Etoposid
Etoposid
So wirkt Etoposid
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Etoposid. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Zytostatika, zu welcher der Wirkstoff Etoposid gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Etoposid
Etoposid wird zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt. In Kombination mit anderen Zytostatika dient es der Therapie des fortgeschrittenen, kleinzelligen und nicht-kleinzelligen Bronchialkrebses zur Verbesserung der Lebensqualität (nicht mehr zur Heilung). Es wird auch bei Morbus Hodgkin und mäßig bis stark bösartigen Non-Hodgkin-Lymphomen (besondere Formen des Lymphdrüsenkrebses) angewendet, nachdem andere Therapien nur mangelhaft angeschlagen haben oder der Krebs wiederkehrte.
In Kombination - aber auch alleine - wird Etoposid eingesetzt zur Behandlung von Blutkrebs (akute myeloische Leukämie) bei Patienten, für die eine intensive Therapie mit Zerstörung des Knochenmarks nicht geeignet ist.
Als alleinigen Wirkstoff wendet man Etoposid zur Behandlung von Hodenkrebs an, der nicht auf andere Mittel anspricht oder wiedergekehrt ist sowie von Eierstockkrebs, wenn Standardtherapien mit platinhaltigen Wirkstoffen (beispielsweise Cisplatin, Oxaliplatin) versagt haben. Im letzteren Fall kann Etoposid allerdings nur zur Verbesserung der Lebensqualität, nicht mehr zur Heilung dienen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Etoposid sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Etoposid
Etoposid gehört zur Wirkstoffgruppe der Zytostatika. Der Wirkstoff ist eine Abwandlung eines Naturstoffes, des Podophyllotoxins. Podophyllotoxin stammt aus einer Gruppe giftiger Berberitzengewächse, den Fußblättern (Podophyllum), manchmal auch Maiäpfel genannt.
Etoposid entfaltet seine zellabtötende Aktivität, indem es den Vorgang der Zellteilung stört. Damit sich eine Zelle teilen kann, wächst sie zunächst, dann verdoppelt sich ihr Erbgut, die DNA. An dieser Verdopplung ist ein Enzym, die Topoisomerase II, beteiligt. Etoposid hemmt dieses Enzym. Dadurch wird die Zellteilung gestoppt, es kommt zu Brüchen in den DNA-Strängen und die Zellen sterben ab (Apoptose). Etoposid in hohen Konzentrationen wirkt auch abtötend auf ruhende, sich nicht teilende Zellen.