Mariendistelfrüchte + Wermutkraut

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 15.10.2007

Allgemeines

Die Kombination aus Mariendistelfrüchten und Wermutkraut wird häufig in Form von Tees oder alkoholischen Pflanzenauszügen angewendet bei Leberentzündung, sonstigen Lebererkrankungen sowie Gallenbeschwerden und -steinen. Auch Störungen im Magen-Darm-Trakt werden damit behandelt.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Leber schützen
  • Verdauung anregen
  • Gallefluss fördern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Mariendistelfrüchte + Wermutkraut im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Mariendistelfrüchte + Wermutkraut nicht verwendet werden?

Die Kombination sollte nicht bei Magengeschwüren angewendet werden oder bei anderen Erkrankungen, die durch eine erhöhte Magensäureproduktion verursacht sind.

Bei Patienten mit Gallensteinleiden sollte die Kombination nur nach ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko angewandt werden, da die Gefahr besteht, eine Gallen-Kolik auszulösen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Kombination darf weder in der Schwangerschaft noch während des Stillens eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Kombination sollte bei Kindern unter zwölf Jahren nicht angewendet werden, da man mit dem Einsatz der Wirkstoffe bei dieser Altersgruppe nicht genügend Erfahrungen gesammelt hat.


Welche Nebenwirkungen können Mariendistelfrüchte + Wermutkraut haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Mariendistelfrüchte + Wermutkraut. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe in der Kombination ist sie abzusetzen.

Ansonsten sind bei Anwendung nach den üblichen Vorschriften keine wesentlichen Nebenwirkungen zu erwarten. Vereinzelt kann es zu einer leicht abführenden Wirkung kommen.

Besonderheiten:
In hoher Dosierung besteht Vergiftungsgefahr durch Thujon, einen Inhaltsstoff des Wermutkrauts. Bei Auftreten von Übelkeit und Erbrechen, Krämpfen, starkem Durchfall und Benommenheit kann dies ein Hinweis darauf sein. Dann sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Welche Wechselwirkungen zeigen Mariendistelfrüchte + Wermutkraut?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • In höheren Dosierungen des Medikaments besteht eine Vergiftungsgefahr durch den Inhaltsstoff Thujon im Wermutkraut.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Mariendistelfrüchte + Wermutkraut?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Mariendistelfrüchte + Wermutkraut enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Mariendistelfrüchte + Wermutkraut

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Mariendistelfrüchte + Wermutkraut. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher die Wirkstoffkombination Mariendistelfrüchte + Wermutkraut gehört.

Anwendungsgebiet der Wirkstoffkombination Mariendistelfrüchte + Wermutkraut

Die Kombination aus Mariendistelfrüchten und Wermutkraut wird häufig in Form von Tees oder alkoholischen Pflanzenauszügen angewendet bei Leberentzündung, sonstigen Lebererkrankungen sowie Gallenbeschwerden und -steinen. Auch Störungen im Magen-Darm-Trakt werden damit behandelt.

Mariendistelfrüchte stammen von der Pflanze Mariendistel (Silybum marianum) die auch unter den volkstümlichen Namen Frauendistel, Magendistel und Milchdistel bekannt ist. Ihre Früchte, die den eigentlichen Wirkstoff Silymarin enthalten, heißen unter anderem Marienkörner.

Wermutkraut (Artemisia absinthium) wird auch Bitterer Beifuss, Absinthkraut, Alsem und Wurmkraut genannt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Mariendistelfrüchte + Wermutkraut sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Mariendistelfrüchte + Wermutkraut

Die Kombination wirkt auf zweierlei Weise:
  • Mariendistelfrüchte schützen durch ihren Inhaltsstoff Silymarin die Leberzellen vor Giften. Es verändert die Wand der Leberzellen, sodass Zellgifte nicht mehr in diese eindringen können. Zusätzlich wird der Stoffwechsel in der Leber angeregt, sodass die Leber in der Lage ist, sich besser und schneller zu erholen und abgestorbene Zellen zu ersetzen.
  • Die wirksamen Substanzen in Wermutkraut sind Bitterstoffe. Sie regen die Bildung der Verdauungssäfte im Magen-Darm-Trakt an und fördern den Gallenfluss. So werden Völlegefühl und Blähungen beseitigt, die durch eine mangelnde Gallenproduktion und Verdauungstätigkeit verursacht sind.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.