeit des Armes (in den der Impfstoff verabreicht wurde), Ohnmacht, Bauchschmerzen, Durchfall, Nesselsucht, Hautausschlag (verschiedene Arten), Gesichtsschwellungen, Armschmerz (wo der Impfstoff verabreicht wurde).

Vereinzelt kommt es auch zu großflächigen Reaktionen an der Injektionsstelle einschließlich Schwellungen des betroffenen Armes, die sich von der Injektionsstelle aus über eines oder beide Gelenke ausdehnen. Diese Reaktionen beginnen 24 bis 72 Stunden nach der Impfung und können mit Rötung, Wärme, Druckempfindlichkeit oder Schmerzen an der Injektionsstelle verbunden sein. Sie klingen innerhalb von drei bis fünf Tagen von selbst wieder ab. Es kann auch zu Blässe und Schwächegefühl (Auftreten und Abklingen meist innerhalb weniger Tage), Schüttelfrost und Grippe-ähnlichen Beschwerden (meist am Tag der Impfung) kommen.

Welche Wechselwirkungen zeigen Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert)?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Die Kombination kann gleichzeitig mit anderen Impfstoffen oder Immunglobulinen an unterschiedlichen Körperstellen verabreicht werden.

Erhalten Patienten Medikamente, die die körpereigene Abwehr unterdrücken (wie manche Antirheumatika und Krebsmittel oder Wirkstoffe gegen Organabstoßung nach Verpflanzungen), ist wie bei anderen Impfstoffen nicht auszuschließen, dass sich die Infektabwehr nur unvollständig entwickelt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Medikament darf auf keinen Fall in Blutgefäße gespritzt werden und sollte möglichst auch nicht unter die Haut verabreicht werden.
  • Nach Gabe des Medikaments kann Schwindel auftreten, der das Autofahren und das Führen von Maschinen gefährlich macht.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert)?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert) enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Injektions­suspension

So wirkt Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert)

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert). Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welcher die Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert) gehört.

Anwendungsgebiet der Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert)

Die Wirkstoff-Kombination dient dem Aufbau eines körpereigenen Schutzes (aktive Immunisierung) gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Halsbräune (Diphtherie) und Kinderlähmung (Poliomyelitis). Die Kombination wird bisher nur in Medikamenten verwendet, die wegen ihrer schwachen Dosierung nicht zur erstmaligen Impfung ("Grundimmunisierung") geeignet sind.

Die Impfung kann zur Verstärkung eines schon bestehenden Impfschutzes ab dem vollendeten vierten Lebensjahr gegeben werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert)

Der Wirkstoff ist ein "Cocktail" aus den Giften der beiden Bakterienarten Clostridium tetani (Wundstarrkrampf) und Corynebakterium diphtheriae (Halsbräune). Dazu kommen noch unschädlich gemachte Polioviren (Erreger der Kinderlähmung).

Werden diese Substanzen durch eine Impfung in den Körper eingebracht, erkennt das Immunsystem die Eiweißstoffe als fremd. Der Körper produziert produziert als Reaktion entsprechende Antikörper, die dauerhaft im Körper vorhanden sind. Kommt es nach der Immunisierung es zu einer Infektion, heften sich die Antikörper an die Erreger und "markieren" diese für die Immunzellen der körpereigenen Abwehr als Angriffsziele.

Damit im Sinne einer aktiven Impfung ein ausreichender Schutz vor den drei genannten Krankheiten erreicht wird, müssen die Einzelsubstanzen zunächst im Rahmen einer sogenannten Grundimmunisierung zugeführt werden. Dafür stehen verschiedene Impfstofftypen mit variierenden Kombinationen der Bestandteile. Abgeschlossen wird die Immunisierung dann durch eine Auffrischimpfung mit der vorliegenden Kombination. Der empfohlene Zeitraum beginnt mit dem sechsten Lebensjahr.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.