Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.09.2017

Allgemeines

Der Impfstoff wird angewendet zur aktiven Immunisierung von Personen ab einem Alter von zehn Jahren. Er verhindert die Infektion mit bestimmten Erregern der Hirnhautentzündung (Neisseria meningitidis der Serogruppe B).

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Oberflächenstruktur von Erregern der Hirnhautentzündung nachahmen
  • Produktion von gezielt wirksamen Antikörpern anregen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf er nicht eingesetzt werden.

Bei Personen, die unter einer akuten, schweren fiebrigen Erkrankung leiden, ist die Impfung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Bei leichten Infekten, beispielsweise bei einer Erkältung, muss die Impfung jedoch nicht verschoben werden.

Bei immungeschwächten Personen, einschließlich solchen, die Medikamente erhalten, die die körpereigene Abwehr schwächen, kann die Schutzwirkung des Impfstoffs vermindert sein.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher gibt es keine Erfahrungen mit der Anwendung des Impfstoffs bei Schwangeren. Das mögliche Risiko für sie ist unbekannt. Der Arzt wird die Impfung jedoch nicht vorenthalten, wenn ein Infektionsrisiko für Meningokokken besteht.

Es ist nicht bekannt, ob der Impfstoff in die Muttermilch übergeht. Er darf daher nur während der Stillzeit angewendet werden, wenn der Arzt den möglichen Nutzen über das Risiko stellt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Impfstoff ist nur zur Impfung von Kindern ab zehn Jahren zugelassen.

Welche Nebenwirkungen kann Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Durchfall, Übelkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Schüttelfrost, Müdigkeit
an der Injektionsstelle:
Rötung, Schwellung, Schmerzen

Häufige Nebenwirkungen:
Erbrechen, Fieber

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Allergische Reaktionen

Besonderheiten:
Personen mit Mangel an Blutplättchen oder einer anderen Blutgerinnungsstörung dürfen keine Injektionen in den Muskel erhalten. Der Arzt wird entscheiden, ob der Nutzen das Risiko einer Injektion deutlich überwiegt.

Welche Wechselwirkungen zeigt Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Ganz allgemein kann man den Impfstoff zusammen mit anderen verabreichen, jedoch darf er nicht in derselben Spritze gemischt werden. Bei gleichzeitiger Gabe mit anderen Impfstoffen muss der Wirkstoff an einer eigenen Injektionsstelle angewendet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Kommt es zu Müdigkeit, kann Autofahren oder das Führen von Maschinen gefährlich sein.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Impfstoffe, zu welcher der Wirkstoff Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff

Der Impfstoff wird angewendet zur aktiven Immunisierung von Personen ab einem Alter von zehn Jahren. Er verhindert die Infektion mit bestimmten Erregern der Hirnhautentzündung (Neisseria meningitidis der Serogruppe B).

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Meningokokken-Gruppe-B-Impfstoff

    Der Wirkstoff gehört zur Wirkstoffgruppe der Impfstoffe, mit denen sich eine sogenannte aktive Immunisierung durchführen lässt. Das heißt, dass der Körper als Reaktion auf den Impfstoff selbst Abwehrstoffe (Antikörper) gegen die Erreger bildet.

    Der Impfstoff besteht aus zwei biotechnologisch hergestellten Formen eines für die Erreger (der Meningokokken-Art Neisseria meningitidis) typischen Eiweißes. Das Eiweiß lässt sich in zwei unterschiedliche Unterfamilien, A und B, unterteilen. Über 96 Prozent der Meningokokken-Bakterien in Europa tragen Eiweiße dieser beiden Unterfamilien auf der Bakterienoberfläche. Der Impfstoff enthält von beiden Unterfamilien A und B jeweils eine Form.
    Der Impfstoff regt im Körper die Produktion von Antikörpern an, die das Eiweiß auf den Oberflächen der Meningokokken gezielt erkennen.

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.