Lercanidipin
Lercanidipin
Welche Wechselwirkungen zeigt Lercanidipin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung kommt es bei gleichzeitiger Gabe von anderen blutdrucksenkenden Mitteln wie Diltiazem, Nitraten, aber auch von trizyklischen Antidepressiva und dem Benzodiazepin Midazolam, Entwässerungsmitteln (Diuretika) oder hohen Dosierungen von magensäurehemmenden Mitteln (Antiazida) wie Cimetidin oder Ranitidin. Die gleichzeitige Gabe der Pilzmittel Ketoconazol und Itraconazol, dem HIV-Mittel Ritonavir, den Antibiotika Erythromycin und Troleandomycin sowie von Ciclosporin (gegen Organabstoßungen nach Verpflanzungen) behindern den Abbau von Lercanidipin im Körper. Dadurch steigern dessen Wirkung so stark, dass die Kombination vermieden werden muss.
Wird Lercanidipin gleichzeitig mit Wirkstoffen angewendet, die vom gleichen Enzymsystem im Körper abgebaut werden, kann sich ebenfalls eine verstärkte oder verlängerte Wirkung desselben ergeben. Das ist der Fall mit den H1-Antihistaminika Terfenadin und Astemizol, aber auch manchen Antiarrhythmika wie beispielsweise Amiodaron oder Chinidin.
Wird Lercanidipin gleichzeitig mit Wirkstoffen angewendet, die das abbauende Enzymsystem anregen, kann die Wirkung abgeschwächt sein. Dies ist der Fall bei Antiepileptika wie Phenytoin und Carbamazepin, aber auch dem Tuberkulose-Mittel Rifampicin.
Wenn Lercanidipin zusammen mit dem Beta-Rezeptorenblocker Metoprolol verabreicht wird, wird die Verfügbarkeit von Lercanidipin im Körper um die Hälfte verringert. Lercanidipin ist daher zwar zusammen mit Beta-Rezeptorenblockern sicher anwendbar, jedoch kann eine Dosisanpassung durch den Arzt erforderlich sein.
Wirkstoffe gegen Herzmuskelschwäche wie Digoxin werden in der Wirkung durch Lercanidipin verstärkt.
Da Lercanidipin seinerseits die Wirkung von Simvastatin (gegen Fettstoffwechselstörungen) verstärkt, sollten die beiden Wirkstoffe in einem zeitlichen Abstand von etwa zwölf Stunden voneinander eingenommen werden.
Lercanidipin sollte nicht zusammen mit Grapefruitsaft eingenommen werden. Grapefruitsaft verhindert den Abbau von Lercanidipin im Körper und verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung.