Fluticason (zur Inhalation)

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.11.2011

Allgemeines

Aufgrund seiner atemwegserweiternden Wirkweise wird Fluticason zur Inhalation insbesondere zur Langzeittherapie bei Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis und bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen wie COPD verwendet.

 

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Atembeschwerden anhaltend verbessern
  • Beschwerden bei chronischer Bronchitis, Asthma bronchiale oder COPD mindern
  • Entzündungen in den Bronchien hemmen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Fluticason (zur Inhalation) im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Fluticason (zur Inhalation) nicht verwendet werden?

Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, bei Lungentuberkulose, Pilzerkrankungen (Mykosen) im Bereich der Atemwege sowie bei bakteriellen und viralen Infektionen der Atemwege darf Fluticason nicht verordnet werden.

Fluticason ist aufgrund des verzögerten Wirkungseintritts nicht zur Behandlung eines akuten Asthma-Anfalls geeignet. Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen darf der Wirkstoff bei Kindern unter vier Jahren verabreicht werden.

 

 

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Da über die Anwendung von Fluticason zur Inhalation während der Schwangerschaft und Stillzeit bisher keine Erfahrungen vorliegen, wird der Arzt bei Schwangeren und Stillenden die Behandlung nur bei absoluter Notwendigkeit beginnen.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Als Inhalation zur Langzeittherapie von Asthma wird Fluticason bei Kindern ab vier Jahren verabreicht. Eine Anwendung sollte jedoch nur unter Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen. Dabei muss regelmäßig das Wachstum der Kinder vom Arzt kontrolliert werden. Treten Wachstumsverzögerungen auf, muss die Dosis durch den Arzt verringert werden oder eine alternative Behandlung versucht werden.

Welche Nebenwirkungen kann Fluticason (zur Inhalation) haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Fluticason (zur Inhalation). Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Entzündungen des Mund- und Rachenraums.

Häufige Nebenwirkungen:
Infektionen; Pilzbefall der Mund- und Rachenschleimhaut (Pilzinfektionen im Mund); Schwindel (Nausea); Verdauungsstörungen (Dyspepsie).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Trockene Nase; Krustenbildung; Brennen; Nasenbluten.

Seltene Nebenwirkungen:
Nasen- oder Rachenschleimhautreizungen; Geruchsempfindungsstörungen; Geschmacksempfindungsstörungen; Nasenbluten; akute Verschlechterung der Atemnot (paradoxe Bronchospasmen); Überempfindlichkeitsreaktionen wie beispielsweise Hautausschlag; Nesselsucht (Urtikaria); Juckreiz; Rötungen und Schwellungen am Auge, Gesicht, Lippen und Rachen; Geruchsempfindungsstörungen; Geschmacksempfindungsstörungen; allergischer Schock (Anaphylaxie); Anstieg des Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Akute Entzündungen der Bronchien (Bronchitis); Entzündungen des Kehlkopfs (Laryngitis); Halsschmerzen; Heiserkeit; Kopfschmerzen; Schädigung der Nasenscheidewand (Nasenseptumperforation); Grüner Star (Glaukom).

Besonderheiten:
Aufgrund der Wirkweise von Glukokortikoiden kann es zu einer verschlechterten Reaktion auf Stress, zu einer Verminderung der Knochendichte sowie zu Wachstumsverzögerungen bei Kindern kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit von Reaktionen am Auge (Glaukom; Katarakt). Fluticason sollte daher in der geringst möglichen Dosierung, die noch einen ausreichenden therapeutischen Nutzen hat, eingesetzt werden.

Kommt es während der Behandlung mit Fluticason akut zu einer Verschlechterung der Atemnot ("paradoxe Bronchospastik"), sollte die Therapie sofort abgesetzt werden.

 

Welche Wechselwirkungen zeigt Fluticason (zur Inhalation)?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Der Wirkstoff Fluticason verstärkt die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika wie beispielsweise Salbutamol, Fenoterol, Salmeterol oder Formoterol. Auch diese Wirkstoffe weiten die Bronchien und unterstützen damit den Effekt von Fluticason.

Wirkstoffe wie Itraconazol, Ketoconazol, Ritonavir und Nelfinavir hemmen den Abbau von Fluticason im Körper und können daher dessen Wirkungen und Nebenwirkungen verstärken. Dies ist besonders bei einer Langzeitanwendung zu beachten.

Vor allem bei einer Langzeitanwendung von Fluticason können bei gleichzeitiger Gabe von Herzglykosiden deren Wirkungen verstärkt werden. Herzrhythmusstörungen und weitere Symptome einer Herzglykosidvergiftung wie Schwindel, Müdigkeit, Farbensehen, Gesichtsfeldausfälle und Störungen des Magen-Darm-Trakts können dadurch auftreten.

Bei gleichzeitiger Dauerbehandlung mit kaliumausscheidenden Diuretika und Fluticason ist die Gefahr eines Kaliummangels (Hypokaliämie) im Verlauf der Behandlung erhöht. Es kann zu Symptomen wie Muskelschwäche, Abschwächung von Muskelreflexen, Schläfrigkeit und EKG-Veränderungen kommen.

 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Die Anwendung bei Kindern sollte nur unter der Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen.
  • Bei akuter Verschlechterung der Atemnot muss die Behandlung mit dem Medikament sofort beendet werden.
  • Bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung ist eine verringerte Nebennierenrindenfunktion möglich.
  • Das Medikament ist nicht zur Behandlung akuter Asthma-Anfälle geeignet.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

 

Welche Medikamente beinhalten Fluticason (zur Inhalation)?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Fluticason (zur Inhalation) enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

 

 

So wirkt Fluticason (zur Inhalation)

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Fluticason (zur Inhalation). Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Fluticason (zur Inhalation) gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Fluticason (zur Inhalation)

Aufgrund seiner atemwegserweiternden Wirkweise wird Fluticason zur Inhalation insbesondere zur Langzeittherapie bei Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis und bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen wie COPD verwendet.

 

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fluticason (zur Inhalation) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Fluticason (zur Inhalation)

Der Wirkstoff Fluticason gehört zur Gruppe der Glukokortikoide und hat auch deren Wirkungsweise. Besonders stark entfaltet er seine Wirkung beim Einatmen in die Lunge sowie beim Auftragen auf die Haut. Dabei wird immer die örtliche Entzündungsreaktion, die das entsprechende Krankheitsbild verursacht, günstig beeinflusst.

Fluticason wird in der Therapie bei Erkrankungen der Atemwege wie Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis und COPD angewendet, weil es besonders gut an den entsprechenden Rezeptoren in der Lunge wirkt und dort Entzündungen hemmt. Nach der Inhalation wird der Wirkstoff langsam in die Zellen des Lungengefäßsystems aufgenommen und verstoffwechselt. Daher liegen über einen langen Zeitraum wirksame Konzentrationen des Wirkstoffs im Lungengewebe vor. So wird eine lang anhaltende antientzündliche Wirkung erzielt.

Fluticason bewirkt so, dass die Schleimhäute im Bronchialbereich abschwellen und die verengten Atemwege erweitert werden. Zusätzlich wird die Bildung des Bronchialschleims verringert und dessen Zähigkeit gemindert sowie die Bronchialmuskulatur entkrampft. Der Wirkstoff ist aufgrund des verzögerten Wirkungseintritts jedoch nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls geeignet.

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.