Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.02.2010

Allgemeines

Die Wirkstoff-Kombination dient dem Aufbau eines körpereigenen Schutzes (aktive Impfung) gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Halsbräune (Diphtherie), Keuchhusten (Pertussis), Leberentzündung vom Typ B (Hepatitis B), Kinderlähmung (Poliomyelitis)) und einer speziell für kleine Kinder gefährlichen Lungenentzündung, die vom Erreger Haemophilus hervorgerufen wird. Die Impfung wird Säuglingen und Kleinkindern bis zum Alter von 36 Monaten gegeben.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • körpereigene Abwehr gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) aktivieren
  • körpereigene Abwehr gegen Halsbräune (Diphtherie) aktivieren
  • körpereigene Abwehr gegen Keuchhusten (Pertussis) aktivieren
  • körpereigene Abwehr gegen Leberentzündung vom Typ B (Hepatitis B) aktivieren
  • körpereigene Abwehr gegen Lungenentzündungs-Erreger (Haemophilus) aktivieren
  • körpereigene Abwehr gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis)) aktivieren

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid nicht verwendet werden?

Der Wirkstoff darf nicht geimpft werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Wirkstoffs oder bei Patienten, die bei früherer Verabreichung von Diphtherie-, Tetanus-, Pertussis-, Hepatitis-B-, Polio- oder Hib-Impfstoffen Zeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion gezeigt haben.

Trat bei einer früheren Keuchhusten-Impfung innerhalb einer Woche eine Gehirnhautentzündung mit unbekannter Ursache auf, darf die Kombination ebenfalls nicht angewendet werden. Unter diesen Umständen sollte eine Impfung gegen Keuchhusten ausgesetzt und die Immunisierung mit Diphtherie/Tetanus-, Hepatitis B-, Polio- und Hib-Impfstoffen allein fortgesetzt werden.

Personen mit akuten, schweren und mit Fieber einhergehenden Erkrankungen sollten nicht geimpft werden. Leichte Infektionen stellen im Allgemeinen keinen Hinderungsgrund dar. Auf die Impfung muss auch nicht verzichtet werden bei Fieberkrämpfen in der Vorgeschichte oder die Neigung dazu in der Familie sowie bei HIV-Infektion.

Der Impfung sollte eine sorgfältige Befragung des Arztes über frühere Impfzwischenfälle und Erkrankungen vorausgehen. Nur nach einer ärztlichen Nutzen-Risiko-Abwägung darf die Kombination verimpft werden bei folgenden Reaktionen auf eine frühere Impfung mit Keuchhusten-Anteil:
  • Temperaturerhöhung auf über 40,0 Grad innerhalb von 48 Stunden ohne andere erkennbare Ursachen
  • Kreislaufzusammenbruch oder Schock-ähnlicher Zustand innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
  • anhaltendes, nicht zu beruhigendes Schreien über drei Stunden und länger innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
  • Krampfanfälle mit oder ohne Fieber innerhalb von drei Tagen nach der Impfung
  • schwerwiegende Nervenerkrankungen, die erstmalig auftreten oder fortschreitend sind.
Hinweise:
Wie bei allen Impfstoffen zur Einspritzung sollten für den Fall eines allergischen Schocks nach der Gabe des Impfstoffes sofort entsprechende medizinische Behandlungs- und Überwachungsmöglichkeiten verfügbar sein.

Die Kombination kann auch an Frühgeborene verabreicht werden. Bei sehr unreifen Frühgeborenen (Geburt vor der 28. Schwangerschaftswoche), insbesondere von solchen mit einer Lungenunreife in der Vorgeschichte, kann es durch die Impfung zu Atemstillstand kommen. Nach der Impfung müssen sie daher für Dauer von 48 bis 72 Stunden sorgfältig ärztlich überwacht werden. Da der Nutzen der Impfung für diese Kinder hoch ist, sollte sie ihnen weder vorenthalten werden, noch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Personen, die zu Blutungen neigen, sollten mit Vorsicht geimpft werden. Nach der Einspritzung in den Muskel besteht nämlich die Möglichkeit einer Nachblutung. In Ausnahmefällen kann der Wirkstoff auch unter die Haut gespritzt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Da der Wirkstoff nicht zur Anwendung bei Erwachsenen vorgesehen ist, gibt es keine ausreichenden Erfahrungen über eine Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit und keine entsprechenden Tierstudien.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die wirkstoff-Kombination sollte möglichst nicht bei Kindern angewendet werden, die älter als 36 Monate sind.

Welche Nebenwirkungen können Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Appetitverlust, Fieber (über 38 Grad), Schwellung an der Injektionsstelle, Mattigkeit, Schmerzen, Rötung, ungewöhnliches Schreien, Reizbarkeit, Unruhe.

Häufige Nebenwirkungen
Durchfall, Erbrechen, Fieber (über 39,5 Grad), Reaktionen an der Injektionsstelle (einschließlich Verhärtung) Schwellung an der Injektionsstelle, örtliche Reaktionen, Erregbarkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schläfrigkeit, Husten, Arm- oder Beinschwellung (wo die Injektion vorgenommen wurde – manchmal unter Einbeziehung des angrenzenden Gelenks).

Seltene Nebenwirkungen:
Hautausschlag.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Krampfanfälle (mit oder ohne Fieber), Hautentzündung.

Besonderheiten:
Als weitere Nebenwirkungen traten nach der Markteinführung ohne Nennung der Häufigkeit auf: Lymphknotenschwellung, Kreislaufzusammenbruch, Schock-ähnlicher Zustand, Atemstillstand (bei sehr unreifen Frühgeborenen, geboren vor der vollendeten 28. Schwangerschaftswoche), Gesichtsschwellungen, Arm- oder Beinschwellung (wo die Injektion vorgenommen wurde), ausgedehnte Schwellung an der Injektionsstelle, Verhärtung an der Injektionsstelle, Bläschen an der Injektionsstelle, allergische Reaktionen (einschließlich Nesselsucht und Juckreiz).

In extrem seltenen Fällen wurde bei der Impfung gegen Hepatitis B alleine über Lähmungen, Nervenschäden, Guillain-Barré-Syndrom, Gehirnerkrankungen, Gehirnentzündung und Gehirnhautentzündung sowie Blutplättchenmangel berichtet. Möglicherweise können diese Nebenwirkungen daher auch nach der Sechsfach-Impfung auftreten.

Welche Wechselwirkungen zeigen Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Die gleichzeitige Gabe des Wirkstoffs mit dem Kombinations-Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln ist nicht so gründlich erforscht, dass sie empfohlen werden könnte.

Wie bei anderen Impfstoffen ist nicht auszuschließen, dass Personen mit verminderter körpereigener Abwehr (durch Erkrankungen oder andere Medikamente bedingt) auf die Impfung hin keine ausreichende Immunantwort entwickeln.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Medikament darf keinesfalls in Blutgefäße oder in die Haut gespritzt werden.
  • Bis zu zwei Wochen nach der Impfung kann der Nachweis einer Haemophilus Typ B-Infektion aus dem Urin falsch-positiv ausfallen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Injektions­suspension

So wirkt Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welcher die Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid gehört.

Anwendungsgebiet der Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid

Die Wirkstoff-Kombination dient dem Aufbau eines körpereigenen Schutzes (aktive Impfung) gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Halsbräune (Diphtherie), Keuchhusten (Pertussis), Leberentzündung vom Typ B (Hepatitis B), Kinderlähmung (Poliomyelitis)) und einer speziell für kleine Kinder gefährlichen Lungenentzündung, die vom Erreger Haemophilus hervorgerufen wird. Die Impfung wird Säuglingen und Kleinkindern bis zum Alter von 36 Monaten gegeben.

Die Kombination bietet zusätzlich Schutz vor einer Leberinfektion mit dem Hepatitis D-Erreger, da eine Hepatitis D (verursacht durch das Delta-Virus) nur im Zusammenhang mit einer Hepatitis-B-Infektion auftritt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Hepatitis-B-Oberflächenantigen + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b- Polysaccharid

Der Wirkstoff ist ein "Cocktail" aus den Giften der drei Bakterienarten Clostridium tetani (Wundstarrkrampf), Corynebakterium diphtheriae (Halsbräune) und Bordetella pertussis (Keuchhusten). Dazu kommen noch Bruchstücke aus der Hülle von Hepatitis B-Viren (Leberentzündung), unschädlich gemachte Polioviren (Kinderlähmung) und Bestandteile der Hülle des Bakteriums Haemophilus influenzae (Lungenentzündung).

Werden diese Substanzen durch eine entsprechende Impfung in den Körper eingebracht, erkennt das Immunsystem die Eiweißstoffe als fremd. Als Reaktion produziert der Körper entsprechende Antikörper, die dauerhaft im Körper vorhanden sind. Kommt es nach der Immunisierung es zu einer Infektion, so heften sich die Antikörper an die Erreger und "markieren" diese für die Immunzellen der körpereigenen Abwehr als Angriffsziele.

Damit im Sinne einer aktiven Impfung ein ausreichender Schutz vor den sechs genannten Krankheiten erreicht wird, muss der Wirkstoff zunächst in einer sogenannten Grundimmunisierung zugeführt werden. Es gibt dafür unterschiedliche Impfvorschriften, die von den Bestimmungen der jeweiligen Impfkommissionen vorgegeben werden. So impft man entweder dreimal (im zweiten, dritten und vierten Lebensmonat, im dritten, vierten und fünften oder im zweiten, vierten und sechsten Lebensmonat) oder nur zweimal im dritten und fünften Lebensmonat. Die Immunisierung wird dann durch eine Auffrischimpfung frühestens sechs Monate nach Verabreichung der letzten Impfdosis der Grundimmunisierung abgeschlossen.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.