Efeublätter

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.06.2014

Allgemeines

Efeublätter oder Zubereitungen daraus werden zur Schleimlösung und Verflüssigung von Bronchialsekreten angewendet. Damit wird das Abhusten bei Atemwegserkrankungen mit Verschleimung erleichtert.

 

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Abhusten von Schleim erleichtern
  • Krämpfe der Atemwegsmuskulatur mindern
  • Bronchien erweitern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Efeublätter im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Efeublätter nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff dürfen Zubereitungen aus Efeublättern nicht eingenommen werden.

Vorsicht ist auch bei Patienten mit Magenschleimhautentzündungen oder Magengeschwüren geboten.

 

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher sind keine Risiken für das ungeborene Kind bekannt geworden.

Allerdings liegen auch nur unzureichende Erfahrungen und Erkenntnisse über die Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit vor. Daher sollen Efeublätter in dieser Zeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Schon Kinder unter einem Jahr können mit Efeublättern behandelt werden. Allerdings sollte diese Altersgruppe den Wirkstoff nur nach Rücksprache mit dem Arzt erhalten.

Welche Nebenwirkungen kann Efeublätter haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Efeublätter. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr selten:
allergische Reaktionen (Atemnot, Schwellungen, Hautrötungen, Juckreiz, Nesselsucht), Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit und Erbrechen, Durchfall) (bei empfindlichen Personen auch gelegentlich).

 

Welche Wechselwirkungen zeigt Efeublätter?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind bisher nicht bekannt.

 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Jeder Husten, der länger als 14 Tage anhält, sollte ärztlich untersucht werden.
  • Bei blutigem Auswurf, Auftreten von hohem Fieber, Atemnot und grünem oder gelblichem Auswurf muss eine ärztliche Abklärung der Beschwerden erfolgen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

 

Welche Medikamente beinhalten Efeublätter?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Efeublätter enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

 
Medikament
Darreichungsform
Lösung
Bronchofit Efeu-Hustentropfen Flüssigkeit zum Einnehmen
Tropfen

 

So wirkt Efeublätter

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Efeublätter. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen schleimlösende Mittel, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, zu welcher der Wirkstoff Efeublätter gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Efeublätter

Efeublätter oder Zubereitungen daraus werden zur Schleimlösung und Verflüssigung von Bronchialsekreten angewendet. Damit wird das Abhusten bei Atemwegserkrankungen mit Verschleimung erleichtert.

Ein derart schwer abzuhustender Schleim tritt etwa bei akuter Bronchitis oder auch im Zusammenhang mit Husten bei Erkältungskrankheiten auf.

Die Wirksamkeit der Efeublätter ist nicht nur für Erkältungskrankheiten belegt. Die schleimlösende Wirkung des Efeus wird auch bei chronischer Bronchitis und Lungenentzündung genutzt. Ebenso wie beim akuten Husten spielt hier zusätzlich die entkrampfende Wirkung des Efeus eine Rolle. Sie verschafft dem Patienten Linderung, die Atmung wird erleichtert.

Efeublätter in frischer Form sowie der Saft der frischen Blätter können allergische Reaktionen auf der Haut hervorrufen, Darum werden für arzneiliche Anwendungen auch nur die getrockneten Blätter oder spezielle Extrakte derselben verwendet.

Die Anwendung der Efeublätter als loser Tee oder auch Beuteltee ist recht selten, eher werden die Efeuextrakte zusammen mit anderen Bestandteilen zu leicht löslichem Granulat-Tee verarbeitet, der dann wie "normaler" Tee getrunken werden kann.

Efeu ist aber vor allem als Trockenextrakt in Brausetabletten, Tabletten und Zäpfchen sowie in Säften und Lösungen enthalten. Oftmals ist Efeu hier auch mit anderen pflanzlichen Wirkstoffen gegen Husten kombiniert - beispielsweise mit Thymian.

In der Volksheilkunde wurden Efeublätter früher auch bei Gicht und Rheuma sowie Abkochungen der Blätter äußerlich gegen Läuse und Krätze sowie bei Geschwüren und Brandwunden verwendet. Diese Anwendungen sind auch auf die enthaltenen Saponine als Inhaltsstoffe zurückzuführen, die neben ihrer Schleim-lösenden Wirkung bei Husten auch wirksam gegen Pilze, Bakterien, Würmer und andere Parasiten sein können.

 

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Efeublätter sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Efeublätter

In den Efeublättern finden sich so genannte Saponine (Seifenstoffe), Flavonoide und auch ätherische Öle. Spezielle Saponine der Pflanze sind neben anderen Inhaltsstoffen auch für die entkrampfende Wirkung der Efeublätter auf die Bronchialmuskulatur verantwortlich.

Die Auswurf-fördernde Wirkung der Efeublätter soll durch Reize auf die Schleimhäute des Magens zustande kommen. Diese Reize werden über die unbewußte Nervenbahn des Parasympathicus-Nervs an die Schleimdrüsen weitergleitet. Dort lösen sie durch Einfluss auf bestimmte Bindungsstellen für Nervenbotenstoffe (ß2-Rezeptoren) in den Lungenbläschen eine vermehrte Schleimbildung aus.

 

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.