Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.12.2007

Allgemeines

Die Wirkstoffkombination wird bei bakteriellen Infektionen des vorderen Augenabschnittes (Augeninfektionen durch Bakterien) eingesetzt. Sie dient zudem der Behandlung einer bakteriellen Zweitinfektion im Anschluss an eine Herpes-Infektion des Auges oder an einen Abszess der Liddrüsen (Gerstenkorn).

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Infektionen des vorderen Auges behandeln
  • Infektionen des äußeren Ohrs behandeln
  • bakterielle Erreger von Augen- und Ohrinfektionen abtöten
  • Eitrige Infektionen der Nase sowie der Nebenhöhlen behandeln

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe darf die Wirkstoffkombination nicht angewendet werden.

Ist die Entzündung auf eine Infektion mit Bakterien zurückzuführen, die unempfindlich gegenüber den drei Antibiotika sind (zum Beispiel Tuberkulose), ist der Einsatz der Kombination untersagt. Gleiches gilt, wenn die Entzündungsursache eine Virus- oder Pilzinfektion ist.

Nach einem Schädelbasisbruch ist von einer Anwendung abzusehen, da eine Drucksteigerung der Rückenmarksflüssigkeit auftreten kann.

Beim Einsatz am Ohr ist im Fall einer Trommelfellverletzung Vorsicht geboten, da eine Behandlung von mehr als zehn Tagen das Ohr zusätzlich schädigen kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Wirkstoffkombination sollte während Schwangerschaft und Stillzeit nur nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt eingesetzt werden, weil die Unbedenklichkeit der Anwendung für Mutter und Kind noch nicht nachgewiesen ist.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Medikamente mit dieser Wirkstoffkombination dürfen bei Kindern nur nach Abwägen von Nutzen und Risiko durch den Arzt angewendet werden.

Welche Nebenwirkungen können Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Brennen, Rötung, Schwellung).

Einzelfälle bei Anwendung am Ohr:
anhaltende Hörstörungen.

Welche Wechselwirkungen zeigen Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wechselwirkungen der Kombination mit anderen Wirkstoffen sind bisher nicht bekannt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Während der Anwendung des Medikaments sollten keine Kontaktlinsen getragen werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Aminoglykosid-Antibiotika, Lokalantibiotika und -kombinationen, Antibiotika, zu welcher die Wirkstoffkombination Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin gehört.

Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin

Die Wirkstoffkombination wird bei bakteriellen Infektionen des vorderen Augenabschnittes (Augeninfektionen durch Bakterien) eingesetzt. Sie dient zudem der Behandlung einer bakteriellen Zweitinfektion im Anschluss an eine Herpes-Infektion des Auges oder an einen Abszess der Liddrüsen (Gerstenkorn).

Nach einer Augenoperation, einer Fremdkörperentfernung sowie bei einer Verletzung oder Verätzung der Bindehaut oder der Hornhaut dient die Kombination der Vorbeugung von Infektionen durch Bakterien.

Weiterhin findet sie Anwendung bei der Therapie von bakteriell bedingten Entzündungen des äußeren Ohres oder des Gehörgangs. Zudem kann sie zur Behandlung eines eitrigen Schnupfens oder einer eitrigen Entzündung der Nasennebenhöhlen eingesetzt werden.

Die Wirkstoffkombination wird ausschließlich äußerlich sowie nur zeitlich und örtlich begrenzt angewendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin

Die drei Wirkstoffe gehören zur Gruppe der Lokalantibiotika und -kombinationen. Polymyxin B und Bacitracin sind Peptid-Antibiotika und zerstören die Zellwand vieler Bakterien. Neomycin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Aminoglykosid-Antibiotika, der die Eiweiß-Herstellung in den Bakterien behindert.

Die drei Wirkstoffe ergänzen sich in ihrer Wirkung, sind gemeinsam gegen eine Vielzahl krankheiterregender Bakterien wirksam und töten diese Mikroorganismen ab (bakterizide Wirkung).

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.