Lavendelöl
Lavendelöl
So wirkt Lavendelöl
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Lavendelöl. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher der Wirkstoff Lavendelöl gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Lavendelöl
Lavendel wird als Lavendelblüten und Lavendelöl schon jahrhundertelang in Haushalt, Küche und Medizin eingesetzt. In der Medizin werden die getrocknete Pflanze (in Tees oder Bädern) oder das extrahierte Lavendelöl (in Einreibungen, Tropfen, Bädern oder in Kapseln zum Einnehmen) verwendet. Die meisten medizinischen Anwendungen des Lavendelöls beruhen daher auf Erfahrung und traditioneller Anwendung. Wie bei vielen anderen Pflanzenwirkstoffen gibt es erst wenige klinische Prüfungen nach heutigen Standards.
Aufgrund der beruhigenden Wirkung des Lavendels kommt das Öl bei nervöser Unruhe und der Tee bei Einschlafstörungen zum Einsatz.
Die folgenden Einsatzgebiete beruhen auf Überlieferung, traditioneller Anwendung oder sind speziellen Therapierichtungen zuzuordnen: Lavendelöl soll bei Verdauungs- und Menstruationsbeschwerden Krämpfe und Verspannungen lösen, Blähungen austreiben sowie den Gallenfluss anregen. Bei Husten wird Lavendelöl auch als Schleimlöser eingesetzt.
Weil es bei äußerlicher Anwendung die Durchblutung verbessern soll, kann Lavendelöl auch gegen rheumatische Beschwerden verwendet werden. Außerdem besitzt es eine bakterienhemmende Wirkung und wird daher bei kleinen Wunden, leichten Sonnenbränden und auch bei Juckreiz genommen.
In den meisten Fällen jedoch wird Lavendel in Arzneimitteln mit anderen Pflanzen, die die jeweilige Wirkung unterstützen, kombiniert.
Neben der medizinischen Anwendung kann Lavendelöl als sogenanntes Repellent vor Mücken und anderen Insekten schützen oder Motten vom Kleiderschrank fernhalten. Lavendelöl ist eines der wenigen Öle, die man direkt auf die Haut auftragen darf.
Eine wichtige Rolle spielt Lavendelöl in der Kosmetikindustrie, wo es vielfältig als Duftstoff eingesetzt wird. Am häufigsten kommt hier allerdings das Öl des Spiklavendels, das Spiköl, zur Anwendung.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Lavendelöl sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Lavendelöl
Das Wirkprinzip der verschiedenen Inhaltsstoffe des Lavendels und Lavendelöls ist bisher nicht ausreichend erforscht. Inzwischen sind über 100 verschiedene Substanzen identifiziert, darunter die ätherischen Öle Linalool und Linalylacetet. Außerdem enthält Lavendel spezielle Gerbstoffe, Cumarine und Flavonoide.
Bei der Einnahme zeigte Lavendelöl in Tierexperimenten angstlösende, antidepressive und beruhigende Eigenschaften. Der Wirkmechanismus ist heute noch nicht ganz aufgeklärt. Man vermutet aber, dass Lavendelöl die Bindungsstellen für den Nervenbotenstoff GABA (Gamma-Aminobuttersäure) empfindlicher auf GABA reagieren lässt. Da GABA gewissermaßen ein körpereigenes Beruhigungsmittel ist, erklärt sich dadurch die Wirkung des Lavendelöls.
Bei äußerlicher Anwendung gelangen einige der Inhaltsstoffe des Öls durch die Haut in den Körper, wirken sich beruhigend auf die Psyche aus, lösen Krämpfe und entblähen. Andere entfalten ihre durchblutungsfördernde und antiseptische (bakterienabtötende) Wirkung direkt auf der Haut.
Hinweise auf dem Etikett zur Herstellung des Öls nach dem Deutschen Arzneibuch (DAB) oder dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. oder Pharm. Eur.) sprechen in der Regel für eine gute Ölqualität.