Fosfomycin (zur Einnahme)

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.10.2011

Allgemeines

Fosfomycin ist ein Breitbandantibiotikum, also ein Wirkstoff, der viele verschiedene Keime bekämpfen kann. Zur Einnahme wird es bei akuten unkomplizierten Harnwegsinfektionen (durch Fosfomycin-empfindliche Erreger) bei Frauen vom 12. bis zum 65. Lebensjahr angewendet wird.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Aufbau der Bakterienwand hemmen
  • Bakterien abtöten

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Fosfomycin (zur Einnahme) im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Fosfomycin (zur Einnahme) nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance kleiner als 20 Milliliter pro Minute) darf Fosfomycin nicht angewendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher gibt es noch zu wenige Studien zur Anwendung von Fosfomycin in der Schwangerschaft, um Sicherheit und Wirkung zweifelsfrei zur beurteilen. Eine Anwendung sollte deshalb nur auf Anweisung des behandelnden Arztes erfolgen.

Fosfomycin geht in geringem Maße in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist aber nicht bekannt. Dennoch sollte der Wirkstoff auch in der Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Fosfomycin darf von Kindern unter zwölf Jahren nicht eingenommen werden.

Welche Nebenwirkungen kann Fosfomycin (zur Einnahme) haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Fosfomycin (zur Einnahme). Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schwindel, Schwäche.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Scheidenentzündung, Mangel an weißen Blutkörperchen, Überschuss an Blutplättchen, nervliche Missempfindungen in Armen und Beinen, Durchfall, Übelkeit, Verdauungsstörungen, Leber-Enzym-Werterhöhung (Transaminasen).

Seltene Nebenwirkungen:
Herzrasen, Erbrechen, Hautreaktionen, Juckreiz, Sehnerventzündung (Einzelfall).

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
allergische Reaktionen (bis zum Schock, Asthma, Dickdarmentzündung (pseudomembranöse Colitis), Bauchschmerzen, schwere Hautreaktionen, Gesichtsschwellungen, Nesselsucht.

Besonderheiten:
Das Auftreten von schwerem und anhaltendem Durchfall während oder nach einer Behandlung mit Fosfomycin kann Anzeichen einer durch das Antibiotikum verursachten Dickdarmentzündung sein. Die schwerwiegendste Form ist eine pseudomembranöse Colitis, die sofort ärztlich behandelt werden muss. In solchen Fällen sind Durchfall-Präparate wie beispielsweise Loperamid auf keinen Fall anzuwenden.

Welche Wechselwirkungen zeigt Fosfomycin (zur Einnahme)?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Fosfomycin sollte nicht gleichzeitig mit Metoclopramid (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen) eingenommen werden. Hier muss zwischen der Einnahme beider Wirkstoffe ein zeitlicher Abstand von etwa zwei bis drei Stunden eingehalten werden.

Allergische Reaktionen auf Medikamente

Manchmal lösen Arzneimittel allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion auf Fosfomycin (zur Einnahme) wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.


Welche Medikamente beinhalten Fosfomycin (zur Einnahme)?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Fosfomycin (zur Einnahme) enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Fosfomycin (zur Einnahme)

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Fosfomycin (zur Einnahme). Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Fosfomycin (zur Einnahme) gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Fosfomycin (zur Einnahme)

Fosfomycin ist ein Breitbandantibiotikum, also ein Wirkstoff, der viele verschiedene Keime bekämpfen kann. Zur Einnahme wird es bei akuten unkomplizierten Harnwegsinfektionen (durch Fosfomycin-empfindliche Erreger) bei Frauen vom 12. bis zum 65. Lebensjahr angewendet wird.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fosfomycin (zur Einnahme) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Fosfomycin (zur Einnahme)

Fosfomycin gehört zur Wirkstoffgruppe der Antibiotika und ähnelt in seiner chemischen Struktur einem Baustein, aus dem durch ein spezielles Enzym die Bakterienzellwände aufgebaut werden. Allerdings kann das entsprechende Enzym Fosfomycin nicht verarbeiten. Damit unterbleibt ein wichtiger Schritt beim Zellwandaufbau, was zum Absterben der Bakterien führt. Fosomycin wirkt daher bakterienabtötend, also bakterizid.

Ziel jeder Behandlung mit Fosfomycin muss es sein, in den infizierten Geweben möglichst lange eine hohe Konzentration des Wirkstoffs zu erreichen. Denn die Wirksamkeit hängt im wesentlichen von der Zeitdauer ab, in der Fosfomycin auf die Keime einwirken kann.

Einige wenige Bakterienstämme sind unempfindlich (resistent) gegen Fosfomycin, doch gibt es keine Kreuzresistenz von Fosfomycin mit anderen Antibiotikagruppen.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.