Pfefferminzblätter

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.09.2007

Allgemeines

Extrakte aus Pfefferminzblättern dienen bei innerlicher Anwendung, beispielsweise als Tee-Zubereitungen oder Lösungen, der Behandlung von Beschwerden im Magen- und Darmbereich, leichten Verdauungsproblemen, Völlegefühl und Blähungen.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Fettverdauung anregen
  • Blähungen vermindern
  • Völlegefühl behandeln
  • Erkältungskrankheiten lindern
  • Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut lindern
  • Spannungskopfschmerzen lindern
  • Leichte Muskelverspannungen lindern
  • Geschmack von Arzneimittelzubereitungen verbessern.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Pfefferminzblätter im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Pfefferminzblätter nicht verwendet werden?

Extrakte aus Pfefferminzblättern dürfen bei Überempfindlichkeit gegen Menthol und andere Inhaltsstoffe der Pflanze nicht angewendet werden.

Das Auftragen von Pfefferminzöl auf geschädigte, verletzte oder verbrannte Haut ist untersagt. Personen, bei denen bereits Verkrampfungen der Atemmuskulatur mit Atemnot aufgetreten sind, sollten das Öl nicht inhalieren. Bei schwerem Bluthochdruck, ausgeprägter Herzmuskelschwäche, Asthma, akuter Lungenentzündung und Keuchhusten darf der Wirkstoff nicht zum Einsatz kommen. Pfefferminzöl sollte, insbesondere bei kleinen Kindern, nicht im Gesicht und in keinem Fall in Augennähe aufgetragen werden.

Personen mit Sodbrennen, gesteigerter Bildung von Magensäure, Gallensteinleiden oder Lebererkrankungen ist von der Einnahme Pfefferminzblätter-haltiger Extrakte abzuraten, da ihre Beschwerden verstärkt werden können.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Pfefferminztee darf in der Schwangerschaft und Stillzeit getrunken werden.
Ansonsten sollte ein äußerlicher oder innerlicher Einsatz von Pfefferminzblätter-haltigen Extrakten während der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen, da die Unbedenklichkeit der Anwendung für Mutter und Kind noch nicht nachgewiesen ist.

Die Behandlung in der Stillzeit ist möglich. Da der Säugling nicht mit ätherischen Ölen in direkten Kontakt kommen darf, sollte eine stillende Frau Salben oder Cremes mit Pfefferminz-Extrakten nicht im Bereich der Brust auftragen.


Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Milde Tee-Zubereitungen sind auch für Kleinkinder geeignet.

Extrakte aus Pfefferminzblättern sowie Pfefferminzöl sollten bei Kindern unter zwei Jahren weder innerlich noch äußerlich angewendet werden.

Kinder, die zu Verkrampfungen der Atemmuskulatur oder zu Krampfanfällen neigen, sollten nicht mit Pfefferminz-haltigen Arzneimitteln behandelt werden.

Welche Nebenwirkungen können Pfefferminzblätter haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Pfefferminzblätter. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Kontaktekzeme, Haut- und Schleimhautreizungen, Rötungen, Brennen, Juckreiz).

Gelegentliche Nebenwirkungen nur bei äußerlicher Anwendung oder Inhalation: Auftreten beziehungsweise Verstärkung von Hustenreizen, Verkrampfung der Atemmuskulatur (selten mit Atemnot), Schluckbeschwerden.

Seltene Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfall.

Seltene Nebenwirkung nur bei innerlicher Anwendung:
Krampfartige Schmerzen im Bauchraum (Kolik).

Einzelfälle:
Herzrasen, Halluzinationen, Atemstillstand, Krampfanfälle.

Besonderheiten:
Bei großflächiger Anwendung von Pfefferminzöl in sehr hoher Dosierung ist eine Schädigung der Nieren sowie des zentralen Nervensystems möglich.

Welche Wechselwirkungen zeigen Pfefferminzblätter?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wechselwirkungen mit anderen Substanzen wurden bei vorschriftsmäßigem Gebrauch bislang nicht beobachtet.

Allergische Reaktionen auf Medikamente

Manchmal lösen Arzneimittel allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion auf Pfefferminzblätter wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.


Welche Medikamente beinhalten Pfefferminzblätter?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Pfefferminzblätter enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Pfefferminzblätter

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Pfefferminzblätter. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher die Wirkstoffe Pfefferminzblätter gehört.

Anwendungsgebiet der Wirkstoffe Pfefferminzblätter

Extrakte aus Pfefferminzblättern dienen bei innerlicher Anwendung, beispielsweise als Tee-Zubereitungen oder Lösungen, der Behandlung von Beschwerden im Magen- und Darmbereich, leichten Verdauungsproblemen, Völlegefühl und Blähungen.

Äußerlich wird das aus Blättern gewonnene Pfefferminzöl zur Behandlung von Spannungskopfschmerz, Muskelverspannungen, Mundschleimhautentzündungen und Erkältungskrankheiten angewendet.

Extrakte aus Pfefferminzblättern können Arzneimitteln als Geschmacksverbesserer zugesetzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pfefferminzblätter sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Pfefferminzblätter

Extrakte aus Pfefferminzblättern sind reich an ätherischen Ölen wie Menthol und Menthon. Weiterhin enthalten sie Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren und Flavonoide.

Bei innerlicher Anwendung sind sie leicht krampflösend. Sie regen die Freisetzung von Galle in den Dünndarm an, erleichtern dadurch die Fettverdauung und können so Völlegefühl und Verdauungsbeschwerden entgegenwirken. Zudem haben sie eine leicht antientzündliche Wirkung und hemmen schwach das Wachstum von Mikroorganismen (antiseptische Wirkung).

Pfefferminzöl ist leicht flüchtig, es verdunstet rasch und entzieht der Haut Wärme. Dieser Kühleffekt bewirkt bei Verspannungen eine leichte Schmerzlinderung. Zudem lässt er kurzzeitig die Schleimhäute abschwellen und erleichtert die Nasenatmung.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.