Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 13.04.2018

Allgemeines

Die Kombination wird bei erwachsenen Patienten mit mäßiger bis schwerer chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) angewendet.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Entzündungen in den Atemwegen lindern
  • Muskulatur der Atemwege entspannen
  • Bronchien erweitern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe darf die Kombination nicht eingesetzt werden. Ebenso ist sie nicht für die Behandlung von Asthma gedacht und nicht zum Einsatz als Notfallmedikament.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination angewendet werden bei
  • Patienten mit schlecht behandelbaren oder lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Beschwerden, da sich diese durch die Therapie verschlimmern können
  • Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Einschränkung der Leberfunktion, da sie besonderer Überwachung bedürfen
  • Epilepsie
  • starker Schilddrüsenüberfunktion
  • Patienten, die ungewöhnlich stark auf Beta-2-Sympathomimetika reagieren
  • Lungen-Tuberkulose oder chronischen oder unbehandelten Infektionen, weil sich diese verschlimmern können
  • einer speziellen Form des (Engwinkelglaukom), weil sich diese verschlimmern kann
  • Schwierigkeiten beim Harnlassen (Harnverhalt), weil sich diese verstärken können
  • Patienten mit Diabetes mellitus in der Vorgeschichte, weil dieser durch Beta-2-Sympathomimetika verstärkt werden kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen zur Anwendung der Kombination bei Schwangeren vor. Tierversuche haben keine wesentlichen schädlichen Einflüsse gezeigt. Der Arzt wird die Anwendung der Kombination in der Schwangerschaft dennoch nur in Erwägung ziehen, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter das mögliche Risiko für das ungeborene Kind rechtfertigt.

Es ist nicht bekannt, ob die Kombination oder deren Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen, wie es bei ähnlichen Substanzen der Fall ist. Ein Risiko für das Neugeborene/Kleinkind kann nicht ausgeschlossen werden. Der Arzt wird also entscheiden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit der Kombination verzichtet werden soll. Dabei wird er sowohl den Nutzen des Stillens für das Kind als auch den Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Wirkstoffkombination kommt nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren zum Einsatz, da COPD in diesem Alter nicht auftritt.

Welche Nebenwirkungen können Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Lungenentzündung, Infektion der oberen Atemwege, Nasen-Rachen-Entzündung, Schnupfen, Grippe, Kopfschmerzen, Husten, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hefepilzbefall von Mund- und Rachenraum, Infektion der Atemwege mit Viren, Herzrhythmusstörungen (Herzrasen, Vorhofflimmern), Schmerzen im Mund-Rachenbereich, Knochenbrüche

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Verschwommensehen

Besonderheiten:
Bei einer Verschlechterung der COPD während der Behandlung wird der Arzt den Patienten erneut untersuchen. Ein Abbruch der Therapie kann die Beschwerden verstärken und sollte deshalb nur unter ärztlicher Überwachung erfolgen

Nach der Anwendung der Kombination kann ein sogenannter paradoxer Bronchialkrampf mit sofortigem Giemen und Kurzatmigkeit auftreten, der lebensbedrohlich sein kann. In einem solchen Fall wird der Arzt die Behandlung sofort beenden.

Auch bei inhalierten Glukokortikoiden kann es zu allgemeinen Nebenwirkungen kommen, insbesondere unter hohen Dosierungen, die über einen langen Zeitraum verordnet werden.

Kommt es zu Sehstörungen, ist sofort der Arzt zu verständigen oder ein Augenarzt aufzusuchen.

Wird COPD mit Glukokortikoiden wie in der Kombination behandelt, besteht ein erhöhtes Risiko, an einer Lungenentzündung zu erkranken. Diese ist umso höher, wenn die Patienten älter sind, rauchen, ein geringes Körpergewicht oder eine besonders starke COPD haben.

Beta-2-Sympathomimetika können zu einem Kaliummangel im Blut führen, was Herzrhythmusstörungen begünstigt.

Welche Wechselwirkungen zeigen Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Die Bestandteile der Kombination treten nach der Inhalation nur sehr gering konzentriert im Blut auf. Daher sind Wechselwirkungen in der Regel nicht zu erwarten.

Betablocker können die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika wie Vilanterol abschwächen oder aufheben.

Fluticason und Vilanterol werden von einem leicht beeinflussbaren Enzymsystem abgebaut. Wird dieses durch andere Substanzen gehemmt, steigert dies die Wirkung und Nebenwirkungen der Kombinationspartner. Solche Substanzen sind das Pilzmittel Ketoconazol, der Virenhemmer Ritonavir oder der Hilfsstoff Cobicistat. Der Arzt wird diese deshalb nur mit Vorsicht gleichzeitig verordnen.

Die gleichzeitige Anwendung der Kombination mit anderen langwirksamen Muskarinrezeptor-Antagonisten oder langwirksamen Beta-2-Sympathomimetika ist nicht in Studien untersucht worden und wird nicht empfohlen, da sie die Nebenwirkungen verstärken kann.

Vorsicht ist angezeigt bei Anwendung der Kombination mit anderen Substanzen, die ebenfalls einen Kaliummangel im Blut verursachen können (wie nicht-kaliumsparende Entwässerungsmittel).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei einer Verschlechterung der COPD sollte die Therapie keinesfalls ohne ärztlichen Rat abgebrochen werden.
  • Tritt bei der Anwendung der Kombination ein sogenannter paradoxer Bronchialkrampf auf, wird der Arzt die Behandlung sofort beenden.
  • Auch bei inhaliertem "Kortison" kann es zu allgemeinen Nebenwirkungen kommen, insbesondere unter hohen Dosierungen, die über einen langen Zeitraum verordnet werden.
  • Kommt es zu Sehstörungen, ist sofort der Arzt zu verständigen oder ein Augenarzt aufzusuchen.
  • Der Einsatz von Kortison gegen COPD ist mit einem erhöhten Risiko von Lungenentzündungen verbunden.
  • Das Medikament kann zu einem Kaliummangel im Blut führen, was Herzrhythmusstörungen begünstigt.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Muscarinrezeptor-Antagonisten, Beta-2-Sympathomimetika, zu welcher die Wirkstoffkombination Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol gehört.

Anwendungsgebiet der Wirkstoffkombination Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol

Die Kombination wird bei erwachsenen Patienten mit mäßiger bis schwerer chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) angewendet.

Voraussetzung ist, dass die Patienten mit einer Kombination aus einem Glukokortikoid ("Kortison") zur Inhalation und einem langwirksamen Beta-2-Sympathomimetikum alleine nicht ausreichend beschwerdefrei sind.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol

Fluticason + Umeclidinium + Vilanterol ist eine Kombination zur Inhalation. Sie besteht aus einem Glukokortikoid, einem langwirksamen Muskarinrezeptor-Antagonisten und einem langwirksamen Beta-2-Sympathomimetikum.

Nach der Inhalation wirken Umeclidinium und Vilanterol entspannend auf die Muskulatur der Atemwege und führen über unterschiedliche Mechanismen zu einer Erweiterung der Bronchien, während Fluticason die Entzündung in den Atemwegen hemmt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.