Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert)

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 07.10.2019

Allgemeines

Der Wirkstoff dient der Vorbeugung gegen die echte Virus-Grippe (Influenza), vor allem bei Personen ab 60 Jahren. Geimpft werden sollten damit besonders Menschen, die auf Grund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für grippebedingte Komplikationen haben.
Des weiteren sollten Schwangere und Kinder ab einem Alter von sechs Monaten geimpft werden.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • körpereigene Abwehr gegen Grippeviren stärken
  • Grippe-Erkrankung verhindern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert) im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert) nicht verwendet werden?

Der Impfstoff darf nicht verwendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen Influenza-Spaltimpfstoff besteht. Auch wer auf Hühnereier oder Hühnerfleisch allergisch reagiert, darf den Impfstoff nicht erhalten, da dieser in Hühnereiern produziert wird. Für den Fall allergischer Reaktionen nach Gabe des Impfstoffs sollten wie bei allen injizierbaren Impfstoffen in der Praxis geeignete medizinische Möglichkeiten zur Überwachung und Behandlung von Patienten mit Schock unmittelbar zur Verfügung stehen.

Die Impfung sollte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, wenn die zu impfende Person an einer fieberhaften Erkrankung oder akuten Infektion leidet.

Der Impfstoff ist nur in den Muskel oder unter die Haut zu spritzen und darf unter keinen Umständen in die Blutbahn gelangen.

Bei Patienten mit angeborener oder erworbener Schwäche der körpereigenen Abwehr kann die Entwicklung von Antikörpern und damit der Impferfolg möglicherweise verringert sein.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Schwangere haben ein hohes Risiko für Grippe-Komplikationen, einschließlich frühzeitiger Wehen, Frühgeburten, Krankhausaufenthalten und Tod. Schwangere sollten daher eine Impfung gegen Grippe erhalten.

Positiver Nebeneffekt einer Impfung in der Schwangerschaft ist die gleichzeitige Immunisierung des Ungeborenen. Die Grippe-Antikörper, die die Mutter bildet, gehen durch den Mutterkuchen in das Blut des Kindes über und schützen es auch nach der Geburt bis zu einem Alter von sechs Monaten vor Grippe.

Der Impfstoff kann unbedenklich auch während der Stillzeit angewandt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Normalerweise ann der Impfstoff Kindern ab dem sechsten Lebensmonat verabreicht werden. Die Zusammensetzung des Impfstoffs ändert sich hinsichtlich der verwendeten Virusstämme jährlich. Daraus können sich eventuell Anwendungseinschränkungen bei Kindern ergeben.

Welche Nebenwirkungen kann Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert) haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert). Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Muskelschmerzen.
an der Injektionsstelle:
Rötung, Verhärtung, Schwellung, Juckreiz, Schmerz.

Häufige Nebenwirkungen:
Unwohlsein, Schwitzen, Schüttelfrost, Fieber, Gelenkschmerzen, Übelkeit, allgemeines Krankheitsgefühl.
an der Injektionsstelle:
Unterhautblutungen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwitzen, Nesselsucht, Grippe-artige Beschwerden, Gelenkschmerzen, Abgeschlagenheit.

Seltene Nebenwirkungen:
nervliche Missempfindungen, Nervenentzündung, Juckreiz, allergische Reaktion, Ausschlag, geschwollene Augen, Krämpfe.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Blutplättchenmangel (vorübergehend), Lymphdrüsenschwellung (vorübergehend), allergische Reaktionen (in seltenen Fällen bis hin zum Schock), Gesichtsschwellung (Angioödem), Nervenschmerzen, Fieberkrämpfe, Nervenerkrankungen (wie Gehirnentzündung und Guillain-Barré-Syndrom), Blutgefäßentzündung (in sehr seltenen Fällen mit vorübergehender Beteiligung der Nieren), allgemeine Hautreaktionen einschließlich Nesselsucht.

Besonderheiten:
Die Nebenwirkungen können in der Ausprägung und Häufigkeit je nach verwendeten Spaltprodukten und Virusstämmen etwas unterschiedlich sein.

Welche Wechselwirkungen zeigt Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert)?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Der Impfstoff kann zeitgleich mit anderen Impfstoffen in unterschiedliche Muskelgruppen (beispielsweise rechter Oberarm, linker Oberarm) verabreicht werden. Bei zeitgleicher Verabreichung kann es möglicherweise zu verstärkten Nebenwirkungen kommen.

Während einer Therapie mit Immunologika, die die körpereigene Abwehr schwächen (Immunsuppressiva), kann die Wirksamkeit der Impfung eingeschränkt sein.

Nach der Impfung gegen Grippe wurden in Labortests mit der ELISA-Methode falsch-positive Ergebnisse beim Nachweis von Antikörpern gegen HIV 1 (AIDS-Erreger), Hepatitis C (Erreger von Leberentzündung) und besonders HTLV1 (Erreger von Blutkrebs) beobachtet. Das Western-Blot-Verfahren widerlegt die falsch-positiven ELISA-Testergebnisse.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Medikament darf keinesfalls in die Blutbahn gelangen.
  • Für Personen mit Allergie auf Hühnereiweiß oder Eiprodukte ist das Medikament nicht geeignet.
  • ELISA-Labortests auf Erreger von AIDS, Leberentzündung oder Blutkrebs können nach der Impfung falsch-positiv ausfallen. Andere Testmethoden können das Ergebnis widerlegen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert)?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert) enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert)

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert). Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Impfstoffe, zu welcher der Wirkstoff Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert) gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert)

Der Wirkstoff dient der Vorbeugung gegen die echte Virus-Grippe (Influenza), vor allem bei Personen ab 60 Jahren. Geimpft werden sollten damit besonders Menschen, die auf Grund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für grippebedingte Komplikationen haben.
Des weiteren sollten Schwangere und Kinder ab einem Alter von sechs Monaten geimpft werden.

Werden Schwangere geimpft, entwickeln sie Antikörper gegen die Grippeviren. Diese Antikörper gehen von der Mutter durch den Mutterkuchen auf das Ungeborene über. Sie schaffen beim Kind einen passiven Impfschutz, der auch beim Säugling bis zu einem Alter von weniger als sechs Monaten eine Grippe-Erkrankung verhindert.

Der Wirkstoff muss entsprechend den offiziellen Impfempfehlungen angewendet werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert)

Inaktivierter Influenza-Spaltimpfstoff gehört zur Wirkstoffgruppe der Impfstoffe. Es ist ein sogenannter aktiver Impfstoff, da er den Körper veranlasst, selbst Antikörper gegen das Grippe-Virus zu bilden.

Spaltimpfstoffe sind Totimpfstoffe, das heißt, dass sie nur noch Teile eines Krankheitserregers, in der Regel eines Virus, enthalten. Dadurch sind die Substanzen selbst nicht mehr fähig, die durch das Virus bedingte Krankheit auszulösen. Solche Impfstoffe heißen daher auch "inaktiviert".

Bei der Herstellung eines Spaltimpfstoffs wird Oberfläche des Erregers mit seifenähnlichen Stoffen oder starken organischen Lösungsmitteln behandelt. Diese Substanzen lösen die Zellwände auf, der Erreger wird gespalten und zerfällt in Bruchstücke. Zum Impfstoff werden nur die eiweißhaltigen Anteile verarbeitet. Sie werden nach der Impfung vom Immunsystem als fremd erkannt und es bildet dagegen sogenannte Antikörper. Infiziert sich der Körper mit einem lebenden Virus, heften sich die schon vorhandenen Antikörper an die passenden Strukturen der Erregeroberfläche. So gekennzeichnet, wird das Virus schnell Opfer von Abwehrzellen, die es umschließen und auflösen.

Weil sich die Grippeviren ständig verändern, muss der Impfstoff jedes Jahr aus den vermutlich vorherrschenden Virus-Typen neu hergestellt werden. Welche dies aktuell für bestimmte Teile der Erde sind, bestimmt das Welt-Influenza-Zentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Daher tragen Medikamente mit Grippe-Impfstoffen meist die Jahreszahl der Grippe-Saison im Namen, für die sie entwickelt wurden.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.