Grünteeblätter

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 15.01.2017

Allgemeines

Grünteeblätter werden in Form eines Extraktes eingesetzt.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Wachstum von Hornzellen hemmen
  • Feigwarzen zum Abheilen bringen
  • Entzündungen der Schleimhäute im Nasenbereich lindern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Grünteeblätter im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Grünteeblätter nicht verwendet werden?

Ganz allgemein dürfen Grünteeblätter bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff nicht angewendet werden.

Anwendung als Nasenspray
Es sind keine weiteren Anwendungseinschränkungen bekannt.

Äußerliche Anwendung
Sie darf nur auf den betroffenen Hautbereichen erfolgen, eine Anwendung in der Scheide, der Harnröhre oder im After muss vermieden werden.

Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen (wie deutlicher Erhöhung von Leber-Enzymen und Bilirubin im Blut, vermehrte Blutungsneigung) sollten Grünteeblätter aufgrund unzureichender Studien zur Unbedenklichkeit nicht anwenden.

Frauen mit Feigwarzen an den Schamlippen sollten die Salbe mit besonderer Vorsicht anwenden, da in diesem Bereich häufiger schwere Hautreaktionen vorkommen.

Unbeschnittene Männer, die Feigwarzen unter der Vorhaut behandeln, sollen die Vorhaut zurückziehen und den Bereich täglich waschen, um Vorhautverengungen zu vermeiden. Kommt es dennoch zu einem Geschwür, einer Verhärtung oder zunehmenden Schwierigkeiten beim Zurückziehen der Vorhaut, muss die Behandlung abgebrochen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Grünteeblättern bei Schwangeren vor. In Tierexperimenten zeigten sich unerwünschte Effekte an den Nachkommen. Als Vorsichtsmaßnahme sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

Beim Stillen werden keine Auswirkungen auf die Säuglinge erwartet, da die Aufnahme der Inhaltsstoffe aus Grünteeblättern bei der Anwendung als Salbe oder Nasenspray als gering eingestuft wird.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Salben aus Grünteeblättern bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurde nicht untersucht. Die Anwendung liegt daher im Ermessen des behandelnden Arztes.

Die Anwendung in Form von Nasensprays sollte nicht bei Kindern unter zwölf Jahren erfolgen.

Welche Nebenwirkungen können Grünteeblätter haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Grünteeblätter. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Anwendung als Nasenspray
Aufgrund seiner Wirkweise kann es bei empfindlichen Personen in den ersten Minuten des Wirkeintritts zu einem Brennen/Kribbeln in der Nase kommen. Dieser Effekt ist unbedenklich und lediglich von kurzer Dauer.

Starkes Naselaufen nach der Anwendung ist als Teil der Wirkung anzusehen und insofern gewünscht.

Anwendung als Salbe
Sehr häufige Nebenwirkungen:
örtliche Beschwerden am Auftragungsort (wie Rötung, Juckreiz, Hautreizung, Brennen, Schmerz, Geschwürbildung, Wassereinlagerungen in das Gewebe (Ödeme), Verhärtung, Bläschenbildung).

Häufige Nebenwirkungen:
örtliche Beschwerden am Auftragungsort (wie Hautabschilferung, Sekretbildung, Blutung, Schwellung), Lymphknotenschwellung in der Leiste, Vorhautverengung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
örtliche Beschwerden am Auftragungsort (wie Verfärbung, unangenehmes Gefühl, trockene Haut, Hautverdünnung, Einrisse, Überempfindlichkeit, Taubheitsgefühl, Narbenbildung, Knötchenbildung, Hautentzündung, örtliches Hautabsterben, Bläschen, Ekzem, Infektion am Auftragungsort Pusteln, Infektion mit Herpes an den Geschlechtsorganen, Infektion mit Staphylokokken, Harnröhrenentzündung, Pilzinfektion der Scheide, Scheidenentzündung, Störungen des Wasserlassens, Harndrang, häufiges Urinieren geringer Mengen, Eichelentzündung, Missempfindungen beim Geschlechtsakt, Hautausschlag (auch mit Papeln).

Besonderheiten:
Bei örtlichen Hautreaktionen mit Bläschenbildung sollte ein Arzt befragt werden, um einen Herpes an den Geschlechtsorganen auszuschließen.

Welche Wechselwirkungen zeigen Grünteeblätter?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt.

Während der Behandlung sollten Sie keine weiteren Wirkstoffe auf die Stellen auftragen (dies gilt auch für Sitzbäder oder Salben mit Wirkstoffen wie Zink oder Vitamin E).

Vermeiden Sie die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten mit hohem Anteil an Grünteeblätter-Extrakt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Kommt es zu Hautreaktionen mit Bläschenbildung, sollten Sie einen Arzt befragen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Grünteeblätter?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Grünteeblätter enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Nasenspray

So wirkt Grünteeblätter

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Grünteeblätter. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Gerbstoffe, zu welcher die Wirkstoffe Grünteeblätter gehört.

Anwendungsgebiete der Wirkstoffe Grünteeblätter

Grünteeblätter werden in Form eines Extraktes eingesetzt.

Dieser dient in Form von Salbe zur äußerlichen Behandlung von oberflächlichen Feigwarzen verwendet. Diese auch Condyloma acuminata genannten Warzen treten vorwiegend im Bereich der Geschlechtsteile und rund um den After auf. Behandelt werden dürfen mit dem Grüntee-Extrakt auschließlich Erwachsene über 18 Jahre mit gesunder körpereigener Abwehr.

Des weiteren werden Grüntee-Extakte bei Erkältungskrankehiten (Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung) in Form von Nasenspray angewendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Grünteeblätter sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Grünteeblätter

Wie der Extrakt aus Grünteeblättern genau wirkt, ist nicht bekannt. Im Labor hemmt der Extrakt das Wachstum von Hornzellen und hat die Effekte eines Radikalfängers.
Inwieweit diese Wirkungen zur Bekämpfung der Warzen beitragen, ist nicht bekannt. Dennoch ist in Studien die dreimal tägliche Behandlung mit dem Extrakt über bis zu 16 Wochen deutlich wirksamer als die Behandlung mit einem Scheinmedikament. Alle äußerlichen Feigwarzen im Bereich der Geschlechtsteile und des Afters heilten ab.

Im Bereich der Nasenschleimhäute bildet der Wirkstoff einen Schutz auf der Schleimhaut, sorgt so für eine nachhaltige Befeuchtung und unterstützt die Schleimhäute als Barriere bei der Abwehr von Viren und Bakterien.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.