Povidon-Jod
Povidon-Jod
So wirkt Povidon-Jod
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Povidon-Jod. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe antiseptische Mittel, zu welcher der Wirkstoff Povidon-Jod gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Povidon-Jod
Povidon-Jod wird als antiseptisches Mittel auf der intakten äußeren Haut und auf den Schleimhäuten beispielsweise vor Operationen, Probeentnahmen, Blutentnahmen oder Injektionen einmalig angewendet, um das betreffende Gebiet zu desinfizieren. Im Mundbereich wird der Wirkstoff vor allem bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem vor medizinischen Eingriffen eingesetzt.
Zur wiederholten, längerfristigen Behandlung wird Povidon-Jod in der Wundbehandlung, bei Verletzungen, Verbrennungen, Hautinfektionen und bei Hauterkrankungen eingesetzt. In der Wundbehandlung sind außer Schnitt- und Schürfwunden vor allem Unterschenkelgeschwüre (Ulcus cruris) oder Druckgeschwüre (Dekubitus) typische Anwendungsgebiete des Wirkstoffs. Bei Patienten mit strahlenbedingter Schleimhautentzündung im Rahmen einer Strahlentherapie wird der Wirkstoff ebenfalls eingesetzt.
Povidon-Jod wird bei unspezifischen Infektionen und bei spezifischen Infektionen der Scheide mit Krankheitserregern (z. B. Trichomonaden) oder Hefepilze (Candida albicans) angewendet.
Auch zur Händedesinfektion kann Povidon-Jod genutzt werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Povidon-Jod sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Hautinfektionen
- Dekubitus
- offene Beine
- Wundbehandlung und Wundpflege
- Entzündungen des Mund- und Rachenraums
- Nagelbettentzündung
- Infektionen durch Streptokokken
- Entzündungen
- Pilzinfektionen der Scheide
Wirkungsweise von Povidon-Jod
Povidon-Jod gehört zur Untergruppe der Halogenfreisetzer der antiseptischen Mittel. Das wirksame Element in Povidon-Jod ist das Jod, welches auf der Haut aus der Verbindung abgespalten wird. Es hemmt das Keimwachstum auf der Haut und kann Krankheitserreger abtöten.
Das freie Jod reagiert chemisch mit Oberflächen-Strukturen von Krankheitserregern. Dadurch verlieren die Krankheitserreger ihre Funktion und sterben ab. Die Wirksamkeit von Povidon-Jod umfasst viele Bakterien und Pilze (vor allem Candida), zahlreiche Viren und einige Amöben. Sporen (die Ruheform von einigen Bakterien und Pilzen) und bestimmte Viren werden im Allgemeinen erst nach längerer Einwirkzeit in ausreichendem Maße abgetötet.
Der Komplex aus Povidon mit Jod ist besonders wirksam im sauren Umfeld, wie es in Regel in Wunden und Entzündungen vorherrscht. Der Wirkstoff stellt gewissermaßen ein Jod-Depot dar, welches verzögert Jod freigibt und so eine gleich bleibende Konzentration des wirksamen freien Jods über einen längeren Zeitraum gewährleistet. Im Vergleich zu alkoholischen Jod-Lösungen ist Povidon-Jod verträglicher, da das Jod durch die Bindung an Povidon seine örtlich reizenden Eigenschaften weitgehend verliert.